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Überraschende Intervention der Fed

Veröffentlicht am 24.03.2020, 14:08
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Eine weitere überraschende Intervention durch die Federal Reserve (Fed) gestern hat dazu beigetragen, die Verluste in New York zu mindern, aber der S&P 500 und der Dow Jones schlossen den Tag ca. 3% tiefer und der Nasdaq zeigte sich unverändert. Die Hoffnung der Anleger liegt auf einem Rettungspaket in Höhe von 2 Bio. USD, das der Kogress noch absegnen muss, aber anscheinend sind sich die Politiker nicht einig, wie sie dieses Geld ausgeben wollen. Die Sprecherin des Hauses, Nancy Pelosi, sagte, dass die Hilfe zunächst an Unternehmen gehen soll, nicht an Arbeitnehmer und ihre Familien. Währenddessen sollen die Ausgaben im Zusammenhang mit dem Klimawandel die Politiker spalten und die Unterzeichnung eines Abkommens verhindern. Aber ein verzögertes Abkommen schadet beiden Parteien, vor allem jetzt, wo wir auch in den Vereinigten Staaten coronavirusbedingte mehr Absperrungen sehen.

Dafür haben wir die Fed. Die Fed hat scharfe Geschütze aufgefahren, bevor der Kongress eine Mitte finden konnte und gab am Montag eine zweite Runde an massiven geldpolitischen Unterstützungen bekannt, einschliesslich unbegrenzter Käufe von Staatsanleihen und hypothekenbesicherten Wertpaieren, um den Markt etwas zu beruhigen. Die Ankündigung der Fed konnte den Verkaufsdruck für die Aktien, Unternehmensanleihen und hypothekenbesicherten Anleihen zunächst nicht lockern, aber die US-Aktienfutures waren in der Sitzung über Nacht besser nachgefragt, da die führenden asiatischen Indizes die Bemühungen der Fed belohnt haben. Der Nikkei und der ASX 200 stiegen jenseits um 5%, während das WTI die Angebote bei 25 USD testete. Die Aktivität der FTSE- Futures (+3,96%) deutet auch in London Gewinne an.

Wie lange dieser Optimismus anhalten wird, bleibt abzuwarten.

Die Märkte brechen tief ein und die finanzielle Auswirkung des Coronavirus hat eine Ebene erreicht, wo wir weltweit eine wirtschaftliche Rezession sehen könnten, die schlimmer sein könnte als die, die wir 2007-2008 gesehen haben.

Wenn wir uns die Daten genau ansehen, so zeigten die vorläufigen PMI-Zahlen, dass sich die Produktion in Australien im März bei 50,1 halten konnte, aber der PMI für das Dienstleistungsgewerbe brach stark ein und fiel von 49,0 vor einem Monat auf 40. Australien zieht eine zweite Phase an strengen Abriegelungsmassnahmen in Erwägung, was bedeutet, dass die Zahlen, die wir hier sehen, bald schlechter werden.

Auch die Aktivität des verarbeitenden Gewerbes in Japan verlangsamte deutlich von 47,8 auf 44,8, blieb aber über den Erwartungen der Analysten von 42,1.

In Europa dürften sowohl der PMI für das verarbeitende Gewerbe als auch für den Dienstleistungssektor im März ihren stärksten Rückgang aller Zeiten verbuchen, nachdem die Abriegelungen wegen des Coronavirus die Unternehmen und das öffentliche Leben auf dem alten Kontinent belastet haben.

Der PMI für den Dienstleistungssektor im Vereinigten Königreich dürfte im März auf 45 fallen, aber wir wissen bereits, dass diese Zahl eine deutliche Abwärtskorrektur erfahren wird, da das Vereinigte Königreich endlich eine vollständige dreiwöchigen Abriegelung ankündigte, um die Ausbreitung des Virus zu verhindern.

Der US-Dollar-Index stieg jenseits der 102-Marke, da die Zuflüsse in sichere Häfen dazu geführt haben, dass Gelder aus den Schwellenmarktwährungen und klassenübergreifenden Märkten in den US-Dollar flossen. Zu diesem Zeitpunkt ist der Greenback die sicherste Option, vorausgesetzt, dass die meisten globalen Transaktionen auf US-Dollar lauten und die Dollarnachfrage nur auf ein bestimmtes Niveau zurückgehen kann.

Daher bleibt der Euro gegenüber dem US-Dollar unter der Schwelle von 1,08 begrenzt und schwache PMI-Daten könnten die Bären weiter unterstützen und einen stärkeren Abverkauf in Richtung 1,05 bewirken.

Das Cable sieht unter der Marke von 1,15 Nachfrage, aber die Krisensituation in Europa lässt wenig Spielraum auf der Tagesordnung der Politiker, um über bilaterale Handelsgespräche zu sprechen. Wir glauben, dass Johnson keine Wahl haben wird, als die Frist zum Jahresende um mindestens sechs weitere Monate zu verlängern. Mit einer drohenden Rezession ist es vielleicht nicht der richtige Zeitpunkt, ohne Deal voreilig aus der Union auszusteigen. Aber bis es keine genaue Ankündigung gibt, wird das Pfund wohl unter fundamentalen Verkaufsdruck stehen. Widerstand sehen wir bei 1,20 USD.

In der Zwischenzeit erholte sich das Gold auf 1560 USD pro Unze, da die sicheren Häfen gegenüber dem US-Dollar an Boden verloren. Gold verhält sich nun wie eine risikoreiche Anlage, was bedeutet, dass ein weiterer Rückgang der Risikofreude die jüngsten Gewinne schnell wieder ausmerzen dürfte.

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