Bisher ist nicht viel los im DAX, also können wir uns noch einmal der Wall Street und dem Leitindex Dow 30 widmen. Dieser ist nun erneut an seine wichtige Trendlinie gelaufen, konnte diese aber nicht nachhaltig überwinden. Im Dow Jones wird sich jedoch entscheiden, ob es auch im DAX zu weiter fallenden Kursen kommt oder er sich wieder fängt und einen neuen Anlauf auf ein Allzeithoch startet, um dann im weiteren Verlauf vielleicht sogar die 10.000-Punkte-Marke zu überwinden:
Zunächst, um die Linie richtig einordnen zu können, der langfristige Chart des Dow Jones:
Der Dow Jones bildet seit dem Jahr 2000 eine sich nach rechts erweiternde Formation. Zur Erinnerung: Diese nennt man „Broadening Formation“ und sie ist ein Hinweis auf Verunsicherung. Darüber hinaus haben diese aber keine Prognosekraft für den weiteren Verlauf.
Fehlausbruch
In der Vergrößerung sehen Sie, dass sich im Dow Jones, ähnlich wie im DAX vergangene Woche, an der oberen blauen Linie ein kleiner Fehlausbruch ereignet hat, infolge dessen es zu stärkeren Kursabgaben gekommen ist:
Interessant ist, dass es bereits auch schon zum Jahreswechsel einen solchen Fehlausbruch gegeben hat, dem bis Februar deutliche Kursverluste folgten und, dass der Dow Jones mit dieser Trendlinie bereits seit über fünf Monaten kämpft.
Ich könnte nun viel schreiben und prognostizieren und würde, wenn ich mich nur für eine Seite (Ausbruch oder nicht) entscheiden würde, in 50 Prozent der Fälle Recht behalten. Doch bleiben wir bei den Fakten: In so einer Situation muss man einfach abwarten, was weiter geschieht.
Schafft es der Dow Jones, diese Linie nachhaltig zu überwinden und entsteht anschließend eine erkennbare Aufwärtsdynamik, wäre das sehr bullish zu werten.
Fällt er jedoch unter die 16.000er Marke, ist dies ein erstes Warnsignal. Sollte er dann im weiteren Verlauf auch noch unter das vergangene Zwischentief bei 15.340 Punkten fallen, würde dieses Warnsignal bestätigt.
Doch die Bewegungen zwischen der 16.000er Marke und der blauen Aufwärtstrendlinie sind dem „gemeinen Rauschen“ zuzuordnen, das bekanntermaßen nicht geeignet ist, um aus seinem Verlauf Prognosen abzuleiten.
Jochen Steffens
Stockstreet GmbH