Hamburg (Reuters) - Der Kosmetikhersteller Beiersdorf hat trotz eines Hackerangriffs einen Rekordgewinn erzielt.
Der Betriebsgewinn erhöhte sich im ersten Halbjahr um fast zehn Prozent auf 561 Millionen Euro, wie der Nivea-Konzern am Donnerstag in Hamburg mitteilte. Nur beim Umsatz hinterließ der Cyber-Angriff Spuren: Die Erlöse wuchsen organisch um 3,3 Prozent auf 3,5 Milliarden Euro. Ohne den Angriff auf die IT des Dax-Konzerns wären die Erlöse gut einen Prozentpunkt stärker gestiegen. Bei den Hamburgern waren Ende Juni weltweit die IT- und Telefonsysteme ausgefallen, auch die Produktion war betroffen. Den Umsatzausfall durch den Hackerangriff bezifferte Beiersdorf auf 35 Millionen Euro.
Das Management zeigte sich dennoch zuversichtlich, die Ziele für das Gesamtjahr zu erreichen. Demnach peilt der Konzern unverändert ein Umsatzplus zwischen drei und vier Prozent und eine etwas höhere Marge an (Vorjahr 15,0 Prozent). Zur Jahresmitte lag die Rendite bei 16,0 (15,3) Prozent.
"Beiersdorf hat im ersten Halbjahr 2017 seine starke Marktstellung unterstrichen und seinen profitablen Wachstumskurs fortgesetzt", sagte Vorstandschef Stefan Heidenreich. Der Konzern sei erneut stärker als die Konkurrenz gewachsen. Der Umsatzausfall durch den Computerangriff soll im dritten Quartal aufgeholt werden.
Konkurrent L'Oreal hatte den Betriebsgewinn im ersten Halbjahr um 7,1 Prozent auf 2,5 Milliarden Dollar gesteigert. Die Erlöse des weltgrößten Kosmetikherstellers erhöhten sich um vier Prozent auf 13,4 Milliarden Euro.
Während die Beiersdorf-Sparte Consumer mit Marken wie Nivea, Eucerin, Hansaplast und La Prairie ihre Erlöse im ersten Halbjahr ohne Wechselkurseffekte um 2,3 Prozent steigerte, legte Tesa organisch um 8,5 Prozent zu. In Westeuropa wuchs Beiersdorf im Kosmetikgeschäft nur marginal (plus 0,6 Prozent), in Nordamerika schrumpften die Erlöse sogar. Stärker war das Wachstum erneut in Südamerika (2,1 Prozent) und in der Region Afrika/Asien/Australien (5,3 Prozent).