Tetrahydrocannabinol (THC) und Cannabidiol (CBD). Das sind die beiden Hauptwirkstoffe, die Cannabis so begehrenswert machen. Doch fangen wir mal ganz von vorn an. Gras, Weed, Pot, Ganja, Mary Jane, Marihuana (ursprünglich Marijuana), Haschisch (arabisch für Gras) und Hanf. Cannabis hat viele Namen, passend für den jeweiligen Anwendungszweck. Der Name „Cannabis“ ist der Überbegriff für die unterschiedlichen Cannabispflanzen. Haschisch ist übrigens das Produkt der Harzdrüsen der weiblichen Cannabispflanzen und weist im Vergleich zu Marihuana eine höhere Potenz auf, obwohl beide aus demselben Ausgangsmaterial gewonnen werden. Doch diese Pflanzengattung kann wesentlich mehr, als nur „high“ machen.
Hanf (botanischer Name: Cannabis sativa) zum Beispiel ist ein äußerst anpassungsfähiges Gewächs, das in der Lage ist, in verschiedenen Klimazonen zu wachsen – von den heißen Äquatorregionen bis zu den kalten Gegenden nahe dem Polarkreis. Als "kulturbegleitende Pflanze" hat Hanf die Menschheit seit jeher begleitet. Besonders Seefahrer vergangener Zeiten waren auf große Mengen Hanf angewiesen, da er für ihre Schiffe unverzichtbar war. An jedem Ort, den eine Seemacht erreichte, wurde Hanf angebaut. Hanfsamenöl fand Verwendung als Lampenöl und zum Kochen. Die Fasern des Hanfs wurden für Kleidung, Seile, Taue und Segel genutzt, während die Blüten und Samen medizinische Zwecke erfüllten. Historische Aufzeichnungen deuten darauf hin, dass Hanf schon im alten Ägypten, China und Mesopotamien als Heilpflanze verwendet wurde. Die ursprüngliche Form des Hanfs findet man im Altai-Gebirge, das sich entlang der Grenze zwischen China, der Mongolei und Russland erstreckt. DNA-Analysen unterstützen diese Annahme.
Ab den 1960er Jahren wurde Cannabis vor allem als Rauschmittel populär. Bis in die 1980er Jahre erlebte es eine hohe Popularität als Teil der Jugend- und Gegenkultur, insbesondere im Zusammenhang mit der Musikszene. In dieser Ära wurde der Konsum von Cannabis häufig mit den Idealen von Freiheit, Kreativität und gesellschaftlichem Wandel assoziiert. Doch Cannabis schüttelte in den darauffolgenden Jahren das „Kiffer-Image“ immer weiter ab und trat letztendlich aus dem Schatten der Zwielichtigkeit. Seit 1992 steigen die weltweiten Hanfanbauzahlen wieder an.
Im Jahr 2023, genau zehn Jahre nachdem Uruguay den wegweisenden Schritt unternommen hat, Marihuana für den Freizeitgebrauch zu legalisieren, hat sich die rechtliche Situation von Cannabis weltweit weiterentwickelt. Zahlreiche Länder haben Schritte unternommen, um den Zugang zu Cannabis zu liberalisieren. Es gibt nun eine Reihe von Ländern, in denen der Besitz und der Konsum von Cannabis für Genusszwecke legal sind. Diese Entwicklung hat eine globale Debatte über die Legalisierung von Cannabis entfacht und gezeigt, dass die Akzeptanz und der Umgang mit Cannabis sich verändern.
Auch aufgrund seiner biochemischen Eigenschaften und der möglichen medizinischen Anwendungen, hat Cannabis in den letzten Jahren weltweit steigende Aufmerksamkeit erlangt. Cannabis enthält mehr als 500 chemische Verbindungen, darunter die bekannten Cannabinoide. Das bekannteste davon ist THC, das für die psychoaktiven Wirkungen verantwortlich ist. Ein weiteres wichtiges Cannabinoid ist CBD, das keine psychoaktiven Effekte hat, aber potenzielle therapeutische Vorteile bietet. Diese Cannabinoide interagieren mit den Cannabinoid-Rezeptoren im Körper und beeinflussen verschiedene physiologische Prozesse. Somit ist auch die wirtschaftliche Bedeutung von Cannabis in jüngster Zeit erheblich gewachsen.
Die Legalisierung von medizinischem und/oder Freizeit-Cannabis hat zu einem boomenden Markt für eine breite Palette von Produkten geführt. Von medizinischen Anwendungen zur Schmerzlinderung bis hin zu Wellness-Produkten wie CBD-Ölen und Hautpflegeprodukten gibt es vielfältige Produkte. Die Legalisierung hat auch neue Geschäftsmöglichkeiten und Arbeitsplätze in den Bereichen Anbau, Verarbeitung, Einzelhandel und Forschung geschaffen. Die ökonomische Bedeutung von Cannabis ist somit deutlich spürbar und der Markt floriert.
Nicht nur weltweit, sondern auch auf nationaler Ebene tut sich etwas an den gesetzlichen Regulierungen von Cannabis. Inzwischen hat sich die Bundesregierung auf Eckpunkte zur Legalisierung von Cannabis geeinigt. Gemäß diesen Eckpunkten sollen Erwachsene zukünftig Cannabis in bestimmten Mengen privat anbauen dürfen, oder es in nicht-gewinnorientierten Vereinigungen anbauen und erhalten können. Zusätzlich wird ein Modellvorhaben in ausgewählten Regionen eingeführt, bei dem lizenzierte Fachgeschäfte Cannabis abgeben dürfen. Das Ziel dieser Maßnahmen ist es, die Qualität zu kontrollieren, den Jugendschutz und den Gesundheitsschutz zu gewährleisten und den Schwarzmarkt einzudämmen. Mindestens elf deutsche Städte haben Interesse bekundet, als Cannabis-Modellregion zu fungieren. Frankfurt am Main und Offenbach haben bereits ihre Absicht erklärt, sich gemeinsam als Modellprojekt zu bewerben. Weitere Städte wie München, Bremen, Hannover, Bonn, Tübingen, Leipzig und Schwerin können sich grundsätzlich eine Teilnahme vorstellen. Städte wie Dortmund, Hamburg, Köln, Berlin, Düsseldorf und Stuttgart geben an, dass sie abwarten möchten, bis die genauen gesetzlichen Vorgaben der Bundesregierung feststehen. Die Zahl der interessierten Städte könnte sich in den kommenden Monaten noch erhöhen. Einige Städte haben bereits entschieden, dass sie definitiv nicht am Verkauf von Cannabis im Pilotversuch teilnehmen werden, darunter Nürnberg, Freiburg, Aachen, Essen und Eisenach. Das Startdatum für die auf fünf Jahre befristeten Modellprojekte soll im Jahr 2024 liegen.
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