Seit Anfang der Woche hat der US-Dollar die Verluste gegenüber den meisten seiner Peers konsolidiert. Es scheint jedoch so, als ist diese Zeit vorbei, da die Anleger damit begonnen haben, den Greenback mal wieder zu verkaufen. Am Mittwoch nahm der Yen seine Rallye wieder auf und der USD/JPY durchbrach die Unterstützung bei 110 nach unten. Diese Bewegung liegt wieder einmal eher an der allgemeinen Dollarschwäche als an einer positiven Überraschung aus Japan. Der Greenback weitet seine Verluste nicht nur gegenüber dem Yen sondern gegenüber allen G10-Währungen aus, da die Anleger die negativen Auswirkungen von Trumps letzter Ankündigung hinsichtlich der Handelspolitik vorausahnen.
Die Marktteilnehmer haben das besser werdende Zins-Rendite-Differenzial zwischen dem USD und seinen Peers ignoriert und sich vielmehr auf den zunehmenden Protektionismus in den USA konzentriert. In der Tat haben sich die Anreize für die Händler, den USD zu halten, seit Anfang des vierten Quartals im letzten Jahr ständig verbessert, aber die Anleger zeigten sich davon nicht beeindruckt. Das gilt vor allem für den japanischen Yen, dessen Differenzial für zweijährige Renditen ständig gefallen ist und heute Morgen -2,19% erreicht hat, im Vergleich zu -1,50% Mitte September. Trotz dieser klaren Anreize für die Anleger, den Greenback zu halten, konzentrieren sich die Anleger eher auf die politischen Entwicklungen in den USA und ignorieren sogar die anhaltenden Überraschungen bei den US-Wirtschaftsdaten.
In der Tat hat die US-Wirtschaft seit Anfang Oktober im letzten Jahr starke positive Signale ausgesendet, aber selbst das hat nicht zu einer Dollar-Rallye geführt. Alle Wirtschaftssektoren haben die Durchschnittsprognosen übertroffen und die Indikatoren für den Geschäftszyklus und den Wohnungs- und Immobilienmarkt sind besonders gut ausgefallen.
Kurz gesagt, die Anleger warten einfach darauf, dass sich die Aufregung um die Handelspolitik legt und sobald die Anleger Klarheit haben werden wir eventuell wieder ein zunehmendes Interesse am USD sehen.