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EZB weitet QE aus, senkt aber Anleihenkäufe

Veröffentlicht am 09.12.2016, 13:23
Aktualisiert 07.03.2022, 11:10
EUR/USD
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Zentralbanken im Fokus (von Arnaud Masset)

Zuerst die EZB...

Der US-Dollar war gestern der große Gewinner. Nachdem die EZB beschlossen hatte, ihr quantitatives Lockerungsprogramm auszuweiten, ist der Dollar-Index um 1,40% auf 101,20 gestiegen ist. Die Europäische Zentralbank gab eine Verlängerung ihres QE-Programms um neun Monate bis Dezember 2017 bekannt, senkte aber den Umfang ihrer monatlichen Käufe von 80 Mrd. EUR auf 60 Mrd. EUR. Zudem hat Mario Draghi die Kaufregeln vereinfacht und Käufe von Anleihen mit Renditen unter -0,4% - dem aktuellen Einlagenzins der EZB - ermöglicht und den Laufzeitbereich für geeignete Wertpapiere ausgeweitet. Zusammen könnte man all diese Maßnahmen als den Beginn einer Drosselung sehen; wir glauben jedoch, dass sich die EZB mehr um die möglichen Liquiditätsprobleme sorgt, was die Senkung des Umfangs der QE erklären würde. Aber um die negativen Auswirkungen zu mindern, die die QE-Senkung auf den Markt hätte, gab er zwei weitere Maßnahmen bekannt, die einer starken EUR-Aufwertung entgegenwirken sollen, und führte aus, das das deflationäre Risiko weitgehend verschwunden sei. Der EUR/USD ist nach der Ankündigung um 2% auf 1,0610 gefallen und bewegt sich seither ohne Trend um dieses Niveau.

... Dann die Fed

Seit langem wird die Dezember-Sitzung der Federal Reserve erwartet, da sie als einzige Gelegenheit für eine Zinserhöhung angesehen wurde. Die Fed hat ihre Aufgabe gut gemacht und den Markt auf diese Maßnahme vorbereitet. Wir glauben, dass die anstehenden Straffungsmaßnahmen vollständig eingepreist sind, was bedeutet, dass die Fed nur enttäuschen könnte, falls Frau Yellen bei der Pressekonferenz nach der Zinsentscheidung zurückhaltende Signale aussenden sollte. Auch der "Trump-Effekt" lässt allmählich nach, da die Marktteilnehmer gemerkt haben, dass es noch Monate, wenn nicht sogar Jahre dauert, bis der neue US-Präsident seine Kampagnenversprechen umsetzen wird. Insgesamt glauben wir, dass die Dollar-Rallye zum Ende kommt und eine Abwärtskorrektur immer wahrscheinlicher wird. Seien Sie zum Jahresbeginn 2017 auf eine Dollarschwäche vorbereitet.

SNB-Reaktion auf EZB-Meeting (von Yann Quelenn)

Die Europäische Zentralbank hat sich endlich entschlossen, den Umfang ihrer Käufe nach April 2017 auf 60 Mrd. EUR zu senken und Anleihen mit Zinsen unter dem Boden des Einlagenzinses von -0,4% zu kaufen. Diese Entscheidung war wesentlich, da die Knappheit der Anleihen die Durchführung des QE-Programms zunehmend schwierig gestaltet.

Nach der EZB-Zinsentscheidung und der Pressekonferenz kam der Schweizer Franken erneut unter Aufwertungsdruck, und das Paar ist nun wieder unter 1,08. Der Abwertungskrieg geht weiter, und der Aufwärtsdruck für die helvetische Währung wird zunehmend schwieriger zu halten zu sein, wie wir glauben. Die Schweizer Sichteinlagen sind im letzten Monat nach der Wahl von Trump zum neuen Präsidenten stark gestiegen, was eine deutliche Intervention von der SNB vermuten lässt. Die Veröffentlichung der Sichteinlagen am Montag sollte diese Meinung bestätigen.

