Was war das nicht für ein Abgesang auf die Beiersdorf-Aktie (DE:BEIG), als diese zu Jahresbeginn noch auf 80 Euro fiel, nur um innerhalb von 4 Monaten sich auf die Liste von Kaufempfehlungen großer Geldhäuser wie HSBC zu gelangen. Wirft man einen Blick in die Veröffentlichungen des Unternehmens selbst, wird schnell klar, dass Beiersdorf auf “nachhaltiges wettbewerbsfähiges Wachstum” setzt.
Solides Wachstum in allen Bereichen mit la prairie als Ausreißer nach oben
Worin lagen nun die Gründe für den überhasteten Abverkauf der Nivea- und Tesa-Aktie zu Beginn des Jahres?
Es müssen wohl die nicht überraschenden soliden und “nur” guten Ergebnisse bei einem ohnehin schwachen Gesamtmarkt, zusammen mit den Umstellungen im Management gewesen sein, die am Markt für Abverkaufs-Stimmung gesorgt haben.
Wie auch das erste Quartal 2019 eindrucksvoll belegt, schafft es Beiersdorf in allen Sparten und Marken ein solides profitables Wachstum zu erwirtschaften.
Mit der Marke la prairie hat Beiersdorf einen Rising-Star in den eigenen Reihen, welcher mit fast 28% Wachstum aufhorchen lässt.
Des Weiteren sind weitere Akquisitionen geplant, ganz im Rahmen einer “nachhaltigen, wettbewerbsfähigen Wachstumsstrategie”, wie das Unternehmen in seinem Geschäftsbericht mitteilt.
Kontinuierliches Gewinnwachstum, stabile Margen und leichte Überbewertung
Betrachtet man die Beiersdorf-Aktie aus quantitativen betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten, wird dem Anleger schnell klar, dass es sich bei dieser Aktie um ein langfristiges Anlageobjekt handeln kann.
Beiersdorf steigert seit 2011 jährlich konstant den Gewinn pro Aktie bei konstanter Dividendenausschüttung und steigendem operativem Cashflow, der für Liquidität sorgt.
Auch die Margen werden über die Jahre konstant auf einem soliden Level erreicht bei kontinuierlichem Umsatzwachstum
Zieht man die faire Bewertung der Aktie heran ist zu erkennen, dass der aktuelle Preis der Aktie im Vergleich Gewinn oder auch Cashflow eine leichte Überbewertung darstellt. Zieht man allerdings die Konkurrenz zum Vergleich heran ist schnell festzustellen, dass diese leichte Überbewertung in der Branche absolut im Durchschnitt liegt.
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Beiersdorf schiebt sich durch das Hoch
Die Beiersdorf-Aktie (TG:BEIG) zeigt auf dem Wochenchart einen seit Ende Februar andauernden Aufwärtstrend. Die Aktie hat in diesem Zeitraum sage und schreibe rund 35% zugelegt. Der schwache Beginn zum Jahresanfang, welcher bereits im Oktober 2018 eingeleitet wurde, ist mittlerweile vergessen bzw. sogar übertroffen worden.
Nun steht der Kurs weit in der Bewegung, was auch der Stochastik Oszillator bereits seit Wochen als überverkauft anzeigt, ohne dabei ein Verkaufssignal zu erzeugen. Selbst die Bollinger Bänder sind noch relativ bullish eingestellt. Das unter Band hat sich noch nicht endgültig dafür entschieden, den Bullen ein Ende des Ritts zu signalisieren.
Auf Tagessicht macht sich die Beiersdorf-Aktie auf zu neuen Höhen und durchstößt im Moment das ATH. Sicherlich haben die Kaufempfehlungen der HSBC dazu beigetragen den Preis zu befeuern.
Alle Markttechniker und Dow Theoretiker sehen im Moment das überschreiten des Punkt 2 und somit Kaufgelegenheiten. Die große Frage wird sein, ob es nach dieser langen Aufwärtsbewegung noch genügend Anschluss Käufer geben wird, um das Momentum weiter zu führen oder ob Gewinnmitnahmen die Nachfrage übersteigen und für eine Korrektur sorgen.
Auch auf der Stunde ist die Beiersdorf weit in der Bewegung. Wer das Retracement dem Durchbruch vorzieht muss sich auf einen Rücksetzer gedulden.
Das vorherige Hoch bei 107,89 Euro wie auch der 20er Durchschnitt bilden hier mögliche Unterstützungsbereiche für neue Longs.
Allerdings muss unbedingt darauf geachtet werden, dass der Kurs bereits sehr weit gelaufen ist und eine Korrektur nicht überraschend wäre.
Fassen wir die Situation zusammen:
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Beiersdorf war zum Jahresbeginn zu Kursverlusten verdammt, um aus dieser Situation zu neuen All Time Highs zu gelangen. Solides Wachstum sprechen für eine solide Langzeit Aktie.
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Die quantitativen Kennzahlen belegen, dass Beiersdorf unheimlich viel Qualität als Unternehmen hat und für ein kontinuierliches Wachstum bei konstanten Gewinnen steht, ohne dabei die eigene Entwicklung zu vernachlässigen.
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Charttechnisch ging das Chart durch den Punkt 2 und hat damit Kaufsignale angestoßen. Vorsicht, die Aktie steht bereits sehr weit in der Bewegung.