Die politische und geopolitische Entwicklung war auch in der vergangenen Woche der Haupttreiber. Die Bildung der neuen italienischen Regierung erforderte intensive Verhandlungen und setzte die Finanzmärkte stark unter Druck. Auf dem Devisenmarkt dämpfte die Entscheidung von Präsident Mattarella, die Nominierung des euroskeptischen Ökonomen Paola Savona als Finanzminister abzulehnen, die Risikostimmung und ließ die einheitliche Währung auf mehrmonatige Tiefstände sinken, da Befürchtungen aufkamen, dass das Land zu Neuwahlen übergehen würde.
Der EUR/USD erreichte 1 ,1510, das niedrigste Niveau seit Juli letzten Jahres, während der EUR/CHF seinen schlechtesten 5-tägigen Ausverkauf (- 2,1 7%) erlitt, als er auf 1 ,1368 abrutschte. Auf der Aktienseite hatten die italienischen Banken die Hauptlast des Ausverkaufs, wahrend der FTSE MIB nur 21,122 Punkte verlor. Schließlich wurden die Anleger italienische Staatsanleihen los, die das 2-Jahres-Hoch mit 2,84 % markierten, während die 10-jährigen 3,43 % testeten.
Nach einer Phase der Ungewissheit und Spekulationen Über mögliche vorgezogene Wahlen, die höchstwahrscheinlich die beiden populistischen Parteien stärken würden, verbesserte sich die Situation jedoch, da Präsident Mattarella der Lega und der Fünf-Sterne-Partei mehr Zeit gab, eine andere Regierung vorzuschlagen.
Die Entscheidung kam am Donnerstag. Die neue Regierung wird von Matteo Salvini (Führer der Lega) als Innenminister und stellvertretender Ministerpräsident, Luigi Di Maio (Chef der 5-Sterne-Bewegung) als Industrie und Vizepremierminister, Enzo Moavera Milanesi als Außenminister, Giovanni Tria als Finanzminister und Elisabetta Trenta als Verteidigungsministerin gebildet, während der euroskeptische Ökonom Paolo Savona, der als Finanzminister abgelehnt wurde, für EU-Angelegenheiten zuständig sein wird.
Trotz dieser guten Nachrichten schlafen Anleger immer noch schlecht. In der Tat hat die italienische Regierung viel vor, und das stimmt nicht gerade mit dem überein, was Brüssel gefällt, besonders in Bezug auf Einwanderungs- und Haushaltspolitik. Wir gehen daher davon aus, dass der Markt insbesondere vor dem Hintergrund steigender Handelsspannungen zwischen den USA und der EU nicht vollständig in einen risikoträchtigen Modus wechseln wird.
In der Tat hat Donald Trump seine Worte durch Taten bekräftigt und Zölle auf Stahl- und Aluminium aus verbündeten Ländern wie Mexiko, Kanada und der Europäischen Union verhängt. Kanada und Mexiko haben bereits Vergeltungsmaßnahmen angekündigt, während die Europäische Union ihre Vergeltungsmaßnahmen in den nächsten Tagen bekannt machen wird. Es besteht kein Zweifel, dass dies für die Weltwirtschaft nur negativ sein könnte.
Am Freitag wussten die Anleger nicht, wie sie reagieren sollten, als der USD kaum auf die Ankündigung reagierte, während die US-Aktien inmitten von soliden Beschäftigungszahlen zulegten. Unserer Meinung nach kann diese Situation Marktteilnehmer nur noch vorsichtiger machen, da es schwierig zu beurteilen ist, wie sich dies auf die globale Dynamik auswirken und insbesondere wie der Devisenmarktes reagieren wird.