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3 Faktoren beeinflussen den Nachfrageausblick am Ölmarkt

Veröffentlicht am 27.06.2019, 11:01
CL
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In der ersten Jahreshälfte von 2019 wurde das Geschehen an den Ölmärkten und die Sorgen der Händler von den Sanktionen gegen die Ölindustrie des Irans, den steigenden Spannungen im Persischen Golf und verschiedenen Anzeichen auf einen möglichen globalen Konjunkturabschwung bestimmt.

Crude Oil Futures Weekly Chart

Als wir in die zweite Jahreshälfte 2019 gehen, sind hier die drei Haupttriebkräfte am Ölmarkt, die Händler im Auge behalten sollten.

1. Handelsgespräche zwischen den USA und China

Das ist zum jetzigen Zeitpunkt der wahrscheinlich größte Einzelfaktor für Preisbewegungen, der erheblichen Einfluss auf die Stimmung am Markt und dessen Ausblick haben könnte. Jedes Anzeichen auf eine Verbesserung oder Verschlechterung der Handelsbeziehungen zwischen den USA und China hat das Potential, die Ölpreise in die eine oder andere Richtung zu schicken. Die Präsidenten Trump und Xi werden sich unmittelbar nach dem Gipfel der Regierungschefs der G20 am Ende dieser Woche in Japan treffen. Händler sollten keine Lösung des Konflikts bei diesem Treffen erwarten, aber dessen Ton und Ausgang wird ein wichtiges Signal für die weltweite Konjunkturlaune und die Ölnachfrage sein. Das Beste, auf das wir vernünftigerweise hoffen können, wäre ein Versprechen weiterer Verhandlungen in den kommenden Monaten und positive Aussagen zur Aufhebung von Zöllen oder zumindest von neuen Zöllen aufs nächste abzusehen. Natürlich erwarten wir, dass die Ölpreise ansteigen, sollten China und die USA in 2019 ein Handelsabkommen auf die Beine stellen, da dies als positives Zeichen für die Weltwirtschaft und die Ölnachfrage gewertet würde.

2. US-Ölförderung und -exporte

Wie die EIA-Daten von gestern zeigten, bleibt die US-Ölindustrie ein bestimmender Faktor für die Ölpreise. Die amerikanisch Förderung ist hoch und sollte dies zu einem Aufbau der Vorräte führen, dann werden die Preise nach unten gehen. Hinzu kommt, dass in den USA endlich benötigte Verbesserungen der Infrastruktur—wie Pipelines—von diesem Sommer an fertiggestellt werden. Als mehr Öl effizient von der Bohrstelle zu Raffinerien und Exportterminals transportiert werden kann, werden Engpässe und Vorratserhöhungen unwahrscheinlicher. Der EIA-Report, der Rekordwerte von 9,4 Mio Fass Öl am Tag (barrels per day, bpd) bei den Exporten und einen Rückgang der Lagerbestände um 12,8 Mio Fass zeigte, reflektiert dies. Die Ölpreise reagierten positiv auf diese Nachrichten, auch wenn einiges von der Preisbewegung nach oben den sehr positiven Aussagen von US-Finanzminister Mnuchin über eine mögliche Wiederaufnahme der Handelsgespräche mit China zurückzuführen ist.

Ein Schwachpunkt, der im EIA-Report beleuchtet wird, war die immer noch relativ schwache Raffinerieauslastung in den USA. Diese wird ein wichtiger Indikator für die Händler in der zweiten Jahreshälfte sein. Wenn die amerikanischen Raffinerien nicht mit voller Auslastung arbeiten, dann bedeutet dies entweder, dass die Raffinerien mit einer schwächeren Nachfrage rechnen oder dass sie nicht in der Lage sind, ausreichend diejenigen Ölsorten zu guten Preisen einzukaufen, die zur Herstellung der nachgefragten Produkte notwendig sind.

Das jüngste Feuer in einer Raffinerieanlage in Philadelphia und die folgende Entscheidung, die Anlage stillzulegen schafft ein eigenes Nachfrageproblem in den USA, da die 335.000 Fass Rohöl, die in der Anlage jeden Tag verarbeitet wurden, jetzt dort nicht mehr gebraucht werden. Dieses Öl könnte jetzt an andere Raffinerien verkauft, exportiert oder gelagert werden. Die Frage ist, in welchem Umfang die anderen Raffinerien die Nachfragelücke auffüllen können. Die Raffinerieschließung, die am Dienstag angekündigt wurde, kam damit zur gleichen Zeit, wie die guten Nachrichten für WTI (Zahlen der EIA und Nachrichten zu China), sodass keine Folgen für die Ölpreise sichtbar waren und womöglich erst eintreten werden, wenn neue Daten zu Angebot und Nachfrage erscheinen.

3. OPEC und OPEC+

Der kommende OPEC-Gipfel, der am 1. und 2. Juli über die Bühne gehen wird, sollte einen Eindruck vermitteln, was wir von vielen der größten Ölproduzenten der Welt in der zweiten Jahreshälfte 2019 erwarten können. Die US-Sanktionen gegen Venezuela und den Iran haben die Gesamtförderung in der OPEC nach unten gedrückt und das in erheblich höherem Umfang, als deren eigene Produktionsquoten, aber dennoch hängt weiter viel von den anderen großen Förderländern der OPEC—Saudi-Arabien und dem Irak ab.

Saudi-Arabien fördert weiterhin weniger, als ihm nach seiner Produktionsquote erlaubt ist, aber es könnte die Produktion in der zweiten Hälfte des Jahres erhöhen. Die nationale Ölgesellschaft des Königreichs, Aramco, hat vor kurzem einen Vertrag zur Lieferung von mehr Rohöl an südkoreanische Raffinerien unterzeichnet und will ihr Geschäft in Indien ausbauen. Sollte Saudi-Arabien seine Produktion und Exporte erhöhen, um diese Kunden zu beliefern, dann könnten die Ölpreise fallen. Und mit dem Ende des Sommers wird der heimische Verbrauch in Saudi-Arabien erheblich sinken, was mehr Öl für den Export verfügbar macht.

Der Irak auf der anderen Seite fördert weiter mehr als seine Quote und versucht aktiv, seine Produktion zu erhöhen. Selbst wenn die OPEC sich einigen kann, dass laufende Abkommen zu verlängern, sollten die Händler die Produktionszahlen des Iraks im Auge behalten. Der Irak wird jede Chance nutzen, mehr Öl zu produzieren und zu exportieren. Auch Saudi-Arabien sollte beobachtet werden, da es seine Exporte erhöhen könnte, sollte es ausreichend finanziellen Anreiz geben.

An der OPEC+ Front scheint Russland daran interessiert zu sein, das gegenwärtige Abkommen zu verlängern, da es sich vor kurzem gezwungen sah, seine eigene Produktion zu verringern, wegen Verschmutzungsproblemen in einer Hauptexportpipeline. Die Kontamination sollte schon vor Wochen behoben sein, hält aber weiter an. Wenn dieses Problem erst einmal aus dem Weg ist, wir Russland jeden Trick nutzen, um seine Fördermenge zu erhöhen, sogar durch Umgehung des OPEC+-Deals. Das Land zeigt typischerweise wenig Zurückhaltung Produktionsabkommen zu verletzen. Zum Beispiel, bevor das Verschmutzungsproblem aufkam, war Russland auf bestem Wege, in diesem Zeitraum gewaltig über seine Förderquote hinaus zu produzieren. Eine höhere russische Förderung könnte auch die Preise in der zweiten Jahreshälfte unter Druck setzen.

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