Die Nordseesorte Brent zeigt seit dem Jahresauftakt eine sensationelle Performance. Von den Tiefs im Dezember 2018 stieg die Ölsorte um mehr als 20 US-Dollar und kämpfte zuletzt mit einem Spurt über die psychologisch wichtige Marke von 70,00 US-Dollar. Dieser dürfte sich im ersten Anlauf jedoch als hartnäckige Hürde erweisen.
Der Grund dafür liegt in dem Widerstandsbündel aus der Glättung der letzten 200 Tage und dem horizontalen Widerstand aus mehreren markanten Hoch- und Tiefpunkten im März, April und August 2018 bei 70,50 bis 69,65 US-Dollar.
Sollte dem Brent-Preis dagegen der direkte Spurt über diese Hürde gelingen, so bestünde Anschlusspotenzial auf das 61,8% Fibonacci-Retracement des gesamten Abwärtsimpulses von Oktober bis Dezember 2018 bei 72,26 US-Dollar. Im Anschluss daran könnte es zu einem Test des Hochs am 29. Oktober bei 78,03 US-Dollar kommen.
Zur Vorsicht mahnen die technischen Indikatoren, wo sowohl der MACD als auch der RSI auf täglicher Basis ihre jüngsten Hochs noch nicht durch neue Hochs im Indikatorenverlauf bestätigt haben. Darüber hinaus verlieren beide Indikatoren allmählich an Dynamik.
Kurzfristig sollten Anleger daher eine Korrektur einplanen. Ein erstes, wichtiges Ziel auf der Unterseite liegt bei 66,35 US-Dollar. Dort verläuft die Glättung der letzten 38 Tage. Ein Fall unter diese Marke könnte Verluste in Richtung des Tiefs vom 8. März bei 64,02 US-Dollar bedeuten.