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Staatsraub auf Rekordhoch – Notenbanken im Währungskrieg

Veröffentlicht am 27.02.2018, 11:23
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Kolumne von Markus Blaschzok am 27. Februar 2018

Die Medien wieder einmal fälschend, der „Deutsche Staat“ hätte einen Rekordüberschuss von 36,6 Mrd. Euro erzielt und verkauften diese schlechte Nachricht als Grund zur Freude. Noch größer seien vermeintlich die Überschüsse der Bundesländer, der Sozialversicherungen und der Kommunen. Bei den „Einnahmen“ in Höhe von 1.475 Mrd. Euro handelt es sich um unfreiwillig zwangseingetriebene Steuern. Richtig wäre somit die Aussage, der Staat hat den Deutschen in 2017 mehr Geld geraubt, als jemals zuvor in der Geschichte der Bundesrepublik. Es ist also nur eine Frage der Formulierung, wie man gestiegene Steuern den Menschen medial am besten verkauft. Die Ausgabenwut des Staates kennt keine Grenzen und die Bundesrepublik steuert immer weiter in Richtung eines totalitär, sozialistischen Staates, der alle Lebensbereiche zu lenken und gestalten versucht.

Durch die Produktivitätssteigerung in der privaten Wirtschaft wäre der Staat eigentlich in der Lage, seine Steuern bei gleichen realen Einnahmen jährlich zu senken. Stattdessen wächst der Leviathan Jahr um Jahr an und beansprucht immer mehr Einkommen der Menschen, um seine wachsende, wohlstandsvernichtende unproduktive Bürokratie zu finanzieren. Die Meldung, dass die Steuereinnahmen der BRD ein neues Rekordhoch erreicht haben, ist daher keinesfalls ein Grund zur Freude, sondern zur Trauer und zur Wut.

Die eingetriebenen Steuersummen steigen

Den Politikern gelang es trotz historisch niedriger Zinsen und inflationsbedingt gewachsenen Steuereinnahmen nicht, die Staatsverschuldung in Höhe von zwei Billionen Euro nominal zurückzuführen. Lediglich inflationsbedingt sank diese im Verhältnis zum BIP um 17% in den vergangenen sieben Jahren. Hier zeigt sich, wie sich der Staat durch die Entwertung der Währung seiner Schulden langsam entledigen kann. Doch gibt es eine Kehrseite der Medaille. Gleichzeitig mit der Entwertung der Schulden wurden auch die Vermögen und Ersparnisse der Bürger entwertet, sodass es real zu einem Vermögenstransfer von den Bürgern hin zum Staat kam. Die realen Staatsschulden sanken somit durch die Inflationssteuer, die offiziell natürlich nicht ausgewiesen wird. In früheren Analysen hatte ich anhand statistischer Daten bereits oft aufgezeigt, dass die reale Inflation bzw. Entwertung der Kaufkraft des Euros bei 6% bis 8% jährlich liegen dürfte und der HVPI lediglich ein Werkzeug zur Manipulation der öffentlichen Meinung ist. Die Inflationssteuer, ist nicht nur eine Steuer, die aktuelle Einnahmen besteuert, sondern jedes Jahr aufs Neue die sauer verdienten und bereits mehrmals versteuerten Einkommen wieder und immer wieder besteuert. Über 30 Jahre werden so mehr als zwei Drittel der Lebensersparnisse vom Staat heimlich konfisziert, während sich die Rentner und Pensionäre letztlich und fast immer ratlos fragen, wie es passieren konnte, dass sie in die Altersarmut abgerutscht sind.

