Eine aufkommende Welle von Anlageprodukten gewinnt bei Tradern, insbesondere im Retail- oder Einsteigerbereich, rasant an Popularität. Allerdings sind diese von erheblichen Risiken geprägt, über die offenbar zu wenig gesprochen wird.
Funding-Accounts - sie versprechen den Zugang zu großzügigen, hohen Geldbeträgen für das Trading, im Austausch gegen einen Anteil an den Gewinnen. Doch Vorsicht: Diese Accounts können sowohl teuer als auch äußerst riskant sein.
In der Regel ist eine Antrags- oder Teilnahmegebühr für eine „Challenge“ zur Qualifikation für einen solchen Funding-Account fällig. Diese kann von einigen hundert bis zu mehreren tausend Dollar oder Euro variieren. Bei einigen Anbietern kann außerdem eine monatliche Verwaltungsgebühr anfallen, die sogar die ursprüngliche Antragsgebühr übersteigt.
Die Hauptgefahr von Funding-Accounts liegt in ihrem inhärenten Risiko. Man muss normalerweise ein hohes Trading-Niveau nachweisen und eine Challenge bestehen, die nicht selten durchaus unrealistische Vorgaben aufweist.
Es ist daher nicht überraschend, dass laut veröffentlichten Statistiken eines führenden Anbieters über 99,7% der Challenge-Teilnehmer NIE einen Profit-Split erhalten - was im Umkehrschluss bedeutet, dass diese 99,7% lediglich ihre Gebühren beim Versuch verlieren, ein Fremdkapital-Konto zu erlangen.
Die Realität generell im Trading ist, selbst die besten Trader können Verluste erleiden. Bei Prop-Trading-Firmen gilt: Verliert man zu viel Geld auf einem Funding-Account oder tradet beispielsweise nicht genug, verliert man die Challenge oder es kann ein bereits erhaltener Funding-Account wieder entzogen werden.
Funding-Accounts können zudem sehr irreführend sein. Viele Fremdkapital-Unternehmen werben praktisch mit der Aussage, dass ihre Accounts ein einfacher Weg zu großem Kapital seien, was leicht als "Schnell-reich-werden"-Schema interpretiert werden kann.
Trotzdem ist die harte Wahrheit, dass die meisten Trader, die an Funding-Accounts teilnehmen, Geld verlieren. Tatsächlich hat eine kürzliche Untersuchung der veröffentlichten Zahlen von einem der führenden Prop-Trading-Unternehmen ergeben, dass über 99,7% der Teilnehmer Funding-Account- Challenges lediglich ihr bezahltes Geld verloren haben.
Angesichts der mit Funding-Accounts verbundenen Gefahren ist es wichtig, dass man sehr vorsichtig ist, bevor man einen in Betracht zieht. Es sollte gründlich untersucht und die damit verbundenen Risiken verstanden werden.
Hier sind einige Tipps zur Vermeidung der Gefahren von Funding-Accounts:
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Bevor man eine Challenge für einen Funding-Account eingeht, sollte gründlich recherchiert werden. Es ist wichtig, die damit verbundenen Risiken zu verstehen. Man sollte das Kleingedruckte lesen und die Bedingungen des Accounts verstehen - hier gibt es oft gravierende Unterschiede zwischen den verschiedenen Anbietern.
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Man sollte realistisch hinsichtlich der eigenen Trading-Fähigkeiten sein. Als neuer Trader ist man höchstwahrscheinlich noch nicht bereit für einen Funding-Account. Es empfiehlt sich, mit einem regulären, kleineren Trading-Account zu beginnen, eine Strategie zu erlernen bzw. zu entwickeln und die eigenen Fähigkeiten erst einmal aufzubauen, bevor man zu einem größeren Account wechselt oder eine Challenge gegen Gebühr eingeht.
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Risikomanagement ist entscheidend. Beim Trading ist es generell unerlässlich, das Risiko sorgfältig zu managen. Stop-Losses und vor allem auch Gewinnmitnahmen sollten genutzt werden, um das Kapital zu schützen.
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Geduld ist eine Tugend. Es braucht Zeit, um ein erfolgreicher Trader zu werden. Man sollte nicht erwarten, über Nacht viel Geld zu verdienen. Geduldig zu sein und die Fähigkeiten über die Zeit aufzubauen, ist der Schlüssel.
Die Welt des Tradings kann verlockend sein, insbesondere wenn hohe Gewinne einfach in Aussicht gestellt werden. Doch Vorsicht ist geboten, insbesondere bei Angeboten wie Funding-Accounts. Man sollte seine Hausaufgaben machen, die Risiken verstehen und methodisch sowie geduldig vorgehen. Das ist der Weg zu nachhaltigem Erfolg im Trading.