Nach einer weiteren volatilen Sitzung am Freitag gaben die Aktien an der Wall Street infolge des positiven COVID-19-Tests von US-Präsident Donald Trumps nach. Grund dafür ist die wachsende Unsicherheit mit Blick auf die bevorstehende US-Wahl im November.
Trotz der Tagesverluste verzeichneten sowohl der Dow als auch der S&P 500 zum ersten Mal seit fünf Wochen wieder einen Gewinn. Der Dow Jones kletterte auf Wochenbasis um 1,9%, während der S&P 500 im gleichen Zeitraum um 1,5% zulegte. Der NASDAQ Composite erzielte derweil seinen zweiten Wochengewinn in Folge.
Für die kommende Woche werden wir uns eine Aktie genauer anschauen, die bewiesen hat, dass sie sich erfolgreich durch das aktuelle Marktumfeld bewegen kann, und eine, die in den kommenden Tagen wahrscheinlich weitere Verluste erleiden wird.
1. Domino's Pizza - ein Kauf
Domino’s Pizza (NYSE:DPZ) (NYSE:DPZ) war in den letzten Monaten ein Aushängeschild im Restaurantsektor, da restriktive Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus die Nachfrage nach seinen Pizzalieferungen angekurbelt haben.
Seit Jahresbeginn haben die Aktien der in Ann Arbor, Michigan, ansässigen Pizzakette 47,6% zugelegt, während der S&P 500 im gleichen Zeitraum um 3,6% stieg.
Die Aktie, die Rivalen wie Papa John's (NASDAQ:PZZA) und Pizza Hut-Mutter Yum! Brands (NYSE:YUM) seit Jahresbeginn deutlich outperformt hat, schloss am Freitag auf einem neuen Allzeithoch von 433,78 Dollar pro Aktie. Domino's kommt inzwischen auf eine Marktkapitalisierung von 17 Milliarden Dollar.
Domino's, das im zweiten Quartal die Gewinn- und Umsatzschätzungen sprengte, wird am Donnerstag, dem 8. Oktober, vor US-Börsenbeginn die Ergebnisse für das dritte Quartal bekannt geben.
Analysten gehen davon aus, dass die Pizzakette einen Gewinn von 2,76 Dollar pro Aktie erzielen wird - ein Anstieg von fast 35% gegenüber einem Gewinn pro Aktie von 2,05 Dollar im Vorjahresquartal. Die Umsätze sollen im Jahresvergleich um 16% auf 949,1 Millionen Dollar steigen, da mehr Verbraucher angesichts der andauernden Coronavirus-Pandemie Essen nach Hause geliefert und zum Mitnehmen bestellt haben.
Neben dem Gewinn pro Aktie und den Umsätzen werden die Investoren dem Wachstum der Same-Store-Sales von Domino große Aufmerksamkeit schenken, die im vorangegangenen Quartal um 16,1% gestiegen sind und damit die Prognosen für ein Plus von 13,1% leicht übertroffen haben.
Wir erwarten, dass Domino's erneut ein überzeugendes Quartal ausweisen wird. Seine robuste digitale Bestellinfrastruktur und sein Lieferservice machen es zu einer der besten Adressen im Restaurantbereich.
2. Citigroup - ein Verkauf
Die Aktie der Citigroup (NYSE:C) befand sich über weite Strecken des Jahres 2020 auf dem Rückzug, da die negativen Auswirkungen des durch das Coronavirus verursachten Wirtschaftsabschwungs und die rekordverdächtig niedrigen Zinssätze zusammengenommen ihre wichtigsten Geschäftsbereiche beeinträchtigten.
Die Aktien des drittgrößten Bankinstituts in den Vereinigten Staaten - die am Freitag bei 43,66 Dollar schlossen - haben in diesem Jahr bisher 45,3% an Wert verloren. Damit gehören die Titel der Citigroup zu den am schwächsten performanden Aktien aus dem Finanzsektor im Jahr 2020.
Die Citigroup wird zusammen mit JPMorgan Chase & Co (NYSE:JPM) die Berichtssaison für das dritte Quartal am Dienstag, den 13. Oktober, eröffnen.
An der Wall Street erwartet man im Schnitt einen Gewinn je Aktie von 0,86 Dollar. Das entspräche einem Rückgang von 58% gegenüber von 2,07 Dollar im Vorjahreszeitraum. Der Umsatz wird sich voraussichtlich auf 17,1 Milliarden Dollar belaufen und geht damit gegenüber dem Vorjahresquartal mit 18,5 Milliarden Dollar um etwa 8% zurück.
Trotz eines erwarteten Anstiegs der Handelsumsätze werden die Finanzergebnisse der Citigroup wahrscheinlich erneut von einer starken Verlangsamung ihres Verbraucherbankgeschäfts in Mitleidenschaft gezogen werden. Nach Angaben der Fed gingen die Verbraucherkredite bei großen US-Banken im dritten Quartal im Vergleich zum Vorjahr um fast 3% zurück.
In Anbetracht all dessen dürften die Aktien der Citigroup in den kommenden Tagen unter Druck bleiben, da sich die Anleger auf einen schwachen Quartalsbericht einstellen.