Microsoft (NASDAQ:MSFT) soll heute nach Handelsende an der Wall Street sein Ergebnis für das erste Geschäftsquartal 2018 vorstellen. Der Durchschnitt der Vorhersagen ruft einen GpA pro Aktie von 0,96 USD auf einen Umsatz von 27,9 Mrd USD aus.
Wird der Softwaregigant seinen Gewinnsträhne fortsetzen, in der er die Schätzungen für die letzten vier Vierteljahre in Folge geschlagen hat? Und falls das kommt, wird Microsoft das zweite Unternehmen im "Billionen Dollar Klub" werden?
Bislang hat ausschließlich Apple (NASDAQ:AAPL) diesen einzigartigen Status erreicht, wenn auch Amazon (NASDAQ:AMZN) diesen exklusiven Verein an einem Tag mal kurz dazu gehörte, aber dann den Handel unter diesem Wert beendete. Am Dienstag gingen Amazons Anteile zu 1.768,70 USD aus dem Handel, was den Konzern mit 862,67 Mrd USD bewertet; Microsoft schloss gestern zu 108.10 USD die Aktie ab, einer Bewertung etwas unter der von Amazon, aber mit 829,94 Mrd USD nur 3,8% hinter dem Internethändler.
In Microsofts heutigem Bericht dürfte der Markt sich auf zwei gesonderte Segmente konzentrieren: das Wachstum der Sparten Productivity Business Processes (Produktivitätsgeschäftsprozesse) und Intelligent Cloud. Anders als Apple oder Amazon—die ständig im Rampenlicht stehen—verkauft Microsoft seine Produkte und Dienstleistungen an Fachkräfte, was sein Geschäft weitaus weniger aufregend macht. Aber selbst wenn die Aktie nicht so sexy wie andere Technologiegrößen ist, wären Investoren gut beraten es nicht zu unterschätzen.
CEO Satya Nadella hat den Fokus noch stärker auf das Cloud-Geschäft gelegt, sowie die Neuausrichtung des Softwaregeschäfts in ein Abonnement-Format. Sollte sich das erfolgreich erweisen und Microsofts Gewinn die Erwartungen schlagen, dann könnte das Unternehmen den Billionen Dollar Meilenstein vielleicht erreichen.
Analysten beurteilen eine Firma nicht in einem Vakuum, da Investoren ihre Positionen abhängig von deren Entwicklung umschichten. Aus diesem Grund haben wir den anscheinend externen Faktor, welches Unternehmen den Billionen Dollar Meilenstein erreicht, hervorgehoben. Während dessen Erreichen in erster Linie psychologischer Natur sein dürfte, beeinflusst das bestimmt die Einstellung zur Aktie, was direkte Folgen für das Verhältnis von Angebot und Nachfrage hat.
Die vergleichende Sichtweise trifft auch auf die technische Analyse zu. Microsoft kaum zurück über die 100-Tagelinie, während die meisten Aktien, wie auch Amazon, darunter blieben, was MSFT einen relativen Vorteil verschafft.
Hinzu kommt, dass anders als die meisten Aktien, die des Softwaregiganten nicht unter das Tief vom 10. Oktober fiel, womit keine Trendumkehr vorliegt. In der Tat liegt der Kurs derzeit, anders als bei den meisten Aktien, weit (13%) über der Aufwärtstrendlinie, die seit der letzten Korrektur vom Februar 2016 besteht. Sie liegt allerdings jetzt auch unter ihrer flachen Aufwärtstrendlinie vomm 30. Juli.
Allerdings, ein positives Quartalsergebnis würde all dies irrelevant machen und die Aktie könnte sogar ihren Rekordstand bei 116 USD nochmals testen. In der Tat gibt es die besten Rallyes nach schweren Ausverkäufen, als die Händler in den Markt strömen, um sich einzudecken, zu was sie plötzlich als Schnäppchenpreise ansehen.
Der insgesamt fallende Handelsumsatz, nach einem Höchststand, demonstriert ein schwindendes Angebot, was suggeriert, dass der Ausverkauf an Fahrt verliert. Interessanterweise zeigt die Advance-Decline-Linie, die die Gesamtzahl der Aktien misst, die steigen oder fallen, Anzeichen eines Bodens, was nahelegt, dass Aktien doch steigen könnten.
Handelsstrategien - Long Position
Konservative Händler müssen einen neuen Gipfel, jenseits 116 USD abwarten, um den Aufwärtstrend zu bestätigen.
Moderate Händler könnten eine Long-Position mit einem Schlusskurs über 112 USD, dem Hoch vom 17. Oktober riskieren, wenn sie einen nahen Stop-Loss knapp unter dem Hoch setzen.
Aggressive Händler könnten sofort eine Long-Position riskieren, wenn ihre Vermögensverwaltung denn einen Stop-Loss unter 104 USD, dem Tief vom 11. Oktober, verkraften kann, oder das Risiko eines Verlusts der Position. Alternativ könnten sie einen nahen Stop-Loss platzieren, je nachdem welches Risiko sie fahren wollen.
Warnung: Im Fall eines Ausverkaufs gibt es am Aktienmarkt wegen der erhöhten Volatilität Schwund, da dies die Preisdifferenz steigen lässt. Es sei denn der Händler hat einen garantierten Stop-Loss gegen einen Aufpreis gesetzt, dann wird der Verlust bis zum nächsten gefundenen Marktpreis laufen, über den gesetzten Stop-Loss hinaus.
Handelsbeispiel – Ferner Stop-Loss:
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Einstieg: 108 USD
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Stop-Loss: 104 USD, Unterstützung durch Oktobertief
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Risiko: 4 USD
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Ziel: 124 USD
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Risiko-Gewinn-Verhältnis: 1:4
Handelsbeispiel – Naher Stop-Loss:
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Einstieg: 108 USD
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Stop-Loss: 107 USD
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Risiko: 1 USD
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Ziel: 111 USD
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Risiko-Gewinn-Verhältnis: 1:3
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2. Ziel: 116 USD
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Risiko-Gewinn-Verhältnis: 1:18