Die nominalen Schulden der BRD blieben unverändert

Nur jene smarten Anleger, die ihre Ersparnisse in den vergangenen Jahrzehnten langfristig inflationsgeschützt angelegt haben, wie beispielsweise in Gold, konnten sich vor dem Raubzug des Staates über Inflation schützen und so ihre Ersparnisse bewahren. Folgender Chart zeigt, dass der Goldpreis in Euro seit 1978 dreimal stärker stieg, als die offizielle Inflations-, bzw. Teuerungsrate in der Bundesrepublik. Wer 1980 in Gold anstatt Papiergeld investiert hatte, der verlor nicht etwa zwei Drittel seiner Kaufkraft durch die Inflationssteuer des Staates, sondern konnte diese verdreifachen! Ob von 100.000€ Ersparnissen zur Rente durch die Inflationssteuer nur 30.000€ übrigbleiben, oder die Kaufkraft durch die gestiegene Produktivität gar auf 300.000€ ansteigt, ist doch ein riesiger Unterschied, wessen man sich als Investor bewusst sein sollte. Gerade jetzt, da Gold und Silber real stark unterbewertet sind, ist langfristig ein deutlicher Kaufkraftgewinn und eine Outperformance zu erwarten.

Der Goldpreis steigt seit 1987 dreimal so stark wie die Inflation

Notenbanken im Währungskrieg

Aus dem Protokoll der letzten Sitzung des EZB-Offenmarktausschusses geht hervor, dass dessen Mitglieder über die Verbalinterventionen des US-Finanzministers Steven Mnuchin nicht begeistert waren. Dieser sprach von den Vorteilen eines schwachen Dollars, was die Marktteilnehmer als politische Zielrichtung der amerikanischen Geldpolitik interpretierten und so den Dollar spekulativ wieder auf Talfahrt schickten. Dadurch stieg der Euro im Verhältnis zum US-Dollar auf 1,255$ an, wo exakt der langfristige Abwärtstrend der europäischen Gemeinschaftswährung verläuft. Ein Überschreiten dieser Marke hätte wohl kurzfristig enorme Auswirkungen auf den Wechselkurs des Euros zum US-Dollar. In der Geschichte des Euros gab es noch nie eine derart starke Spekulation auf einen steigenden Euro, wie aktuell, was folgender Chart zeigt.

Der Euro wurde durch Spekulanten stark in die Höhe getrieben

Der starke Euro sorgt für eine gedämpfte Teuerung, was wiederum die Zinsen niedrig hält und die EZB dazu zwingt, weiterhin die Geldschleusen offen zu halten. Bis Ende September wird die Europäische Zentralbank unvermindert 30 Mrd. Euro frisches Geld jeden Monat aufs Neue drucken und den Euro so weiter real abwerten. Durch das neu gedruckte Geld hat die Europäische Zentralbank ihre Notenbankbilanz in den vergangenen drei Jahren mehr als verdoppelt, sodass diese heute größer ist als die Japans oder der USA.

Die EZB hat ihre Bilanz in den drei Jahren mehr als verdoppelt

In Europa liegt die offizielle Inflationsrate mit 1,3% auf niedrigem Niveau, während die Arbeitslosenquote etwa doppelt so hoch ist, wie in den USA. Die europäischen Politiker sind daher nicht an einem starken Euro interessiert und könnten nun in einen Währungskrieg bzw. einen Abwertungswettlauf mit den USA eintreten. Da der Euro nur spekulativ getrieben zur Stärke neigt, während die EZB und die Politiker in Brüssel die Kaufkraft des Euros ständig aushöhlen, ist es nur eine Frage der Zeit, bis diese Spekulation in sich zusammenfallen wird und der Euro binnen relativ kurzer Zeit deutlich abwertet.

Gold und Silber als monetäre Edelmetalle werden dann diametral gegensätzlich stark ansteigen und durch erhöhte Nachfrage nicht nur nominal, sondern auch real stark ansteigen. Besonders für Anleger und Investoren im Euroraum, scheint die Zeit reif, um einen guten Teil der Ersparnisse für das Alter inflationsgeschützt jetzt in Edelmetalle zu investieren.

