Investing.com - Der Euro steht laut einer neuen Einschätzung von JPMorgan (NYSE:JPM) vor weiteren Kursverlusten. Die US-Investmentbank rechnet damit, dass das Währungspaar EUR/USD bis zum ersten Quartal 2025 auf Parität fallen könnte – also ein Euro genau einen Dollar wert wäre.
Am Montagmorgen zeigte der Euro noch eine leichte Erholung und notierte mit 1,0515 US-Dollar rund 0,9 Prozent höher. Doch die Verluste der vergangenen Wochen wiegen schwer: Im letzten Monat büßte der Euro fast 3 Prozent ein.
- Black Friday Deal bei InvestingPro – für alle, die gute Insights zu einem Top-Preis suchen. Perfekt für angehende und erfahrene Anleger. Mehr erfahren
Eurozone bleibt hinter den USA zurück
Die Experten von JPMorgan begründen die Euro-Schwäche vor allem mit anhaltenden wirtschaftlichen Enttäuschungen in der Eurozone. Bereits seit sieben Jahren wächst die Region schwächer als die USA. In einer Notiz vom 22. November heißt es: „Schwache Wachstumszahlen aus der Eurozone sind nichts Neues, aber diese Entwicklung hält frustrierend lange an und zeigt sich klar in den Kursbewegungen.“
Im Jahr 2024 waren es vor allem Zinsunterschiede zwischen der Europäischen Zentralbank (EZB) und der US-Notenbank Fed, die den Euro belasteten. Andere Faktoren spielten dagegen kaum noch eine Rolle.
Prognose: Schwäche mit kleinen Lichtblicken
Für 2025 erwartet JPMorgan, dass der Euro zu Jahresbeginn die Parität testet. Erst später im Jahr sei eine leichte Erholung auf etwa 1,08 US-Dollar denkbar – vorausgesetzt, die Wirtschaft der USA verliert an Schwung und es treten mildernde Faktoren ein, etwa eine Verbesserung im Welthandel.
Eine Rolle könnten auch neue Handelshürden spielen. JPMorgan geht davon aus, dass mögliche Strafzölle stärker eingepreist werden, was besonders die exportorientierte Eurozone treffen würde. Dazu komme die strukturelle Schwäche der Region, die stark auf die verarbeitende Industrie und offene Handelsbeziehungen setzt. Dies mache sie anfälliger für Handelskonflikte und externe Schocks.
EZB und Fed: Unterschiede verstärken den Druck
Auch die Zentralbanken dürften ihre Politik unterschiedlich gestalten. Laut JPMorgan wird die EZB ihre Zinsen bis Mitte 2025 auf unter 1,75 Prozent senken. Im gleichen Zeitraum dürfte die Fed die Zinsen bei etwa 4 Prozent halten, bevor sie diese zum Jahresende leicht reduziert. Diese Diskrepanz dürfte die Attraktivität des Euros weiter belasten.
Die Experten sprechen sogar von einer „Japanisierung“ des Euros: Mit geringen Renditen, sowohl nominal als auch real, werde die Gemeinschaftswährung 2025 zu den schwächsten weltweit gehören.
In eigener Sache: Möchten Sie Ihre Community unterstützen und gleichzeitig Geld verdienen? Werden Sie Affiliate von InvestingPro und erhalten Sie 70 % Provision! Erfahren Sie hier mehr und melden Sie sich an: hier.