Investing.com - Die europäischen Märkte stehen vor herausfordernden Zeiten – davon zeigt sich die Investmentberatungsfirma BCA Research überzeugt. In einer aktuellen Mitteilung rät sie Anlegern, mögliche Erholungen des Euros oder europäischer Aktien im Vergleich zu US-Werten nicht überzubewerten. „Die Belastungsfaktoren für Europa bleiben bestehen“, so der Tenor des Berichts.
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Chinas Schwäche belastet Europas Exportchancen
Zu den größten Hindernissen für die europäischen Märkte zählt BCA Research das schwache Wirtschaftswachstum in China. Trotz einer leichten Erholung bleibt die Nachfrage aus der Volksrepublik gedämpft, was die europäischen Exporte direkt trifft. Zusätzlich verweist BCA auf die unzureichenden Konjunkturmaßnahmen der chinesischen Regierung, die nach Einschätzung der Analysten die erhoffte Stimulierung der Weltwirtschaft nicht leisten können.
„Die schwachen chinesischen Importe dürften Europas Aktienmärkte weiter unter Druck setzen“, heißt es im Bericht. Gleichzeitig signalisierten sinkende Renditen chinesischer Anleihen anhaltende Deflationsrisiken, die auch auf Europa ausstrahlen könnten.
Handelskonflikte als Unsicherheitsfaktor
Als weiteren Risikofaktor nennt BCA die anhaltenden Unsicherheiten in den Handelsbeziehungen zwischen Europa und den USA. Neue Zölle oder handelspolitische Spannungen könnten nicht nur den globalen Handel beeinträchtigen, sondern besonders die exportabhängigen europäischen Volkswirtschaften empfindlich treffen. Laut Berechnungen der Banque de France könnten solche Unsicherheiten das weltweite Wirtschaftswachstum um bis zu 1,5 Prozentpunkte drücken – mit überdurchschnittlich starken Auswirkungen auf Europa.
Taktische Erholung ohne langfristigen Aufschwung
Zwar gibt es Hinweise darauf, dass der Euro und europäische Aktien technisch überverkauft sind. Dies könnte kurzfristige Erholungen ermöglichen, doch BCA bleibt skeptisch. „Ein vorübergehender Rebound ist möglich, aber wir sehen keine Grundlage für eine nachhaltige Erholung“, heißt es. Auch bei einer Outperformance europäischer Aktien gegenüber US-Werten handele es sich eher um eine kurzfristige Gegenbewegung als um einen echten Trendwechsel.
Defensive Sektoren bevorzugt
In dieser Gemengelage rät BCA Anlegern zu einem vorsichtigen Ansatz. Defensive Branchen mit stabilen Erträgen sollten in europäischen Portfolios bevorzugt werden, während zyklische Sektoren eher gemieden werden sollten. Langfristig sehen die Experten jedoch Chancen: „Eine mehrjährige Kaufgelegenheit für europäische Werte und den Euro könnte sich ergeben, wenn Handelsunsicherheiten nachlassen und das globale Wachstum wieder anzieht.“
Für die kommenden Quartale rechnet BCA mit anhaltenden Herausforderungen für Europa. Anleger sollten daher mit Engagements in europäische Vermögenswerte abwarten und günstige Gelegenheiten abpassen. „Die nächsten Monate dürften schwierig bleiben“, fasst der Bericht zusammen.
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