Außerdem steht am nächsten Donnerstag die nächste SNB-Sitzung an, und wir glauben, dass es immer noch Spielraum für weitere negative Zinsen gibt, wie Andrea Maechler vor einigen Wochen erwähnt hatte: „Die lockere Geldpolitik hat noch nicht die Grenzen ihrer Wirksamkeit erreicht. [...]. Wir glauben, dass die Vorteile der negativen Zinsen die Kosten deutlich aufwiegen."

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EURUSD Die Schwäche des EUR/USD ist zurück. Ein stündlicher Widerstand findet sich bei 1,0874 (Hoch vom 8. 12. 2016). Eine Unterstützung findet sich bei 1,0506 (Tief vom 5. 12. 2016). Um 1,0800 scheint sich bärischer Druck aufzubauen. Achten Sie auf weitere Schwäche um dieses Niveau. Langfristig deutet das Todeskreuz auf eine weitere bärische Tendenz hin, obwohl das Paar seit letztem Dezember zugelegt hat. Ein wichtiger Widerstand liegt bei 1,1714 (Hoch vom 24. 8. 2015). Die starke Unterstützung bei 1,0458 (Tief vom 16. 3. 2015) könnte das Ziel sein.

GBPUSD Der GBP/USD ist am stündlichen Widerstand bei 1,2771 (Hoch vom 5. 10. 2016) abgeprallt. Eine stündliche Unterstützung liegt bei 1,2302 (Tief vom 18. 11. 2016). Achten Sie auf neu aufkommenden Druck in Richtung des Widerstands bei 1,2771. Das langfristig technische Muster ist sogar noch negativer, seit der Brexit den Weg für weitere Rückgänge bereitet hat. Eine langfristige Unterstützung zeigt sich bei 1,0520 (1. 3. 85) und scheint ein anvisierbares Ziel zu sein. Ein langfristiger Widerstand liegt bei 1,5018 (24. 6. 2015) und würde eine langfristige Umkehr im negativen Trend darstellen. Doch dies sieht für den Moment noch ziemlich unwahrscheinlich aus.

USDJPY Der USD/JPY bewegt sich seitwärts. Das Paar steht vor dem Widerstand bei 114,83 (Hoch vom 16. 2. 2016). Eine stündliche Unterstützung zeigt sich bei 112,88 (Tief vom 5. 12. 2016). Eine deutliche Unterstützung befindet sich um 111,36 (Tief vom 28. 11. 2016). Eine stärkere Unterstützung findet sich bei 108,56 (Tief vom 17. 11. 2016). Erwarten Sie kurzfristig neu aufkommenden bullischen Druck. Wir favorisieren eine langfristig bärische Tendenz. Eine Unterstützung zeigt sich nun bei 96,57 (Tief vom 10. 8. 2013). Ein allmählicher Anstieg in Richtung des Hauptwiderstands bei 135,15 (Hoch vom 1. 2. 2002) scheint nun völlig unwahrscheinlich. Erwarten Sie weitere Rückgänge bis zur Unterstützung bei 93,79 (Tief vom 13. 6. 2013).

USDCHF Der USD/CHF handelt uneinheitlich. Eine wichtige Unterstützung besteht an der Parität. Ein stündlicher Widerstand befindet sich bei 1,0205 (Hoch vom 30. 11. 2016). Es gibt großes Potenzial für weitere Schwäche. Langfristig bewegt sich das Paar seit 2011 noch immer bereichsgebunden, trotz einiger Turbulenzen, seit die SNB den CHF vom EUR entkoppelte. Eine wichtige Unterstützung findet sich bei 0,8986 (Tief vom 30. 1. 2015). Seit der Aufhebung des Bodens im Januar 2015 deutet die technische Struktur gleichwohl auf eine langfristig bullische Entwicklung hin.

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