Das Goldlöckchen-Szenario entwickelt sich immer mehr zum Goldlöckchen-Albtraum. Die Aktienmärkte setzen auf den baldigen Zinsgipfel/ Pivot und nachfolgende deutliche Zinswende im Jahresverlauf. Zugleich sollte die Konjunktur überraschend gut florieren und eine Rezession vermieden werden. Die aktuelle Gemengelage aus Konjunktur- und Inflationsdaten lässt diesen Traum zunehmend in einen Albtraum wandeln. Der Rückgang der Inflation wird bereits oberhalb der 6% (Ziel der Notenbank liegt bei 2%) deutlich ausgebremst. Der Arbeitsmarkt als nachlaufender Indikator bleibt weiter viel zu straff, der Konsum zu stark, außerdem Chinas Reopening und der Rebound der Energiepreise. Faktoren, welche primär inflationär wirken und den Rückgang der Verbraucherpreise weiter abbremsen werden. Die US-Notenbank Fed hat vor diesem Hintergrund keine Möglichkeit eine Zinswende zu vollziehen, eher dürfte das Gegenteil eintreten und weitere Zinserhöhungen bis weit in den Frühling folgen. Die Folge? Erste Frühindikatoren zeigen bisher mit einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit eine Rezession in der 2. Jahreshälfte an. Eine weiter anziehende und stark restriktive Geldpolitik wird diese Prognose bestätigen und die Rezession vertiefen. Der Goldlöckchentraum droht immer mehr zum Albtraum zu werden.
Der Wochenausblick im Video:
Die Aktienmärkte klammern sich an das Goldlöckchen-Szenario. Dabei wird dieses in sämtlichen Punkten immer unwahrscheinlicher. Die Rezession lässt sich nicht vermeiden, die Geldpolitik wird vorerst nicht gelockert. Folgt die Börse? Im Video besprechen wir die Lage aktuell und gehen auf die historischen Muster ein.