Mit klaren, markanten Worten setzt sich Alexander C. Karp, Mitgründer und CEO des Militär-Analyse-Unternehmens aus Denver, als überzeugter Befürworter organisierter Gewalt als politisches Instrument in Szene – und das kommt bei den Börsianern gut an.
Während es in vielen Unternehmen üblich ist, die Geschäftszahlen in nüchternen Briefen an die Aktionäre darzulegen, geht es bei Palantir (NASDAQ:PLTR) deutlich dynamischer zu. Karp, der im Stil von Donald Trumps Direktheit kommuniziert, zitierte den Politikwissenschaftler Samuel Huntington: „Der Aufstieg des Westens wurde nicht durch die Überlegenheit seiner Ideen, Werte oder Religion ermöglicht, sondern vielmehr durch seine Überlegenheit darin, organisierte Gewalt anzuwenden.“ Mit dieser Aussage positioniert sich Palantir als Unternehmen, das vom militärischen Sektor profitiert – und das spiegelt sich auch in den steigenden Umsätzen wider. In der neuen Trump-Administration rechnet das Unternehmen mit weiter wachsenden Auftragseingängen.
Wachstum durch militärische Expertise
Nach Jahren, in denen Palantir immer wieder skeptische Blicke potenzieller Investoren einstecken musste – gerade weil im Silicon Valley der Fokus auf Konsumtechnologien und andere, weniger nachhaltige Geschäftsmodelle lag – sieht Karp nun seine Zeit gekommen. Angesichts geopolitischer Spannungen und zunehmender Konflikte steigt die Nachfrage nach militärischer Analysekompetenz. Palantir, das mit Hilfe künstlicher Intelligenz Daten auswertet, profitiert von dieser Entwicklung.
Im letzten Quartal 2024 stieg der Umsatz aus Aufträgen des US-Verteidigungsministeriums um 45 Prozent auf 343 Millionen Dollar, während die Einnahmen aus dem kommerziellen US-Geschäft um 64 Prozent auf 214 Millionen Dollar zulegten. Insgesamt übertraf der Gesamtumsatz von 827 Millionen Dollar damit die Analystenschätzung von 776 Millionen Dollar. Auch der Gewinn pro Aktie lag mit 14 Cent über den erwarteten 11 Cent. Diese Ergebnisse sorgten dafür, dass der Aktienkurs im nach- und vorbörslichen Handel auf über 104 Dollar anschwoll.
Und wie es mit der Aktie weitergeht, erfährst du in unserer heute veröffentlichten Video-Analyse:
Weitreichende Verträge und Partnerschaften
Palantir sieht sich nicht nur als Nutznießer der zunehmenden militärischen Spannungen, sondern auch als Gewinner im Handelskrieg. Die Analyse-Dienste des Unternehmens, die auch Logistik- und Lieferkettenüberwachung umfassen, werden vermehrt nachgefragt. Verträge mit der US-Armee wurden bis 2028 auf 619 Millionen Dollar verlängert, ebenso wie die Zusammenarbeit im Bereich Künstliche Intelligenz mit dem US Special Operations Command. Darüber hinaus wird Palantirs Technologie in sämtlichen US-Militärbereichen sowie bei Verbündeten in der Ukraine und Israel eingesetzt.
Die Kooperationen werden weiter ausgebaut: So wurde die Partnerschaft mit dem traditionellen Waffenhersteller Anduril Industries intensiviert und eine neue Verbindung mit dem KI-Startup Anthropic geknüpft, um fortschrittliche Sprachmodelle in US-Geheimdienst- und Verteidigungsoperationen zu integrieren. Karp sieht hierin den Beginn eines neuen Verteidigungsökosystems, das künftig von softwareorientierten Unternehmen und nicht von klassischen Rüstungsfirmen dominiert wird. Angesichts der jährlichen US-Militärausgaben von rund einer Billion Dollar erkennt man das enorme Wachstumspotenzial für Palantir – eine Einschätzung, die bereits viele Anleger teilen, die an einen zehnfachen Kursanstieg innerhalb der nächsten zwei Jahre glauben.
Hoch bewertete Zukunftsaussichten
Die Umsatzprognosen für das erste Quartal 2025 übertreffen die Erwartungen deutlich. Für das Gesamtjahr erwartet Palantir Umsätze von 3,75 Milliarden Dollar – über den vorherigen Schätzungen von 3,54 Milliarden Dollar – sowie ein bereinigtes Betriebsergebnis von 1,56 Milliarden Dollar, verglichen mit den durchschnittlich erwarteten 1,37 Milliarden Dollar. Angesichts einer aktuellen Börsenbewertung von rund 200 Milliarden Euro erscheint diese Zahl jedoch enorm hoch. Eine solche Bewertung ist nur dann gerechtfertigt, wenn sich Umsatz und Gewinn in den kommenden Jahren deutlich vervielfachen. Karp ist in dieser Hinsicht überzeugt und kritisiert in seinem Aktionärsbrief die „technische Selbstgefälligkeit“ anderer US-Unternehmen, die sich nicht so stark für die nationalen Interessen einsetzen.
Ein weiterer bedeutender Anteilseigner und Mitgründer von Palantir ist der in Deutschland geborene Tech-Investor Peter Thiel – bekannt als Mitbegründer von PayPal (NASDAQ:PYPL) zusammen mit Elon Musk. Die enge Verbindung zwischen diesen Größen ist auch heute noch spürbar. In einer Telefonkonferenz zu den Geschäftszahlen ließ Karp verlauten, dass Musks jüngste Bestrebungen, die Effizienz staatlicher Strukturen zu verbessern, weiter für Enthüllungen sorgen würden, die in der Folge zu drastischen Konsequenzen für ineffiziente Strukturen führen könnten.
Fazit: Ein Unternehmen im Wandel der Verteidigungslandschaft
Palantir positioniert sich als das Unternehmen, das in Zeiten geopolitischer Umbrüche und Handelskonflikte den entscheidenden Vorteil hat. Während viele Analysten angesichts der aktuellen Zahlen skeptisch bleiben, setzt Karp auf die Überlegenheit der Anwendung organisierter Gewalt und die daraus resultierenden Wachstumschancen. Er schließt seinen Brief mit den Worten, dass die Menschen im Westen oft vergessen, dass Überlegenheit aus der Fähigkeit entsteht, organisierte Gewalt einzusetzen – etwas, das viele in anderen Teilen der Welt nicht in demselben Maße beherrschen.
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