Nach dem Auf und Ab der vergangenen Tage stieg die Gemeinschaftswährung am Dienstag auf 1,2380 Dollar. Marktbewegende Konjunkturdaten standen nicht auf der Agenda, aber es gibt einige Faktoren, die für einen baldigen Richtungsentscheid im Eurokurs sorgen könnten.
- Handelsgespräche: Die Europäische Union arbeitet an einem Dokument mit möglichen Gegenmaßnahmen auf die von US-Präsident Donald Trump geplanten Strafzöllen auf Stahl- und Aluminiumimporte. Im Gespräch sind nun Zölle auf Harley-Motorräder, Whiskey, Orangensaft, Kosmetik und Kleidung. Vergeltungsmaßnahmen seitens der EU könnten eine weitere Reaktion der USA hervorrufen und so könnte die Sache schon bald außer Kontrolle geraten.
- Italienische Politik: Die Wahlen am Sonntag führten zu einem so genannten hung parliament und zu einem stärkeren Rechtsruck in Italien. Der italienische Präsident Sergio Mattarella muss nun entscheiden wer Anspruch auf die Regierungsbildung hat. Der Euro gab nach der Veröffentlichung des Wahlergebnisses kurzfristig nach, erholte sich dann aber wieder. Italien ist die drittgrößte Volkswirtschaft in Europa.
- EZB-Sitzung: Die Europäische Zentralbank entscheidet am Donnerstag über den geldpolitischen Kurs. Veränderungen bei der Geldpolitik werden zwar nicht erwartet. Der Druck auf Mario Draghi wächst allerdings. Volkswirte rechnen daher mit kleinen Anpassungen im Begleittext bezüglich des Endes des Kaufprogramms. Zudem veröffentlicht die EZB neue Wachstums- und Inflationsprognosen.
Der Eurokurs zeigt sich angesichts all dieser Unsicherheiten recht stabil und kletterte sogar zurück über eine Aufwärtstrendlinie. Darüber hinaus stieg der RSI über die 50-Punkte-Marke zurück.
Auf der Unterseite gilt es die Chartunterstützung bei 1,2360 nicht mehr auf Schlusskursbasis zu unterschreiten. Weiter aufhellen würde sich das Chartbild mit einem Sprung über 1,2450.