Der Online-Händler Amazon (NASDAQ:AMZN) ist im dritten Quartal mit seinen Umsätzen erneut robust gewachsen und hat dabei die Analystenprognosen übertroffen, verdient aber wegen höherer Aufwendungen deutlich weniger. Der Gewinn schrumpfte erstmals seit über zwei Jahren wieder, was die Aktie im nachbörslichen US-Handel um 6 Prozent in den Keller schickte. Der Umsatz im Zeitraum Juli bis September kletterte zum Vorjahreszeitraum um 24 Prozent auf 70 Milliarden US-Dollar, wie der Konzern aus Seattle mitteilte. Das war besser als von Analysten erwartet, die mit 68,8 Milliarden Dollar gerechnet hatten. Amazon selbst hatte 66 bis 70 Milliarden Dollar in Aussicht gestellt. Der Internethändler steigerte seine Einnahmen damit wieder stärker, nachdem der Umsatz im ersten Quartal nur noch um 17 Prozent und im 2. Quartal immerhin schon um 20 Prozent gestiegen war. Eigentlich wäre es nur natürlich, wenn das Wachstum nachlässt, denn bei der Grösse von Amazon mit einem Jahresumsatz von über 200 Milliarden Dollar müssen die Wachstumsraten fast naturgemäss kleiner werden. Das operative Ergebnis im Quartal fiel auf 3,2 Milliarden Dollar, nachdem es im dritten Quartal 2018 bei 3,7 Milliarden Dollar gelegen hatte. Amazon übertraf damit immerhin die eigene Prognose von 2,1 bis 3,1 Milliarden Dollar. Der SMI gewann 0,8 Prozent auf 10.107 Punkte. Unter den Einzelwerten verbesserten sich ABB (SIX:ABBN) um 3,3 Prozent, was der Aktie den Spitzenplatz im SMI einbrachte. Sika gaben anfängliche Aufschläge im weiteren Handelsverlauf wieder vollständig ab und schlossen auf Vortagesniveau. Der Spezialchemiekonzern hat in den ersten neun Monaten des Jahres 7,4 Prozent mehr Gewinn nach Steuern verbucht als im Vorjahr - dank eines Rekordwachstums in allen Regionen. Lafargeholcim stiegen um 0,8 Prozent. Nestle (SIX:NESN) verbesserten sich um 1,5 Prozent. Novartis (SIX:NOVN) und Roche (SIX:RO) stiegen um 1,1 bzw. 0,6 Prozent. Bei den Nebenwerten stand vor allem Schindler im Fokus; die Wachstumsdynamik hat sich im dritten Quartal ungeachtet der zunehmenden konjunkturellen Eintrübung beschleunigt. Die Jahresprognose wurde zudem bestätigt. Die Aktie erhöhte sich um 1,6 Prozent. Auffällig war die Polyphor-Aktie. Das Biopharma-Unternehmen hatte zusammen mit der Universität Zürich in der Fachzeitschrift Nature die Entdeckung einer neuen Klasse von Antibiotika publiziert. Die Aktie sprang um 44,6 Prozent nach oben. Die geldpolitische Entscheidung der EZB hat am Donnerstag keine Akzente an Europas Börsen gesetzt. Nach dem grossen Massnahmepaket im vergangenen Monat hat die EZB wie erwartet die Geldpolitik bestätigt. In der anschliessenden Pressekonferenz hat EZB-Präsident Mario Draghi versucht, die Uneinigkeit im Rat bei den Beschlüssen im September herunter zu spielen. Es war die letzte Sitzung von Draghi, der nun das Zepter an seine Nachfolgerin Christine Lagarde abgeben wird. Der DAX gewann 0,6 Prozent auf 12.872, für den Euro-Stoxx-50 ging es 0,4 Prozent auf 3.621 nach oben. Daimler (DE:DAIGn) (plus 3,3 Prozent) hat