Calima Energy: Horizontalbohrung erfolgreich abgeschlossen

Veröffentlicht am 31.01.2019, 08:30
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am 30. Januar 2019

Bei Calima Energy (AX:CE1) (ASX: CE1; Frankfurt: R1Y; ISIN: AU000000APY1; WKN: A1XAZ7) läuft weiterhin alles nach Plan! Nachdem bereits die erste vertikale Bohrung (Calima 1) in der kanadischen Montney Formation ein voller Erfolg war (wir berichteten), konnte nun auch eine weitere horizontale Bohrung ohne Störungen abgeschlossen werden. Insgesamt wurde eine Länge von 2508 Meter erzielt.

Abb. 1 – Bohrgerät auf Calima 2 in Arbeit, Quelle: Calima Energy

Vorbereitend auf einen ersten Produktionstest wird nun die finale Bohrung (Calima 3) erfolgen. Bis wann diese abgeschlossen sein wird und wie die nächsten Schritte konkret verlaufen werden, gab das Unternehmen noch nicht bekannt. Weitere Nachrichten werden daher mit Spannung erwartet.

Unternehmenslenker Alan Stein zu den aktuellen Entwicklungen: „Unser Team in Kanada lieferte erneut eine exzellente operative Performance und wir sind über die gewonnen Daten sehr erfreut. Sie zeigen, dass die Ergebnisse absolut vergleichbar sind mit denen der anderen operativen Gesellschaften in der Montney Region. Der bisherige Verlauf ist für uns äußerst ermutigend“.

Exkurs Richtbohrungen – Die Geheimwaffe der Ölkonzerne

Im Vergleich zu anderen Rohstoffkonzernen, die Erze oder Spate explorieren, können Erdöl- und Erdgasfirmen einen entscheidenden Vorteil nutzen. Sandsteine, Tonsteine und andere ehemalige Sedimente wirken hart, stellen aber im Vergleich zu Intrusivgesteinen wie Graniten oder anderen kristallinen Gesteinsassoziationen wie Pegmatiten oder Gangsystemen vergleichsweise weiche Abfolgen dar.

Diese in Relation niedrigere Festigkeit der geologischen Abfolgen ermöglicht zum einen Bohrungen mit großer Länge, im Rahmen der Erschließung des deutschen Ölfeldes Mittelplate wurden von Dieksanderkoog z.B. Bohrungen mit Längen von über 9000 Metern erstellt. Zum anderen ermöglichen die eher weichen Gesteine auch abgelenkte, orientierte Bohrungen. Technisch wurde ein Level erreicht, bei dem ein anvisierter Bereich von einem Quadratmeter Fläche selbst bei Bohrungen mit mehreren Kilometern Länge getroffen werden kann. Diese Präzision ermöglicht eine extrem genaue Erschließung modellierter Anomalien, es ist jedoch hinzuzufügen, dass eben diese Genauigkeit im Rahmen der Bohrprogramme absolut notwendig ist, um die Kohlenwasserstoffreservoire anzutreffen und effizient zu erschließen.

Abb. 2 – Verschiedene Orientierungen von Bohrungen zur Erschließung von Erdölvorkommen

Abb. 3 – Horizontale und vertikale Erschließung von Lagerstätten

In Abbildung 2 sind drei verschiedene Orientierungen von Bohrungen illustriert, technisch lassen sich über verschiedene Durchmesser und unterschiedliche Bohrkronen weitere Möglichkeiten erschließen.

Bohrturm A erschließt das Kohlenwasserstoffreservoir über eine Vertikalbohrung, bei Bohrturm B erfolgt die Förderung aus der Lagerstätte über eine Schrägbohrung. Diese beiden Bohrverfahren finden auch im Bereich der Erze und Spate Anwendung, da sie vergleichsweise einfache und simple Methoden darstellen. Die bei Bohrturm C angewendete abgelenkte bzw. orientierte Bohrung ermöglicht die Kombination einer Vertikalbohrung mit einer Horizontalbohrung, wobei die Länge der horizontalen Bohrabschnitte durchaus 1000 Meter und mehr betragen kann.

Der entscheidende Vorteil einer horizontalen Bohrung wird in Abbildung 3 verdeutlicht. Der direkte Vergleich einer Horizontalbohrung mit einer Vertikalbohrung offenbart, dass die Erschließung eines Vorkommens mit einer Horizontalbohrung eine größere Strecke an ölhaltigem Gestein durchörtert und dadurch in der Produktion Vorteile ermöglicht.

Insbesondere bei komplexen geologischen Rahmenbedingungen sowie bei unkonventionellen Vorkommen ermöglicht erst eine horizontale Bohrung die Erschließung sowie die ökonomische Ausbeutung des Vorkommens. Vertikalbohrungen durchörtern nur vergleichsweise geringe Bereiche einer Lagerstätte, das Risiko einer trockenen oder einer Fehlbohrung ist damit ungleich höher. Ein weiterer Schritt zur Erhöhung der Trefferquote bei Bohrungen wird durch geophysikalische Messmethoden gewährleistet, die sowohl bohrbegleitend als auch nach Abschluss der Bohrung angewendet werden können.

Dazu zählen sowohl die Analyse geochemischer Tracer, also Indikatorstoffe, um die Migrationswege von Kohlenwassertstoffen zu erfassen, als auch Messungen wie zum Beispiel akustische Aufzeichnungen, um den Porenanteil im Gestein zu ermitteln oder die Ermittlung der Gesteinsdichte bzw. des Tonanteils über Gamma-Strahlung.

Doch selbst wenn die Parameter der Lagerstätte, insbesondere die Permeabilität, nicht den Vorstellungen des Unternehmens entsprechen, gibt es noch technische Möglichkeiten, das Bohrloch wirtschaftlich zu erschließen.

Quelle: Miningscout Spezialausgabe „Öl – Schwarzes Gold und Treibstoff der Wirtschaft“ Dezember 2014

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