BMI rechnet ab 2020 mit einem Nickelüberangebot

Veröffentlicht am 28.06.2018, 09:39

Die Experten von BMI Research sind der Überzeugung, dass der weltweite Nickelmarkt dieses Jahr in einem leichten Defizit verharren sollte, da die globale Nickelproduktion weiterhin relativ schwach ist. Es wird erwartet, dass das weltweite Nickeldefizit 2017 leicht auf 14.000 Tonnen ansteigen sollte.

Allerdings prognostizieren die Analysten ein leichtes Plus im Jahr 2020. Steigende Preise sollten zu einer höheren Förderung unter den Hauptproduzenten führen, während der Nickelkonsum generell sinken dürfte.

BMI Research glaubt, dass die großen Konsumenten wie Südkorea, Taiwan und China in den nächsten Jahren weit weniger Nickel als in den Vorjahren nachfragen werden. Steigende Importe von billigerem Nickel-Roheisen (nickel pig iron) durch China sollten Nickel dort ersetzen. Dies ist einer der Haupttreiber für den negativen Trend. Konsequenterweise sollte der jährlich Nickelkonsum von 2018 bis 2021 stagnieren. Zwischen 2013 und 2017 ist dieser um jährlich 3,1% angestiegen.

Die Nickelproduktion

BMI Research rechnet damit, dass die weltweite Nickelproduktion von 1,8 Mio. Tonnen im Jahr 2017 auf 1,9 Mio. Tonnen im Jahr 2018 ansteigen sollte. Der Anstieg der Produktion wird vor allem ausgelöst durch eine leichte Erholung in China, Russland und Australien. 2017 war in diesen Ländern die Produktion deutlich zurückgegangen.

Gleichzeitig sollte der moderate Rückgang des Exportverbots von Erzen aus Indonesien im Januar 2017 zu signifikanten Produktionserhöhungen in diesem Land führen; das erste Mal seit 2014.

Es wird erwartet, dass Indonesien das stärkste Wachstum in Bezug auf Nickelproduktion verzeichnen sollte. BMI Research schätzt, dass Indonesiens Nickelproduktion durchschnittlich um 4,8% pro Jahr ansteigen sollte. Dieses Jahr wird mit 45.000 Tonnen gerechnet, 2022 mit 54.000 Tonnen.

Die deutliche Erholung in Indonesien erhöht generell den Optimismus in Bezug auf die Nickelproduktion in Asien.

Auch die philippinische Produktion sollte sich deutlich erhöhen. Zwar sollte der Tagebau auf den Philippinen weiterhin verboten bleiben, es könnte sich doch einiges ändern, nachdem die Umweltministerin Gina Lopez entlassen wurde.

China wichtigster Faktor

China ist und bleibt allerdings das wichtigste Land in Bezug auf die Entwicklung des Nickelpreises. China ist verantwortlich für 30% der globalen Nachfrage und 10% der weltweiten Produktion.

Neueste Erhebungen zeigen, dass China in den letzten drei Monaten 60.000 Tonnen Nickel importiert hat. Dies entspricht einer Steigerung von 46% zur Vergleichsperiode des Vorjahres.

Gleichzeitig sollte Russland als weiterer großer Nickelproduzent auch in den nächsten Jahren seine Exporte bis 2027 deutlich erhöhen. Es wird damit gerechnet, dass das Überangebot von Nickel in Russland bis 2027 über 150.000 Tonnen sein sollte. Konsequenterweise könnten die Nickelpreise in den nächsten Jahren sinken.

Dieser Artikel erschien zuerst auf miningscout.de vom 28. Juni 2018

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