Wirtschaftskalender: Fünf Dinge, die für Anleger diese Woche wichtig werden

Veröffentlicht am 19.01.2025, 12:06
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Investing.com -- In der kommenden Woche werden die globalen Märkte mit Spannung die ersten Reaktionen auf die Rückkehr von Donald Trump ins Weiße Haus verfolgen. Trumps Amtseinführung als 47. US-Präsident am Montag könnte eine Welle neuer Durchführungsverordnungen in Bereichen wie Steuern und Zölle auslösen – und das genau zu Beginn der Berichtssaison für das vierte Quartal. Während sich die Marktteilnehmer auf eine volatile Woche einstellen, stehen mehrere wichtige Wirtschaftsdaten und Unternehmensberichte im Fokus, die die Stimmung an den Börsen maßgeblich beeinflussen könnten. Hier ein Überblick über die wichtigsten Ereignisse, die in den kommenden Tagen für Bewegung sorgen dürften.

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1. Amtsantritt von Donald Trump

Mit Spannung blicken Anleger auf den kommenden Montag, wenn Donald Trump seine zweite Amtszeit antritt. Der neu gewählte Präsident hat bereits angekündigt, dass er am ersten Tag im Amt eine Reihe von Durchführungsverordnungen unterzeichnen wird – ein Signal dafür, dass er schnell Fakten schaffen möchte.

Da die US-Börsen am Montag aufgrund des Martin-Luther-King-Jr.-Tages geschlossen bleiben, könnten die ersten merklichen Marktreaktionen erst am Dienstag sichtbar werden. Viele Investoren bereiten sich bereits darauf vor, dass politische Entscheidungen in den ersten Tagen der neuen Amtszeit für erhöhte Volatilität sorgen könnten.

Besondere Aufmerksamkeit gilt den angekündigten Maßnahmen im Bereich der Handelspolitik. Seit der Wahl haben widersprüchliche Berichte, Leaks und Dementis rund um mögliche Zölle die Märkte immer wieder in Bewegung versetzt. Es bleibt abzuwarten, ob Trumps Maßnahmen tatsächlich die Erwartungen erfüllen oder neue Unsicherheiten schaffen.

Schon jetzt reagieren die Finanzmärkte: Die Renditen langlaufender US-Staatsanleihen sind im Vorfeld der Amtseinführung gestiegen. Viele Marktteilnehmer rechnen damit, dass Trumps angekündigte Handelspolitik inflationsfördernd wirken könnte – ein Faktor, der für steigende Zinsen und potenziell höhere Finanzierungskosten spricht.

2. Unternehmensergebnisse

Anleger, die auf ein weiteres starkes Jahr an den Aktienmärkten hoffen, das durch die Gewinne der US-Unternehmen gestützt wird, erhalten in dieser Woche wichtige Hinweise darauf, wie sich die Lage entwickelt.

Mit einer Reihe von Quartalsberichten, die in den kommenden Tagen veröffentlicht werden, gibt es spannende Einblicke in die Geschäftsentwicklung führender Unternehmen. Erwartet werden unter anderem die Ergebnisse des Streaming-Riesen Netflix (NASDAQ:NFLX), des Gesundheitsmarktführers Johnson & Johnson (NYSE:JNJ), des Konsumgüterkonzerns Procter & Gamble (NYSE:PG) sowie des Kreditkartenanbieters American Express (NYSE:AXP).

Die Berichtssaison wurde bereits in der vergangenen Woche eingeläutet, als große US-Banken ihre Quartalsergebnisse vorlegten. Diese fielen besser als erwartet aus, angetrieben durch ein gestiegenes Transaktionsvolumen und eine starke Entwicklung der Aktienmärkte, die sich positiv auf die Handelserträge auswirkten.

Laut Daten von LSEG IBES, die von Reuters am 15. Januar veröffentlicht wurden, erwarten Analysten für die Unternehmen im S&P 500-Index einen Gewinnzuwachs von 10,4 % im Vergleich zum Vorjahr.

