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Anleitung zur Analyse des Verfallstagsdiagramm

Veröffentlicht am 15.08.2017, 11:15
Aktualisiert 14.05.2017, 12:45


Sehr verehrte Leserinnen und Leser,

da wir diesen Freitag wieder einen Verfallstag haben, werfen wir auch dieses Mal einen Blick auf unser Verfallstagdiagramm. Bei dieser Gelegenheit werde ich diesmal die genaue Vorgehensweise bei dessen Interpretation erläutern. Einige unserer Leser hatten hierbei zu Recht um eine Hilfestellung gebeten (Grafik auf unserer Webseite).

Open-Interest und Max-Pain

Dafür schauen wir uns einmal die beiden Diagramme genauer an. Das Obere „Open Interest Diagramm“ gibt die exakte Verteilung und Größe der Call- (blau) und Put-Positionen (rot) an. Das darunterliegende Diagramm wird als „Max Pain“-Darstellung bezeichnet und bildet immer eine „Schüsselkurve“ (siehe folgende Grafik).
Verfallstagsdiagramm DAX August 2017


Für die Betrachtung des Verfallstages spielt die Max-Pain Grafik aber eine eher untergeordnete Rolle. An ihr kann man ablesen wie hoch die Summen sind, die die Stillhalter wegen der aktuellen Positionierung bezahlen müssen (je nach Abrechnungskurs zum Verfallstermin). Daraus resultiert ein minimaler Wert, der den bestmöglichen Verfallskurs für die Stillhalter darstellt. Für die Optionskäufer ist dies entsprechend der schlechteste Kurs, da sie hier den maximalen Verlustschmerz erleiden (deswegen Max-Pain).

Eben dieser Kurs kann im Prinzip beliebig weit vom aktuellen DAX-Kurs entfernt liegen. Ist die Entfernung zu groß, verliert er seine Relevanz. Wie er dennoch eine Hilfestellung geben kann, erläutere ich zu einem späteren Zeitpunkt.

So finden sie den Zielkurs

Wirklich entscheidet ist aber das obere Diagramm. Hier muss man zunächst den relevanten Kursbereich ermitteln. Vom aktuellen DAX-Kurs aus, werden nun die jeweils größten Call- und Put-Positionen im Umfeld dieses Kurses gesucht. Der DAX liegt derzeit bei 12.150 Punkten; die passenden Call-Positionen demnach bei 12.400 bzw. 12.500 Punkten sowie die Put-Position bei 12.000 Punkten.

Die Call-Position liegt also oberhalb und die Put-Position unterhalb des aktuellen Kurses. Sofern der DAX innerhalb dieses Korridors bleibt, sind diese Positionen für die Stillhalter nicht relevant. Sie müssen nämlich nur zahlen, wenn diese Put und Calls zum Verfallstermin im Geld sind. Das wäre der Fall wenn der Kurs am Freitag über 12.400 bzw. 12.500 Punkten oder unter 12.000 Punkten notieren würde. Analog dazu verfallen diese Positionen jedoch, wenn der DAX im Bereich zwischen 12.000 und 12.400 Punkten bleibt. Und das wäre aus Sicht der Stillhalter das Wunschszenario.

Es wäre als Beispiel auch der umgekehrte Fall möglich - also eine große Put-Position oberhalb oder eine große Call-Position unterhalb des aktuellen Kurses. Dann könnte es sich dabei um eine relevante Zielmarke handeln. Dies hängt davon ab, wie groß die Entfernung zum Kurs ist und wie groß die Postion ist. Je näher und größer, desto relevanter. Sind sie zu klein, sind sie nicht relevant und liegen sie zu weit weg, sind sie normalerweise bereits abgesichert.

Verfallstagsprognose für den DAX

Wie bereits beschrieben, liegt der aktuelle Zielbereich im DAX zwischen 12.000 und 12.400 Punkten. Innerhalb dieses Korridors sollte sich der DAX zum Verfallstag bewegen. Teilweise ist es möglich diesen Bereich (mit Hilfe des oberen Diagramms) weiter einzugrenzen, zum Beispiel wenn sich auch in diesem Zielkorridor eine größere Call und Put-Position befindet In diesem leider Fall ist dem leider nicht so.

