Eine Binsenweisheit besagt, dass Gold im Allgemeinen eine negative Korrelation zum Dollar besitzt. Wenn der USD steigt, fällt der Preis des gelben Metalls normalerweise. In den letzten zwei Tagen hat sich das Edelmetall jedoch parallel zur Weltreservewährung bewegt.
Der USD verlor am Mittwoch nach der geldpolitischen Sitzung der Federal Reserve 0,27%, als der Vorsitzende Jerome Powell klarstellte, dass eine Reduzierung des Stimulus durch die Drosselung der Anleihekäufe nicht automatisch mit einer Erhöhung der Zinssätze einhergeht. Die Reduktion des Anleihekaufprogramms der Fed war bereits eingepreist, die Prognose der Fed, dass die Zinssätze bis 2024 konstant bleiben würden, aber nicht. Das setzte den Dollar unter Druck.
Trotz des jüngsten Dollar-Ausverkaufs verlor Gold jedoch satte 1,4%. Dies lag daran, dass die 10-Jahres-Renditen am Mittwoch um über fünf Basispunkte gestiegen sind. In einem Umfeld steigender Kapitalmarktzinsen sind Anleihen attraktiver als das renditelose Gelbmetall.
Die gleiche positive Korrelation zwischen dem Dollar und Gold war auch gestern wieder zu beobachten. Am Donnerstag allerdings ging es mit den Renditen bergab.
Was bedeutet dieses Preismuster für das gelbe Metall? Hier ist, was der Chart signalisiert.
Der Goldpreis ringt um den Verbleib innerhalb eines steigenden Kanals auf Tagesbasis, der sich jedoch auch als ein steigender Keil entpuppen könnte. Letzteres wäre bärisch zu interpretieren, was die Händler, die auf eine Bodenbildung gewettet haben, zur Auflösung ihrer Positionen bewegen könnte.
Kritischer als die Bedeutung eines Musters selbst ist jedoch sein Kontext. Denn das Muster entwickelte sich genau unterhalb einer möglichen SKS-Formation auf Wochenbasis.
Und das ist noch nicht alles. Die 100-Wochen-Linie hat sich perfekt an die Nackenlinie der SKS-Formation ausgerichtet und ist dann zusammen mit dem Kurs unter diese Linie gerutscht, weshalb der steigende Keil nun als Widerstand fungiert.
Die 50-Wochenlinie formte die SKS, stürzte dann aber in den Keil.
Schließlich harmonieren das SKS-Muster und der Keil mit der Abwärtstrendlinie seit dem Allzeithoch vom August 2020. Es sieht so aus, als würde der Preis die 1.600 Dollar-Marke erneut testen, wo das Edelmetall im August dieses Jahres Unterstützung fand, was auch das März-Tief bei 1.600 Dollar war, wo die 200-Wochen-Linie wartet.
Handelsstrategien
Konservative Händler sollten abwarten, bis der Preis den bärischen Keil mit einem Schlusskurs unter 1.700 USD und einer Rückbewegung, die den Widerstand des Keils erneut erfolgreich testet, vervollständigt.
Moderate Händler würden abwarten, bis der Preis unter 1.750 USD fällt, dann auf eine Korrekturrallye warten, um einen besseren Einstieg zu finden, oder eine Bestätigung.
Aggressive Händler könnten jetzt shorten, vorausgesetzt, sie akzeptieren das erhöhte Risiko, das mit den höheren Gewinnen einhergeht, wenn man den Markt schlagen kann. Geldmanagement ist der Schlüssel zum Erfolg. Hier ein Beispiel:
Beispiel-Position
- Einstieg: 1,780 USD
- Stop-Loss: 1.800 USD
- Risiko: 20 USD
- Ziel: 1,720 USD
- Gewinn: 60 USD
- Risiko-Gewinn-Verhältnis: 1:3
Anmerkung des Verfassers: Dies ist nur ein Beispiel um die wichtigsten Punkte eines grundlegenden Handelsplans zu veranschaulichen. Der Handelserfolg wird jedoch über mehrere Ereignisse hinweg gemessen. Die Ergebnisse variieren je nach Ihren Umständen. Wenn Sie nicht wissen, wie Sie einen Plan an Ihr Budget, Ihren Zeitplan und Ihr Temperament anpassen sollen, können Sie unsere Beispiele für Bildungszwecke aber nicht für den realen Einsatz verwenden. Andernfalls werden Sie am Ende weder lernen noch profitieren. Garantiert. Und es gibt kein Geld zurück.