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Bayer – Die Lage ist hoffnungslos

Veröffentlicht am 21.11.2023, 15:14
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In Leverkusen trübt sich die Stimmung ein.

Eine rechtliche Niederlage und die enttäuschende Performance eines vielversprechenden Hoffnungsträgers setzen dem Leverkusener Bayer-Konzern derzeit zu, was erhebliche Auswirkungen auf die Anleger hat.

Beim Pharma- und Agrarkonzern Bayer setzt sich das Pech fort. Neben einer erneuten Niederlage in den Glyphosat-Prozessen in den USA muss das Unternehmen aus Leverkusen nun auch einen schwerwiegenden Rückschlag in der Forschung mit seinem Medikamentenhoffnungsträger Asundexian hinnehmen. An der Börse reagierten die Anleger geschockt: Die Aktien von Bayer stürzten im Leitindex Dax im frühen Handel um beinahe 19 Prozent ab, was den größten Kurssturz seit mindestens 32 Jahren darstellt.

Der Börsenwert des Herstellers von Aspirin verringerte sich dadurch um etwa 7,6 Milliarden Euro. "Das ist ein schwerer Rückschlag für Bayer. Asundexian war die Perle in Bayers Pharma-Pipeline, und ohne den Wirkstoff steht die Pharma-Sparte ohne nachhaltiges Wachstum da", kommentierte Fondsmanager Markus Manns von Union Investment. "Für Vorstandschef Bill Anderson wird es nun zur Herkulesaufgabe, einen Neuanfang zu gestalten."

Bayer gab in der Nacht zum Montag bekannt, dass aufgrund mangelnder Wirksamkeit eine entscheidende Phase-III-Studie mit Asundexian auf Empfehlung eines unabhängigen Kontrollgremiums vorzeitig abgebrochen wurde. In der 18.000 Teilnehmer umfassenden Studie wurde das Mittel im Vergleich zum Gerinnungshemmer Eliquis der Konkurrenten Bristol-Myers Squibb (NYSE:BMY) und Pfizer (NYSE:PFE) bei Patienten mit Vorhofflimmern und Schlaganfallrisiko untersucht. Dabei zeigte sich eine unterlegene Wirksamkeit von Asundexian im Vergleich zum Kontrollarm der Studie. Das Unternehmen plant, die Daten weiter zu analysieren, um das Ergebnis besser zu verstehen.

Asundexian war für Bayer der größte Hoffnungsträger in der Pharmaforschung. Der Konzern hatte ihm allein ein Spitzenumsatzpotenzial von mehr als fünf Milliarden Euro zugetraut, mehr als jedem anderen seiner Medikamente. Zur Prognose wollte sich Bayer am Montag auf Nachfrage nicht äußern.

Ursprünglich sollte das Mittel im Jahr 2026 auf den Markt kommen und hatte aufgrund erster Daten zu signifikant niedrigeren Blutungsraten als das Konkurrenzprodukt Eliquis positive Aussichten. Erst Anfang November hatte Bayer das Studienprogramm ausgeweitet, das insgesamt fast 30.000 Patienten in über 40 Ländern umfasst. Die Rekrutierung der Teilnehmer für diese Studie hat jedoch noch nicht begonnen. Sie sollte eigentlich die nun abgebrochene Studie ergänzen. Die Phase-III-Studie Stroke mit 9300 Probanden, in der Asundexian zur Prävention von ischämischem Schlaganfall getestet wird, soll weiterhin durchgeführt werden.

Für Bayer ist der Nachschub aus der Pharma-Pipeline entscheidend, da die Patente seiner Topmedikamente – des Gerinnungshemmers Xarelto und des Augenmittels Eylea – Mitte des Jahrzehnts auslaufen. Lange Zeit wurde die Pipeline von Analysten als zu schwach betrachtet, um Umsatzausfälle nach dem Patentablauf der Topmedikamente kompensieren zu können. Doch mit Asundexian hatte sich die Stimmung gedreht. Der nun angekündigte vorzeitige Abbruch der Studie kommt völlig überraschend und stellt das Pharmageschäft von Bayer vor erhebliche Herausforderungen, so die Analysten von Barclays (LON:BARC).

Bis wohin fällt die Aktie denn noch?

Bayer hat offensichtlich massive fundamentale Probleme, die den Konzern ausbremsen. Ob das alles mit rechten Dingen zugeht, können wir an dieser Stelle weder beurteilen noch entscheiden. Fakt ist, dass sich diese Ereignisse stark auf den Aktienkurs auswirken. Leider jedoch können wir aus Ereignissen keine Kursziele ableiten. Das kann nur die technische Analyse. Sie liefert uns eine Orientierung und kann uns zum Beispiel davor bewahren, eine Aktie zu früh zu kaufen.

Wir hatten der Bayer-Aktie (ETR:BAYGN) vor einigen Tagen noch die Trendwende nach oben zugetraut. Wohl wissend, dass dieses Szenario auf sehr dünnem Eis steht, haben wir eine klare Alternative aufgezeigt, die eintrifft, wenn Bayer die so wichtige Chartmarke bei 34,80€ nach unten verlässt. Dieses Risiko haben wir gesehen und aus diesem Grund Bayer nicht gekauft, obwohl die Analystenstimmung vergangene Woche noch positiv gewesen ist.

Wie geht es jetzt weiter?

Wir sehen drei Möglichkeiten, die die Aktie aus technischer Sicht ausbauen kann. Am wenigsten wahrscheinlich scheint uns eine nachhaltige Trendwende zum aktuellen Zeitpunkt. Interessanterweise reagiert Bayer gerade auf ein Preislevel, welches gut für einen Boden herhalten könnte. Wir haben es mit einem beendenden Dreieck zu tun. Die letzte Welle eines Dreiecks (von (4) zu (5)) dehnt sich oft so weit aus, wie der breiteste Teil des Dreiecks. Und genau da ist der Kurs jetzt (siehe bitte dunkler Pfeil im Chart).

Bayer Preischart

Die zweite Möglichkeit ist das Worst-Case Szenario. In dieser Variante benötigt die übergeordnete Welle [5] den maximalen Platz, was aufgrund der aktuellen Lage durchaus möglich ist. Dann würde der Leidensweg von Bayer noch bis auf etwa 8,50€ andauern und damit die Nerven der Investoren entsprechend belasten.

Am wahrscheinlichsten erwachten wir eine Trendwende innerhalb der violetten Box (NYSE:BOX) im Chart zwischen 30,840€ und 16,286€, wobei das Ideallevel bei 24€ liegt.

Wir dürfen an dieser Stelle nicht vergessen, dass die Korrektur bei Bayer nicht erst vor Kurzem begonnen hat, sondern seit 2015 andauert! Das Allzeithoch, an dem alles begann, liegt immerhin bei 144,12€. Solch starke Korrekturen benötigen nicht nur sehr viel Zeit, leider oft auch sehr viel Platz nach unten.

Am Ende ist es einfach: Erst wenn Bayer eine starke Reaktion nach oben zeigt, die impulsiv verläuft, rückt Bayer in die Nähe der Überlegung eines Kaufs.

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