Die gute Stimmung vom Freitag setzt sich fort. Der apano-Stimmungsindex klettert via Nikkei 225 um zwei Punkte. Das am Freitag veröffentlichte November-Update des Uni Michigan-Index zeigte sich bei Lage und Erwartungshaltung deutlich aufgehellt. Der Index beschreibt das Vertrauen der US-Bürger in die konjunkturelle Entwicklung und gilt als Frühindikator für die Verbraucherausgaben. Der IHS Markit Sammelindex für die Privatwirtschaft (Industrie + Dienstleister) stieg auf 51,9 von 50,9 Punkten im Vormonat, erwartet war 51. China will zukünftig Diebstahl bzw. den Zwang zur Aushändigung von geistigem Eigentum (Intellectual Property) stärker bestrafen bzw. eindämmen. Das ist eine der wesentlichsten US-Bedingungen für Phase 1 des Handelsdeals. Die Regionalwahlen in Hongkong endeten und mit einem überwältigenden Sieg für die pro-demokratischen Kräfte. Laut „South China Morning Post“ konnten sie mindestens 278 der insgesamt 452 Mandate gewinnen. Das regierungstreue Lager hatte bei den Wahlen 2015 noch eine Dreiviertel-Mehrheit. Bislang hatte das zur kommunistischen Führung in Peking haltende Lager alle 18 Räte kontrolliert, jetzt könnten 12 an die Demokraten gehen. Hang Seng +1,5%: es keimt Hoffnung auf, diese starke Willenskundgebung könnte etwas bewirken. Der US-Präsident steht vor einer schwierigen Wahl: soll er den Gesetzesentwurf zu Hongkong unterschreiben – und neue Spannungen in die Handelsgespräche bringen – oder soll er sein Veto einlegen, was Senat und Repräsentantenhaus brüskieren würde? Trump spielt auf Zeit, muss aber in den nächsten 14 Tagen eine Entscheidung fällen. Berichte über bislang unbekannte Zwangslager für Uiguren („China Cables“) könnten neue Spannungen erzeugen. Der IWF senkte die 2019er Wachstumserwartungen für Japan und ermunterte Regierung und Notenbank, die geplanten fiskalischen Stimuli umzusetzen und die Zinskurve steiler werden zu lassen. Der ifo-Geschäftsklimaindex ist im November gestiegen, jedoch Lagebeurteilung und Erwartungen leicht unter den Prognosen.
