Amman (Reuters) - Im syrischen Rakka sind nach Angaben von Beobachtern in den vergangenen Tagen bei Angriffen der US-geführten Koalition gegen die Extremistenmiliz IS mehr als 170 Zivilisten getötet worden.
Die in Großbritannien ansässige syrische Beobachtergruppe für Menschenrechte erklärte, allein am Montag seien mindestens 42 Menschen gestorben, darunter 19 Kinder und zwölf Frauen. Sie hätten Zuflucht in Gebäuden gesucht, die dann unter Beschuss gerieten.
Nach Angaben der Beobachter war es die höchste Opferzahl an einem Tag seit Beginn der Offensive im Juni. Dabei rücken von den USA unterstütze kurdische und arabische Milizen auf die IS-Hochburg vor. Ehemalige Bewohner Rakkas, die im Kontakt mit Familienangehörigen in der Stadt sind, sagten Reuters, unter Trümmern seien noch weitere Menschen begraben.
Die US-geführte Koalition erklärte, sie prüfe die Angaben und versuche zivile Opfer bei ihren Angriffen gegen den IS in Syrien sowie im Irak zu vermeiden. Seit Juli wird in der Altstadt und im Gebiet der Alten Moschee von Rakka gekämpft. Nach Angaben der Vereinten Nationen sind noch bis zu 20.000 Zivilisten in der Stadt eingeschlossen.
Der IS, der einst weite Teile Syriens und des benachbarten Irak unter seiner Kontrolle hatte, befindet sich inzwischen in der Defensive. Seine irakische Bastion Mossul fiel Anfang Juli.