Am Ende der Konsolidierung

Veröffentlicht am 28.04.2015, 10:12
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Sehr verehrte Leserinnen und Leser,

die Märkte befinden sich in einer Konsolidierung. In den USA ist das schon länger so. Inzwischen gilt das aber auch für DAX & Co. Die US-Indizes machten Ende vergangener Woche Anstalten, ihre schon länger andauernde Konsolidierung zu beenden. US-Indizes vor dem Ausbruch nach oben?

Dem NASDAQ 100 ist das am Freitag sogar gelungen. Mit einer großen Aufwärtslücke sprang der Kurs aus der bisherigen Seitwärtsbewegung heraus. Auch der S&P 500 markierte am Donnerstag und Freitag neue Hochs. Diese liegen aber nur minimal über den alten Hochs vom Februar. Von einem echten Ausbruch kann hier also noch keine Rede sein. Der Dow Jones hält sich mit Ausbruchversuchen noch zurück und der DAX notierte Ende vergangener Woche wie andere europäische Indizes sogar noch in der Nähe seiner jüngsten Zwischentiefs.

Die Signale – selbst auf dem tendenziell eher bullishen US-Markt – sind also uneinheitlich. Die Frage, ob die Konsolidierung bereits zu Ende geht oder doch noch fortgesetzt wird, ist also nach wie vor aktuell.

Motor einer Konsolidierung sind im Wesentlichen die Zweifel, von denen Anleger in Konsolidierungen stets geplagt werden. Diese Zweifel und die damit einhergehenden widersprüchlichen Handlungen (Kaufen, Verkaufen) bewirken das typische Hin und Her in Konsolidierungen. Dieses manifestiert sich in den Chartbildern meist in klassischen Seitwärtsbewegungen. Solche Konsolidierungen enden erst dann, wenn die Zweifel weichen und die Anleger wieder überwiegend eine gemeinsame Richtung einschlagen. Und auch das wird sich dann entsprechend in den Charts manifestieren. Woran erkennt man das? Wenn die Masse der Anleger einer gemeinsamen Richtung folgt, dann sollte eine uneingeschränkt bullishe oder bearishe Kerze unter hohen Umsätzen entstehen.

Betrachten wir unter diesem Aspekt den Chart des NASDAQ 100, der wie gesagt aus seiner Konsolidierung der vergangenen Wochen bereits nach oben ausgebrochen ist:
NASDAQ 100 - Okt. 2014-Apr.2015 (Konsolidierung und Kurslücken)

Noch keine eindeutige Rallyfortsetzung im NASDAQ 100

Die eigentliche Ausbruchskerze vom Freitag bildete sich nach einem eindeutigen Kurssprung nach oben, der auch während der gesamten Börsensitzung Bestand hatte. Im NASDAQ 100 hat jedoch eine solche Kurslücke nur eine begrenzte Bedeutung. Die grauen Rechtecke im Chart zeigen vorangegangene und ähnlich markante Kurslücken. Die meisten davon sind jedoch mehr oder weniger rasch wieder geschlossen worden.

Die auf die Kurslücke folgende Kerze ist zudem keineswegs uneingeschränkt bullish. Sie hat nur einen kurzen Körper und etwa gleich lange „Schatten“ nach oben und unten. Sie deutet also auf ein Hin und Her während des Handelstages hin. Die Kerze vom Donnerstag (siehe blauer Pfeil) hat zwar einen langen weißen Körper und keinen „Schatten“ nach unten und ist somit deutlich bullisher. Allerdings hat sie ein relativ langen Docht (= „Schatten“ nach oben), und das ausgerechnet im Kursbereich, der über dem alten Hoch liegt. Das heißt, dort „oben“ bekamen Anleger kalte Füße und verkauften dann doch lieber.

Immerhin waren aber die Volumina am Donnerstag und Freitag spürbar höher als an den Vortagen (siehe unterer Chartteil). Damit war also offenbar eine Vielzahl von Anlegern an beiden Tagen aktiv. Und wenn man den Wochenverlauf betrachtet (siehe grünes Rechteck), dann ist dieser zweifellos positiv: Die Woche begann unten und endete oben. Der wöchentliche Umsatz war zwar (noch?) nicht übermäßig hoch. Allerdings stieg der Umsatz seit dem vorerst letzten Kontakt mit der Unterkante der bisherigen Seitwärtsbewegung vor drei Wochen (siehe grüner Pfeil) allmählich an.

Die Konsolidierung könnte bereits wieder kurz vor ihrem Ende stehen. Die Zweifel an der Fortsetzung der Rally werden zwar weniger, aber sie sind noch nicht 100%ig beseitigt worden. Etliche Anleger wollen noch überzeugt werden. Ein klarer Ausbruch im S&P 500 dürfte diese Überzeugungsarbeit leisten. Wenn der S&P 500 jedoch den Ausbruch in den kommenden Tagen nicht schafft, dann besteht die Gefahr, dass die Zweifel wieder genährt werden, die Kurse also wieder zurückfallen und die Konsolidierung weitergeht.

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