Solche Bewegungen kennen wir doch: in turbulenten Zeiten an den internationalen Finanzmärkten ist der japanische Yen der ultimative sichere Hafen. Dass war auch am Montag, Donnerstag und Freitag der Fall als sich der Börsencrash fortgesetzt hat. Der USD/JPY korreliert mit Aktien und die Flucht in Sicherheit hat gut geklappt.
Aber auch eine andere Weisheit aus der Vergangenheit hat sich bewahrheitet: gute Nachrichten aus den USA sind schlechte Nachrichten für den USD/JPY. Der Börsencrash wurde durch den guten Jobbericht am 2. Februar ausgelöst und durch den überzeugenden ISM-Index für den Dienstleistungssektor verschärft. Eine expandiere US-Wirtschaft impliziert höhere US-Leitzinsen und dies macht Aktien weniger attraktiv.
Jedoch sorgten höhere Anleiherenditen - ein Resultat der steigenden Zinserhöhungserwartungen - für eine Stabilisierung beim Greenback trotz des Ausverkaufs am Aktienmarkt. Aktien und Anleihen bewegen sich nicht immer im Gleichlauf und könnten auf kurze Sicht weiter unterschiedliche Wege gehen.
Schwache US-Inflationszahlen notwendig
In der zurückliegenden Woche waren Konjunkturdaten aus der ersten Reihe Mangelware. Das ändert sich jedoch ab Mittwoch. So werden in den Vereinigten Staaten die Inflationszahlen veröffentlicht. Die Kerninflation sollte sich auf das Jahr hochgerechnet bei 1,8 Prozent einfinden. Die Inflation sei ein Mysterium, so hatte dies die ehemalige Fed-Chefin Janet Yellen einmal beschrieben. Die Anleger fürchten sich nun vor einem schnellen Lohnanstieg, der in einem dynamischen Preisanstieg mündet und so den Weg zu sehr viel höheren US-Leitzinsen freimacht. Ein Rückfall der Kernrate unter 1,8 Prozent sollte für Erleichterung am Markt sorgen.
Interessant werden aber auch die Umsätze der Einzelhändler. Da die Einzelhandelsumsätze zur gleichen Zeit wie die Inflationszahlen veröffentlicht werden, braucht es schon eine extrem gute Lesung, um den Preisdaten die Show zu stehlen. Die Control Group ist weniger wichtig als die Gesamtumsätze und Kernumsätze.
USD/JPY: Abwärtstrend intakt
Der USD/JPY befindet sich aus charttechnischer Sicht in einem intakten Abwärtstrend. So rutschte jüngst die Glättung der letzten 50 Tage unter die Durchschnittslinie der letzten 200 Tage, was in aller Regel ein bärisches Signal darstellt. Der RSI hat zwar den überverkauften Bereich betreten. Anzeichen einer Kursstabilisierung gibt es aber nicht.