ROM (dpa-AFX) - Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj weitere Sanktionen gegen Russland gefordert. "Russland muss die Konsequenzen seiner kriminellen Aktivitäten erfahren", sagte Selenskyj in einem Interview der italienischen Zeitung "La Repubblica" (Donnerstag). "Übt Druck auf den Aggressor aus, erhöht die Sanktionen gegen die Russen, die diesen Krieg anfingen und führen, entsagt russischen Waren, zieht eure Firmen vom russischen Markt ab", forderte er weiter auf die Frage, was er sich von Italien erwarte. Der 44-Jährige hatte am Dienstag per Videoschalte im italienischen Parlament über den Krieg gesprochen.
Selenskyj wiederholte außerdem den Wunsch, dass die Ukraine EU-Mitglied werde. Das Land verteidige heute die Werte und Freiheit Europas. "Ist das kein ausreichender Beweis, dass die Ukraine seit langem ein europäisches Land ist?", fragte er. "Aber wir bezahlen gerade einen zu hohen Preis dafür: das Leben unserer Leute", kritisierte Selenskyj weiter.
Dem ukrainischen Präsidenten zufolge wurden in seinem Land mehr als 550 Bildungseinrichtungen seit Kriegsbeginn vor rund einem Monat beschädigt und 72 davon zerstört. Außerdem seien 246 Krankenhäuser bombardiert worden. 13 davon seien zerstört. Diese Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen.