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berichtet Ergebnis zum Q4 2018 am Donnerstag, dem 17. Januar, nach Börsenschluss in den USA
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Umsatzerwartung: 10,56 Mrd USD
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GpA: 1,8 USD
Es fällt nicht so schwer einen Gewinner unter den großen Kreditkartenausgebern zu finden. Unglücklicherweise, führt der frühere König der Karten American Express (NYSE:AXP) nicht in dem Rennen; er ist noch nicht einmal Teil der Spitzengruppe.
Über die vergangenen fünf Jahren hinweg haben Visa (NYSE:V) und Mastercard (NYSE:MA) ihren Investoren Gesamtrenditen von mehr als 150% beschert. AmEx kommt mit 80% nicht einmal in die Nähe davon. Im abgelaufenen Jahr sah es noch schlimmer aus: Visa und Mastercard schlugen sich weitaus besser als American Express, in einem Umfeld, in dem Ängste vor einem länger währenden Abschwung und einer Abkühlung der Konjunktur Finanzwerte nach unten gezogen haben. Unter den dreien gab es nur bei American Express eine negative Jahresrendite, die auf -0,93% lag.
Was AmEx zu einem wenig rentablen Investment macht, vergleicht man es mit seinen hochfliegenden Konkurrenten, isst das rigide Geschäftsmodell, dass nicht hilft, wenn die Konsumenten sich im Kaufrausch befinden. Zum Beispiel bieten die meisten Kreditkartenemittenten ihren Kunden großzügige Vorteile, um sie loyal zu halten bei ihrer bevorzugten Bezahlmethode, da ausstehende Schulden der Kunden den Unternehmen auf lange Sicht viel Geld machen wegen der hohen Zinssätze. Die hochklassigen Kreditkarten von AmEx auf der anderen Seite, erlauben generell keine Schulden über das Monatsende hinaus, was dem Unternehmen eine lukrative Einnahmequelle verwehrt.
Wie Credit Suisse herausfand, gab American Express pro ausgegebenen Dollar seiner Karteninhaber in 2017 lediglich 0,81% an diese über Vorteilsleistungen zurück, verglichen mit 1,1% bei Capital One (NYSE:COF) und 1,24% bei Discover (NYSE:DFS). Das macht die Produkte mit Anreizen—wie Cashbacks und Punkte für eine Reihe von Preisen—von der Konkurrenz weitaus attraktiver, trotz AmEx starker Marke und dem “Erlebniswert” seiner Karten.
Ein weiterer, von uns beobachteter Nachteil, der die Aktie von American Express zurückfallen lässt: das Unternehmen ist stärker dem Kreditrisiko ausgesetzt, als seine Konkurrenten Visa und Mastercard.
AmEx agiert nicht nur als Zahlungsweg für Finanzmittel, es ist auch der Kreditgeber seiner Karteninhaber. Das bedeutet, dass in einem Wirtschaftsabschwung, wenn Konsumenten arbeitslos werden und ihre Rechnungen nicht mehr bezahlen können, Amex einer weitaus schneller steigenden Zahl fauler Kredite ausgesetzt sein könnte. Die Gesamtvorsorge für Kreditabschreibungen stiegen in 2017 um 36% und das Unternehmen sagt, es erwarte für dieses Jahr einen ähnlichen Anstieg dieser Kennzahl.
Eine weitere große Herausforderung für AmEx: um sein Portfolio in einem Umfeld auszubauen, in dem der Wettbewerb von größeren Banken intensiver wird, da die Kreditkartenausgeber einige ihrer höchsten Renditen mit Kreditkartenportfolios in Zeiten niedriger Zinsen machen, in denen sie dennoch in der Lage, ihren Kunden hohe Verzugszinsen in Rechnung zu stellen.
Dem jüngsten Quartalsbericht nach, der Mitte Oktober erschien, scheint es so zu sein, als würde AmEx sich ganz gut gegen den Angriff von Großbanken wie JPMorgan Chase (NYSE:JPM) und Citigroup (NYSE:C) behaupten. Nachdem der Anhebung seines Ausblicks für das Gesamtjahr, geht American Express jetzt von einem Jahreswachstum beim Umsatz von 9% bis 10% aus, während der bereinigte Gewinn in 2018 7,30 bis 7,40 USD erreichen soll.
Für den heute noch veröffentlichten Q4-Ergebnisreport, der nach Handelsende an der Wall Street erscheinen wird, erwarten die Analysten einen Gewinn von 1,80 USD die Aktie, nach 1,58 USD vor einem Jahr. Beim Umsatz soll es einen Zuwachs um 20% auf 10,56 Mrd USD geben.
Fazit
Wir denken nicht, dass diese zweistelligen Gewinne bei Brutto- und Nettogewinn die AmEx zu einer attraktiven Alternative zu Visa oder Mastercard machen, unsere beiden favorisierten Kreditkartenaktien für Langzeitinvestoren. Aus unserer Sicht, werden Anteile von American Express, die gestern zu 99,41 USD aus dem Handel gingen, weiter hinterherhinken, besonders sollte sich der Wettbewerb um die US-Konsumenten verschärfen.
Um die Investoren zu beeindrucken, wird AmEx mehr für Technologie und Übernahmen ausgeben müssen, womit es schon begonnen haben könnte. Am Dienstag gab das Unternehmen bekannt, es habe Pocket Concierge aufgekauft, eine Reservierungsplattform für Edelrestaurants in Japan. Dieser Schritt wird seinen Karteninhabern verbesserten Zugang zu den feinsten Lokalen dort geben. Und im Dezember enthüllte ein Manager von AmEx, dass die Firma erfolgreiche Pilottests mit der Kryptowährung XRP durchgeführt haben, um grenzüberschreitenden Zahlungsvorgänge zwischen Unternehmen in Echtzeit zu vereinfachen.
Aus unserer Sicht scheint dies der einzige solide Weg zu sein, um den Markenwert von American Express freizusetzen und die Renditen der Anleger zu erhöhen.
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