Das am Mittwoch veröffentliche Ressourcenupdate (Mineral Ressource Estimate, MRE) kann sich sehen lassen. Die Zinnwald Lithium PLC meldet in der gemessenen und angezeigten Kategorie gegenüber der vorherigen MRE 2018 einen Anstieg von 445 % in Tonnen und ein Anstieg von 243 % beim enthaltenen Lithium. Das Projekt in Sachsen enthält damit 429 kt Lithium anstelle der bislang veranschlagten 125 kt.
Zinnwald: 243 % mehr enthaltenes Lithium
Die Ressource umfasst demnach 11,3 Mt mit einem Gehalt von 3.420ppm Li (0,736% Li2O) in der gemessenen Kategorie sowie 193,5 Mt mit einem Gehalt von 2.220ppm Li (0,478% Li2O) in der gemessenen und angezeigten Kategorie. Außerdem beziffert die MRE das Vorkommen auf 33,3 Mt mit einem Gehalt von 2.140 ppm Li (0,461% Li2O) in der abgeleiteten Kategorie. Die Mineralressourcen wurden unter Annahme eines Cutoff-Gehalts von 1.100 ppm Li angegeben.
Die Aktualisierung der MRE 2024 umfasst 26.911 Meter neuer Diamantkernbohrungen in 84 jeweils rund 300 m tiefen Bohrlöchern und ein neu interpretiertes und aktualisiertes geologisches Modell. Ein Schwerpunkt der jüngsten Bohrungen lag auf einer Lithiummineralisierung in einer breiteren Zone aus umgewandelten Albitgranit. Dabei wurden auch bislang nicht untersuchte, umliegende Gesteinsschichten getestet.
Auch die Beschaffenheit der Lagerstätte macht Hoffnung. Die nachgewiesene Größe der mineralisierten Zone mit einer wahren Mächtigkeit von ca. 80 Metern und die Kontinuität des Erzes unterstützen laut Zinnwald Lithium hocheffiziente Abbaumethoden.
"Unterstreicht die strategische Bedeutung von Zinnwald"
CEO Anton du Plessis zeigte sich angesichts der "beträchtlichen Erhöhung der Mineralressource" erfreut. "Dies etabliert das Projekt als das zweitgrößte Hartgestein-Lithiumprojekt in der EU, sowohl was die Größe der Ressourcen als auch den Lithiumgehalt betrifft und unterstreicht deutlich die Größe und strategische Bedeutung von Zinnwald". Die neue Ausgangslage erlaube "effizientere Untertageabbautechniken mit dem Potenzial, die Lithiumproduktion Produktion gegenüber der früheren PEA deutlich zu steigern."
Marko Uhlig, Geschäftsführer der in Freiberg ansässigen Zinnwald Lithium GmbH- die Zinnwald Lithium PLC sitzt in London – sagte gegenüber dem "MDR", das Ressourcenupdate ändere nichts am Zeitplan des Unternehmens. Nach wie vor soll der Abbau des Vorkommens frühestens 2028 beginnen.
Das Potenzial des Projekts könnte durchaus noch weiter wachsen. Neben der Bergbaulizenz für Zinnwald verfügt der Explorer über mehrere weitere, überwiegend angrenzende Explorationslizenzen (Falkenhain, Barenstein, Altenberg DL, Zinnwald-Georgenfeld und Sadisdorf DL). Diese erstrecken sich über insgesamt 10 km2. Zinnwald will auf diesem Gebiet perspektivisch "weitere Lithiumressourcen nachweisen".
Vulcan Energy vor 500 Mio. EUR-Kredit der EIB
Ausgehend von einer geplanten Jahresproduktion von 12.000 t Lithiumhydroxid in Batteriequalität könnte das Vorkommen für 200.000 bis 800.000 EV-Batterien pro Jahr reichen.
Zinnwald ist nicht das einzige Unternehmen, das in Deutschland nach Lithium sucht. Das australische Unternehmen Vulcan Energy sucht im Oberrheingraben und will das begehrte Batteriemetall dort aus Sole gewinnen.
Kürzlich teilte das Unternehmen mit, dass die Europäische Investitionsbank (EIB) ein Darlehen über 500 Mio. EUR in Aussicht gestellt hat, um das Zero Carbon (ETR:SGCG) Lithium Projekt zu unterstützen. Endgültig bewilligt ist die Finanzierung allerdings noch nicht.