Der Chemiekonzern BASF (ETR:BASFN) plant eine umfassende Umstrukturierung seiner Unternehmensstruktur, indem er bedeutende Geschäftsbereiche aus der bisherigen Verbundstruktur herauslöst. Diese Veränderungen betreffen insbesondere die Agrarsparte, das Geschäft mit Batteriematerialien und die Lackherstellung (Coatings). Trotz der Bedeutung dieser Segmente für den Gesamtumsatz des Unternehmens, mit einem Agrarumsatz von zehn Milliarden Euro und 4,2 Milliarden Euro für Coatings im Jahr 2022, betont BASF, dass es keinerlei Verkaufsabsichten für diese Einheiten gibt.
Der Schwerpunkt der Umstrukturierung liegt darauf, diese drei Segmente künftig nach anderen Kriterien zu führen und zu steuern. Die Entscheidung erfolgte vor dem Hintergrund sich ändernder Marktbedingungen, insbesondere im Agrarsektor, in dem Saatgut und digitale Dienstleistungen zunehmend an Bedeutung gewinnen.
Besonders hervorgehoben wird das Batteriematerialgeschäft als zentrales Zukunftsfeld von BASF, für das in den kommenden Jahren mehr als vier Milliarden Euro investiert werden sollen. Der Konzern strebt eine weltmarktführende Position in diesem Bereich an, mit dem Ziel, bis 2030 einen Umsatz von mehr als sieben Milliarden Euro zu erwirtschaften. Die verstärkte Eigenständigkeit der Batteriematerial- und Coatings-Einheiten wird unter anderem durch die steigende Nachfrage in Asien und die Bedeutung von Partnerschaften erleichtert.
Arbeitnehmervertreter äußern jedoch Besorgnis über die Ausgliederung, und die Gewerkschaft IGBCE bezeichnet die Ankündigung als "schlechte Nachricht" für die betroffenen Mitarbeiter. Trotz dieser Bedenken betont der Vorstand, dass es nicht um Kündigungen, sondern vielmehr um die Stärkung und effizientere Aufstellung der betroffenen Bereiche gehe.
BASF setzt klare Zielvorgaben für die einzelnen Segmente, wobei das Batteriematerialgeschäft die höchste operative Rendite (Ebitda) von gut 30 Prozent bis 2030 anstrebt. Die Agrarsparte soll mittelfristig eine Rendite von mindestens 23 Prozent erreichen, während für Coatings mindestens 15 Prozent angestrebt werden. Diese Schritte sind Teil eines breiteren Kostensenkungsprogramms, das bereits den Abbau von weltweit 2600 Stellen vorsieht und bis Ende des Jahres Einsparungen von rund 300 Millionen Euro bringen soll.
An der Börse wurde diese Meldung positiv aufgenommen. Die Aktie ist in den vergangenen Handelstagen deutlich angestiegen. Nun fragen wir uns natürlich: Ist die sich seit 2015 hinziehende und quälende Korrektur endlich vorbei, oder handelt es sich abermals nur um ein Strohfeuer, welches bald verpufft?
Es ist noch etwas früh, den generellen Boden auszurufen, aber dennoch sehen wir nun eine gute Chance darauf, dass die Aktie in einen nachhaltigen Aufwärtstrend übergehen kann. In der folgenden Video-Analyse beleuchten wir den Aktienkurs von BASF und zeigen die Kriterien auf, die aus unserer Sicht entscheidend sind und erfüllt werden müssen, um den Boden zu bestätigen: