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PARIS/GESAMT-ROUNDUP: Pariser Automesse gestartet: Hersteller vor harten Zeiten

Veröffentlicht am 27.09.2012 20:32
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PARIS (dpa-AFX) - Die Krise in Europa greift immer stärker auf die Autoindustrie über. Selbst der erfolgsverwöhnte Branchenprimus Volkswagen warnt nun vor negativen Überraschungen. Die Absatzmärkte sind auf Talfahrt, ein Hersteller nach dem anderen tritt auf die Kostenbremse - oder bereitet sich darauf vor. 'Wir fahren auf Sicht', sagte VW-Vertriebsvorstand Christian Klingler am Donnerstag zum Auftakt der Pariser Automesse. Diese Aussage erinnert an die letzte schwere Branchenkrise 2008/2009.

Dabei steht der VW-Konzern angesichts seiner breiten weltweiten Aufstellung noch gut da. Dagegen stecken Hersteller wie PSA Peugeot Citroën, Opel und Fiat in einer tiefen Krise, weil sie besonders abhängig von der Entwicklung in Europa sind. Der Automarkt vor allem in Südeuropa ist aber angesichts der Schuldenkrise auf Talfahrt.

Volkswagen rüstet sich dennoch mit hohen Finanzreserven gegen die unsichere Zukunft. Man stelle sich auf 'negative Überraschungen' ein, sagte Klingler. Deshalb müssten die Wolfsburger 'erhebliche Liquidität vorhalten', bestätigte ein VW-Sprecher die Strategie von Finanzvorstand Hans Dieter Pötsch.

Während VW sich für den Ernstfall rüstet, steckt der angeschlagene französische Autobauer PSA schon tief in der Krise und rechnet mit weiteren Verlusten in Milliardenhöhe. Das Unternehmen werde vermutlich bis 2014 monatlich einen dreistelligen Millionenbetrag an Cash verbrennen, sagte Konzernchef Philippe Varin in Paris. Das Minus werde sich 2013 allerdings von bislang 200 Millionen Euro monatlich auf rund 100 Millionen Euro monatlich halbieren. PSA will rund 8000 Arbeitsplätze abbauen und ein Werk komplett dicht machen.

Wegen der Überkapazitäten in Europa erwartet Varin auch Standortschließungen bei anderen Herstellern. Experten sehen vor allem bei Opel und Fiat Handlungsbedarf. Auch Fiat-Chef Sergio Marchionne klagte am Donnerstag über Überkapazitäten auf dem Kontinent, insbesondere in Deutschland: 'Europa kann das Produktionsvolumen nicht vertragen.'

Das Ende der Durststrecke ist nicht in Sicht. Experte Ferdinand Dudenhöffer erwartet, dass 2013 das schlechteste Verkaufsjahr in Westeuropa seit 1993 wird - mit 11,6 Millionen Auto-Verkäufen nach 11,9 Millionen in diesem Jahr.

VW allerdings kommt bislang besser durch die Krise als die Konkurrenz. Weltweit baue der Konzern seine Marktanteile aus. Auch die Auftragseingänge beim neuen Golf böten genug Grund für Optimismus. Den chinesischen Markt sieht Klingler positiv, wenn auch die Wettbewerbssituation angespannter werde.

Die schlechteren Entwicklungen in China sowie Europa hatte auch Daimler als Grund für ein Sparprogramm genannt. Die Stuttgarter hatten in der vergangenen Woche für Aufsehen gesorgt. Daimler-Chef Dieter Zetsche hatte angekündigt, dass der operative Gewinn der Autosparte 2012 unter dem Vorjahresniveau von rund 5,2 Milliarden Euro liegen werde und Sparmaßnahmen angekündigt.

Dabei wolle Daimler keinen Teil des Unternehmens ausnehmen, kündigte Zetsche in Paris an. Details seien aber noch nicht ausgearbeitet. Laut Presseberichten sollen unter Berufung auf Konzernkreise aber mehr als eine Milliarde Euro eingespart werden.

Im Gegensatz zu Daimler läuft es bei den anderen deutschen Oberklasse-Herstellern BMW , Audi und Porsche noch rund. BMW sieht keinen Grund, auf die Kostenbremse zu treten. 'Wir haben in diesem Jahr Mitarbeiter eingestellt und alle unsere Werke weltweit sind voll ausgelastet', sagte BMW-Vertriebsvorstand Ian Robertson. Der Konzern halte an allen Investitionsvorhaben fest, übernehme weltweit Tausende Auszubildende und habe sich mit den Sozialpartnern auf flexiblere Arbeitszeiten geeinigt - die Grundlage zur Festeinstellung von Leiharbeitern.

Auch Audi bleibt im Aufwind. Audi-Chef Rupert Stadler bestätigte in Paris die Prognosen, in diesem Jahr 1,4 Millionen Autos zu verkaufen. Zwar stecke Westeuropa in einer schwierige Phase, sagte Stadler: 'Ich glaube, dass wir dort bei den Gesamtmärkten schon mit einem Rückgang von 5 bis 10 Prozent zu rechnen haben.' Allerdings konzentrierten sich die Probleme auf wenige europäische Kernmärkte.

Porsche freut sich aktuell gar über ein Absatzplus von 20 Prozent. Für das nächste Jahr ist der Sportwagenbauer etwas vorsichtiger, weil der Weltmarkt weniger stark wachsen werde. Auch Porsche treffe zudem die Krise in Südeuropa, sagte Firmen-Chef Matthias Müller: 'Einen Porsche in Italien zu verkaufen ist ganz schwierig im Moment.'/hqs/mmb/aha/gro/DP/fn

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