3. Davos

Am Montag beginnt in Davos (Schweiz) das jährliche Treffen des Weltwirtschaftsforums, bei dem Spitzenvertreter aus Politik und Wirtschaft aus aller Welt zusammenkommen.

Laut einer Umfrage des WEF, die vergangene Woche vor dem Gipfel veröffentlicht wurde, werden bewaffnete Konflikte als das größte Risiko für die Weltwirtschaft im Jahr 2025 angesehen. An zweiter Stelle stehen klimatische Extremereignisse, die zunehmend an Bedeutung gewinnen.

Für Mittwoch wird eine Videobotschaft von Donald Trump erwartet. Zudem haben die Veranstalter bestätigt, dass der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj persönlich anwesend sein und bereits am Montag eine Rede halten wird.

Auch zahlreiche weitere hochrangige Persönlichkeiten aus der internationalen Politik werden in Davos erwartet. Unter ihnen die Präsidentin der Europäischen Zentralbank, Christine Lagarde, EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, die britische Schatzkanzlerin Rachel Reeves sowie der chinesische Vizepremier Ding Xuexiang.

4. Zinserhöhung der BOJ?

Die Bank of Japan tritt am Donnerstag und Freitag zu ihrer ersten Sitzung des Jahres zusammen.

Bereits im Vorfeld haben führende Vertreter der Notenbank signalisiert, dass eine Zinserhöhung durchaus möglich ist. Sowohl Gouverneur Kazuo Ueda als auch sein Stellvertreter Ryozo Himino betonten, dass eine Anpassung der Kreditkosten zur Diskussion steht – ein Thema, das die Märkte genau im Blick behalten.

Bevor jedoch eine endgültige Entscheidung getroffen wird, dürften die Währungshüter zunächst die potenziellen Auswirkungen der Politik von Donald Trump auf die globalen Finanzmärkte sorgfältig analysieren.

Sollte es tatsächlich zu einer Zinserhöhung kommen, würde das den Zinsunterschied zwischen den USA und Japan verringern und den Yen tendenziell stärken. Derzeit bewegt sich der JPY gegenüber dem USD um die 160er-Marke – ein Niveau, das die Bank of Japan bereits zu Interventionen am Devisenmarkt veranlasst hat, um einer weiteren Abwertung entgegenzuwirken.

5. Ölpreise

Die Ölpreise sind in der vergangenen Woche weiter gestiegen. Die Futures für Brent-Rohöl legten um 1,3 % zu, während die US-West Texas Intermediate-Rohöl-Futures um 1,7 % anzogen. Grund dafür sind die jüngsten US-Sanktionen gegen den russischen Energiesektor, die Sorgen über mögliche Versorgungsengpässe weiter verstärken.

In diesem Monat hat der Ölpreis bereits um 10 % zugelegt, da die Unsicherheit über neue westliche Sanktionen gegen russisches Rohöl wächst. Anleger und Händler beobachten die Situation aufmerksam und versuchen abzuschätzen, welche weiteren Maßnahmen ergriffen werden könnten.

Ein weiteres Thema, das die Märkte bewegt, ist die Rückkehr von Donald Trump ins Weiße Haus. Trumps Wunschkandidat für das Amt des Finanzministers hat bereits signalisiert, dass er bereit wäre, härtere Sanktionen gegen russisches Öl zu verhängen – ein Szenario, das zu weiteren Preissteigerungen führen könnte.

Gleichzeitig sorgt ein arktischer Kälteeinbruch in großen Teilen der USA für eisige Temperaturen. Die extreme Kälte wird voraussichtlich noch bis Mitte der Woche anhalten und dürfte die Nachfrage nach Heizöl weiter ankurbeln. Auch dies könnte die Ölpreise kurzfristig stützen.

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