im dritten Quartal trotz eines schwächelnden Lkw-Geschäfts operativ mehr verdient. Tagesgewinner im DAX waren Infineon (DE:IFXGn) mit plus 4,2 Prozent - die Aktie erholte sich von den Vortagesabgaben und zog mit dem Autosektor an. VW (DE:VOWG) legten 2 Prozent zu. Nokia (HE:NOKIA) hat seine Jahresziele gekappt und streicht auch seine Dividende. Die Aktie brach gleich um 23,4 Prozent ein. Atos gewannen nach Zahlen und der Nachricht, dass CEO Thierry Breton das Unternehmen verlässt, um EU-Kommissar zu werden, 9,9 Prozent. Nach den Zahlen zum dritten Quartal ging es für die Aktie von Astrazeneca (LON:AZN) um 5,5 Prozent nach oben. Die US-Börsen haben sich am Donnerstag mit leichten Bewegungen nach oben und unten gezeigt. Erneut standen Einzelkurse im Blick. Der Dow-Jones-Index gab 0,1 Prozent nach auf 26.805 Punkte. Der S&P-500 schloss 0,2 Prozent höher bei 3.010 Punkten, während der Nasdaq-Composite 0,8 Prozent zulegte auf 8.186 Punkte. Die Aktie des Elektroauto-Pioniers Tesla (NASDAQ:TSLA) schoss um 17,7 Prozent nach oben, nachdem Tesla im dritten Quartal entgegen den Erwartungen schwarze Zahlen geschrieben hatte. Für die Ford-Aktie ging es dagegen um 6,6 Prozent nach unten. Microsoft (NASDAQ:MSFT) stiegen um 2,0 Prozent. Der Software-Konzern profitierte im ersten Quartal seines Geschäftsjahres einmal mehr vom Wachstum im Bereich Cloud. Die Ebay-Aktie verbilligte sich um 9,1 Prozent. Der Online-Marktplatz hatte im dritten Quartal zwar trotz eines deutlichen Gewinnrückgangs besser als erwartet abgeschnitten, gab aber einen enttäuschenden Umsatzausblick für das saisonal wichtige Schlussquartal ab. Für 3M (NYSE:MMM) ging es um 4,1 Prozent abwärts. Twitter brachen um 20,9 Prozent ein. Trotz guter Entwicklung bei den Kundenzahlen war der Gewinn je Aktie nur ein Viertel so hoch wie erwartet. American Airlines (NASDAQ:AAL) gewannen 4,0 Prozent. Eine klare Tagestendenz ist auch am Freitag an den Börsen in Ostasien und Australien nicht auszumachen. Vom US-chinesischen Handelsstreit kommen keine frischen Impulse, so dass die Quartalsberichtssaison die Kurse bei Einzelwerten macht. Einem moderaten Plus von 0,7 Prozent in Sydney steht ein Minus von 0,4 Prozent in Hongkong gegenüber, in Tokio, Seoul und Schanghai zeigen sich die Indizes dagegen kaum bewegt. US-Anleihen profitierten zwischenzeitlich von den zum Teil schwachen Konjunkturdaten, gaben die Aufschläge im weiteren Verlauf jedoch wieder ab. Die Rendite der zehnjährigen Papiere notierte unverändert bei 1,77 Prozent. IR erhöht Puma-Ziel auf 72 (68) EUR - Halten Top-Thema
Aktien Schweiz
Aktien international
Europa
USA
Asien
Anleihen
Analysen
MS senkt Remy Cointreau auf Equalweight (Overw.) - Ziel 120 EUR
IR senkt Ziel Carl Zeiss Meditec (DE:AFXG) auf 89 (91) EUR - Verkaufen
Citi senkt Boeing-Ziel auf 420 (430) USD - Buy
Erstellt von MBI Martin Brückner Infosource GmbH & Co. KG im Auftrag von Swissquote. Alle Informationen wurden mit journalistischer Sorgfalt erarbeitet. Für Verzögerungen und Irrtümer wird keine Haftung übernommen.