Die Devisenmärkte senden weiter komplexe und verblüffende Signale aus. Die Risikobereitschaft scheint sich zu erholen, u.a. da der EURCHF die 1,2000-Marke testet. Aber die Nachfrage nach den Schwellenländerwährungen bleibt schwach. Brent nähert sich aufgrund der Liefersorgen, fallenden US-Beständen und der Ankündigung der OPEC, dass das die Preise beeinträchtigende Überangebot nicht mehr besteht, der Schwelle von 75 USD Die Teilnehmer nutzen die höheren Ölpreise, um Gewinner und Verlierer aus dem Devisenraum der Schwellenländer auszuwählen.
Die Korrelation zwischen den Devisen und den Zinssatzspreads ist schwächer geworden, aber jetzt wo die Renditen der zehnjährigen US-Papiere sich 3,00% nähern, weisen die Märkte auf die plötzliche Attraktivität der US-Anlagen hin. Trumps Steuersenkungen werden jedoch die Steuer- und Leistungsbilanzdefizite senken und bei den Fundamentalwerten zu Belastungen führen.Wenn Sie das Gefühl haben, dass unsere Kommentare verwirrend sind, nun das sind sie. Die Märkte waren zu schnell die aktuelle Antriebskraft anzunehmen und haben dabei gut etablierte Themen komplett umgedreht. Das moderne Denken von jetzt macht uns skeptisch. Nehmen wir zum Beispiel die indische Rupie. Trotz solider struktureller Fundamentalwerte und einem zyklischen Aufwärtsrisiko beim Ölpreis kam es zu einer absoluten Angst vor Kapitalflucht aufgrund des energieabhängigen Leistungsbilanzdefizits.
Zudem hat das US-Finanzministerium Indien auf die Liste der Währungen gesetzt, die genau beobachtet werden, was merkwürdigerweise alle hat ausflippen lassen. In Wirklichkeit gilt Indien alles andere als Währungsmanipulator, da es ein anhaltendes Leistungsbilanzdefizit aufweist. Während höhere Ölpreise bereits die RBI-Überwachung aufgrund eines Übergreifens auf die Inflation und dann früher zu erwarteten Zinserhöhungen ausgelöst hatten. Auch wenn es profitabel gewesen wäre, auf den fahrenden Zug aufzuspringen, müssen wir uns nun längerfristig orientieren. Unser Handel wird von global niedrigen Renditen und einer niedrigen Volatilität sowie einem soliden Wachstum geprägt. Müssen sie jedoch jetzt handeln, so dürften die höheren Ölpreise den NOK, CAD, ZAR, BRL und AUD unterstützen.