Deshalb lassen wir nun auch das untere Diagramm in die Analyse einfließen. Dieses zeigt mit einem Minimum von 12.350 Punkten sogar ein konkretes Ziel innerhalb des Zielbereiches an. Würde es außerhalb des Zielbereiches liegen, könnte man dadurch nur eine Richtung ableiten, in der sich der DAX (etwas) wahrscheinlicher hinbewegen wird.

Achten sie auf die Kursentwicklung!

Diese punktuellen Analysen müssen aber je nach Entwicklung natürlich immer auch wieder angepasst werden. Ende vergangener Woche fiel der DAX unter 12.000 Punkten. Dadurch wurde die 12.000er Put-Position relevant, die sich nun oberhalb des DAX-Kurs befand. Sie lief also Gefahr, stärker ins Geld zu rutschen.

Für die Stillhalter wurde es in diesem Moment interessant, den Kurs zumindest bei 12.000 Punkten zu halten oder ihn wieder darüber zu drücken. Damit erklärt sich auch die folgende Stärke des DAX. Entsprechend würden sie versuchen den Kurs nach unten zu bringen, wenn eine Call-Position knapp unterhalb des aktuellen Kurses liegen würde.

Doch das Vorgehen hängt auch von der Kursdynamik ab. Ist die diese nicht sonderlich stark (wie beim Rutsch unter 12.000 Punkte vor ein paar Tagen), haben die Stillhalter gute Chancen den Kurs zu stabilisieren. Kommt es jedoch zu einem starken Impuls, müssten sie Gegenmaßnahmen einleiten. Die 12.000er Put-Position und die darunter liegenden Put-Positionen, die ins Geld laufen, müssten abgesichert werden. Um ihre Verluste einzugrenzen oder zu neutralisieren müssten sie dann entsprechend Short-Positionen aufbauen.

Gegenmaßnahmen machen alles noch schlimmer

Durch diese Absicherungsmaßnamen würde sich die Abwärtsbewegung weiter verstärken. Dazu kommt, dass es sich bei Stillhaltern oft um institutionelle Anleger handelt, wodurch deren abzusichernde Positionen entsprechend groß sind. Es bildet sich also ein zusätzlicher Verkaufsdruck. Bei einer starken Aufwärtsbewegung passiert der exakt gegenteilige Effekt.
In diesem Fallen wird es auch schwierig noch irgendwelche Prognosen aus dem Verfallstagsdiagramm über den zu erwartenden Zielwert zum Verfallstag herzuleiten. Die Kursdynamik wird dann einfach zu unberechenbar. Möglich wäre es nächstgrößere Position als neue mögliche Zielmarke auszumachen. Sie würde hier bei 11.800 Punkten liegen. Wird eine „Verfallstags-Zielmarke“ kurz vor dem Verfallstag gebrochen, ist es in der Regel besser, andere Methoden (z.B. charttechnische) zu verwenden, um den weiteren Verlauf zu prognostizieren.

Fazit

Das zusammengefasste Ergebnis lautet also wie folgt: Bleibt der DAX im Zielbereich zwischen 12.000 und 12.400 Punkten, wird es wohl zu einer Seitwärtsbewegung innerhalb dieses Korridors bis zum Verfallstag kommen. Der Zielwert von 12.350 Punkten gilt dabei am wahrscheinlichsten. Wirklich problematisch wird es, wenn es hinter den genannten Marken zu einer sehr dynamischen Kursbewegung kommt. Zu große Angst davor sollte man aber nicht haben. Aufgrund der aktuellen Verfallstagspositionierung müsste der DAX bei 12.000 Punkten nach unten ausreichend abgesichert sein.

Ich hoffe, ich konnte Ihnen damit die Analyse des Verfallstages etwas nahbarer machen und einige ihrer Fragen beantworten.

Mit besten Grüßen
Ihr Torsten Ewert

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