TECHNISCHE ANALYSE ZU PALLADIUM

Positionierung der spekulativen Anleger (Commitment of Traders)

Die aktuellen, wöchentlich von der US-Terminmarktaufsicht „CFTC“ veröffentlichten, Daten für Palladium erfuhren zuletzt eine starke Bereinigung von der extrem hohen bullischen Spekulation in diesem Markt. Dieser Long-Drop spekulativer Longpositionen war logisch und zu erwarten. Um 180$ korrigierte der Preis binnen eines Monats, während sich die Nettoposition am Terminmarkt fast halbierte, was gut ist und weiterhin eine relative Stärke demonstriert. Dies wiederum stimmt mittel- bis langfristig optimistisch.

Der Terminmarkt für Palladium bereinigte sich gut

Palladium ist in den gelben neutralen Bereich gefallen

Chartanalyse zu Palladium in US-Dollar

Aufgrund eines physischen Nachfrageüberhangs stieg der Palladiumpreis, entkoppelt vom Rest des Edelmetallsektors, im vergangenen Jahr immer weiter an. Von 660$ zum Jahresbeginn 2017 kletterte dieser sukzessive in der Spitze auf 1.140$ Anfang Januar 2018. Da der Preis nur noch zu steigen schien, war die Spekulation auf eine Fortsetzung dieses Bullenmarktes auch extrem hoch. Diese starke einseitige Positionierung schwebte ständig wie ein Damoklesschwert über dem steilen Aufwärtstrend und mahnte vor einer jederzeit möglichen starken und schnellen Korrektur. Mitte Januar war es dann letztlich soweit und der Preis fiel binnen eines Monats um 180$, was einem Minus von 15% entspricht. Dabei wurden ein mittelfristiger sowie ein langfristiger Aufwärtstrend gebrochen. Letztlich bot die 200-Tagelinie eine Unterstützung, an der verstärkte Käufe ein weiteres Abrutschen des Preises verhinderten.

Mittlerweile konnte der langfristige Aufwärtstrend zurückerobert werden und der Preis stieg wieder auf 1.050$ an. Es ist nun gut möglich, dass es zu einem weiteren Abverkauf kommen wird. Sollte dieser eintreten und sich der Terminmarkt dabei weiterhin stark bereinigen, so wäre dies ein ideales Setup, um diesen Sell Off dann für kurz- und mittelfristige Käufe zu nutzen. Kurzfristig würden wir daher noch etwas abwarten und den Preis beobachten, bis sich die Lage weiter aufklart.

Palladium korrigierte im Preis auf relativ hohem Niveau

Chartanalyse zu Palladium in Euro

In Euro ist der Preis für Palladium aus einem langfristigen Aufwärtstrend gefallen, nachdem sich dieser eingekeilt hatte. Es scheint gut möglich zu sein, dass der Preis weiter bis in den Bereich von 750€ je Feinunze fallen wird. Dort findet sich dann womöglich ein gutes Niveau für mittel- bis langfristige Käufe. Ein in diesem Jahr schwächerer Euro könnte den Preis dort auf diesem Niveau dann stützen und sich der Aufwärtstrend in den nächsten Jahren wieder fortsetzen.

Palladium in Euro hat einen langfristigen Aufwärtstrend verlassen

Platin/Palladium Ratio

Das Ratio des Platins zum Palladium ist mit 0,99 auf historisch niedrigem Niveau. Im Jahr 2010 war Platin fünfmal teurer als Palladium. Da Platin in den vergangenen 40 Jahren sechsmal ein Ratio von fünf zum Palladium erreichte, scheint es gut möglich zu sein, dass es in den kommenden zehn Jahren zu einer ähnlichen Entwicklung kommen wird. Nur einmal in den letzten 40 Jahren war Platin im Verhältnis zu Palladium bisher so günstig wie aktuell. Platin dürfte demnach langfristig fünfmal besser performen als Palladium, was es zu einem interessanten langfristigen, antizyklischen Investment macht. Wir empfehlen daher eher Platin als Palladium in einem gut diversifizierten physischen Edelmetalldepot zu halten und das günstige Platin aktuell überzugewichten.

Platin ist sehr günstig im Verhältnis zu Palladium

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