Washington (Reuters) - Nach tagelangen Protesten gegen Polizeigewalt im US-Bundesstaat Wisconsin stationiert die US-Regierung Nationalgardisten und Beamte in der Stadt Kenosha.
“Präsident Trump verurteilt Gewalt in jeglicher Form und glaubt, dass wir alle Amerikaner vor Chaos und Gesetzlosigkeit schützen müssen”, sagte Kayleigh McEnany, Sprecherin des Weißen Hauses am Mittwoch. Daher seien rund 1000 Soldaten der Nationalgarde und über 200 Strafverfolgungsbeamte, darunter Agenten des FBI, zur Ünterstützung auf dem Weg in die Stadt Kenosha, ergänzte McEnany.
Zuvor schrieb die Sprecherin des Justizministeriums, Kerri Kupec, auf Twitter, dass die Entsendung der Beamten “die staatlichen und lokalen Strafverfolgungsbehörden bei der Reaktion auf die Unruhen und Ausschreitungen unterstützen.” Kenosha könne nach Bedarf mit zusätzlichen Bundesmitteln versorgt werden.
In der Stadt kommt es seit Tagen zu Ausschreitungen, seit ein Polizist am Sonntag während einer versuchten Festnahme dem 29-jährigen Jacob Blake mehrfach in den Rücken geschossen und schwer verletzt hatte. Der Afroamerikaner hatte nach Angaben der Staatsanwaltschaft ein Messer in seinem Auto. Die Polizei habe Blake konfrontiert, da sie zu einer Frau gerufen wurden, deren Freund sich gegen ihren Willen bei ihr aufhielt. Der Versuch, Blake mit Hilfe eines Elektroschockers festzunehmen, scheiterte. Der Verdächtige, so der Generalstaatsanwalt, sei dann um sein Fahrzeug herumgegangen, habe die Fahrertür geöffnet und sich nach vorne gebeugt. Daraufhin habe der Polizist aus nächster Distanz geschossen.