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Fed-Statement und dieTürkei!

Veröffentlicht am 28.01.2015, 15:13
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Die Fed wird heute im Rahmen ihrer zweitägigen FOMC-Sitzung ihr Statement bekannt geben. Wir gehen von keiner wichtigen Veränderung der Fed-Einstellung aus. Der Ausschuss wird wahrscheinlich seinen vorsichtigen Unterton in Bezug auf den Zeitpunkt der ersten Zinssatzerhöhung beibehalten. Aufgrund der Schwäche bei den Ölpreisen, den Sorgen um das Wirtschaftswachstum und die ultra-expansive Geldpolitik im Ausland hat die Fed keinen Grund, schnell zum Ausgang zu eilen. In den Prognosen/Wetten der Fed lesen wir häufig das Wort "Geduld".

Das FOMC wird sicherlich die Vorteile der niedrigen Ölpreise für die US-Wirtschaft und für das globale Wirtschaftswachstum sowie die abnehmende Flaute am US-Arbeitsmarkt ansprechen. Das niedrige Inflationsumfeld wird weiterhin eine Barriere für höhere Zinssätzen darstellen. Der Ausschuss wird aber wohl die erforderliche Sorgfalt walten lassen und sich nicht bloß auf einen niedrigen CPI konzentrieren, und er wird einen möglichen Spillover-Effekt auf die Inflationserwartungen zu vermeiden versuchen, womit eine nicht gewünschte disinflationären Spirale in Gang gesetzt werden könnte. Während die Märkte weiterhin hoffen, dass die Fed die erste Zinssatzerhöhung bis Juni 2015 durchführt, sehen wir eine zunehmende Wahrscheinlichkeit für einen Aufschub bis September 2015.

Die Kurve der US-Treasuries wird flacher, da die niedrigen Renditen in der Eurozone und in Japan den Abwärtsdruck hoch halten, v. a. am hinteren Ende der Kurve. Die Renditen der 10-jährigen US-Staatsanleihen bleiben unter 2%, während der DXY-Index von seinen Elfjahreshochs etwas zurückkommt.

Die Türkei sollte nicht übereilt die Zinsen senken

Die enttäuschten politischen Gesichter nach der Senkung des Benchmark Repo-Satzes um 50 Basispunkte während der Sitzung am 20. Januar lasten sicherlich auf den Schultern der türkischen Zentralbank. Die Bank scheint das Feld für eine weitere Zinssatzsenkung vorzubereiten, da die offiziellen Inflationserwartungen von 6,1% auf 5,5% gesenkt wurden, während sich der CPI für 2015 nun dem CBT-Ziel von 5% annähert.

CBT Governor Basci hatte die brillante Idee einer möglichen Zusammenkunft nach der Bekanntgabe der CPI-Zahlen in der nächsten Woche (3. Feb.), und er ergänzte, dass die außerordentliche Sitzung gleichermaßen als Reaktion auf die Fed-Sitzung und die hohen EUR-Volatilitäten angesehen werden könnte. "Ist die Inflation um mehr als ein Prozent gefallen, dann muss eventuell eine Bewertung durchgeführt werden" - vor dem geplanten MPC-Treffen am 24. Februar. "Bis zum 24. Februar ist es noch lange hin."

Seit Mitte 2014 ist der stark von den Rohstoffen abhängige Gesamt-CPI in der Türkei von 9,66% auf 8,17% im Jahresvergleich bis Dezember zurückgegangen - zusammen mit dem Rückgang des Ölmarktes von mehr als 50% - und hat so den Kern-CPI (ohne Nahrungsmittel und Energie) stetig von 9,75% auf 8,73% im Jahresvergleich herunter gezogen. Das ist für die Regierung und den geldpolitischen Ausschuss sicherlich ein glücklicher Umstand, da offensichtlich niemand erwartet hat, dass ein solcher Verfall am Ölmarkt die überhitzte Inflation wie ein Wunder zum Stillstand bringen würde, die in der ersten Hälfte 2014 noch immerhin bei 11% gelegen hatte.

Nebenbei erinnern wir auch daran, dass die Währungshüter nach Alternativen zur Inflationsberechnung gesucht haben, um den Inflationsauftrieb künstlich zu vermindern (!). Eines ist glasklar: Sobald der Öleffekt vorbei ist, wird sich die Türkei ihrer eigenen fundamentalen Situation stellen müssen, die unserer Meinung nach keine Lockerung begünstigt und schon gar keine Notfallmaßnahme.

Vor dem Hintergrund, dass die türkischen Anleihen aktuell Renditen aufweisen, die negativen Realerträgen gleichkommen, sehen wir uns in einer Situation unter dem Breakeven-Point der Inflation, und dies sogar wenn die konkreten CPI-Zahlen (3. Feb.) die Disinflation bestätigen sollten. Die Renditen der 2-, 5- und 10-jährigen Staatsanleihen belaufen sich auf 6,59%, 6,75% und 6,84%. Selbst bei einem Rückgang der Inflation um einen ganzen Prozentpunkt, ist die Zinssenkung real gesehen kaum gerechtfertigt, und die spontane negative TRY-Reaktion auf die gestrige Rede von Basci sollte als Fehlbewertung angesehen werden. Zudem unterliegen die türkischen Investments vor den Wahlen Mitte 2015 politischen Risiken, die dazu führen sollten, dass der Markt früher oder später einen realen Nullertrag bzw. einen Nullrisikoaufschlag ablehnen wird! Jegliche Überraschungsmaßnahme trägt das Potential in sich, den USD/TRY auf Rekordhochs 2,40/2,4146 zu schicken.

Türkei

EURUSD Der EUR/USD erholt sich. Achten Sie auf den Stundenwiderstand bei 1,1460 (sehen Sie auch die abfallende Trendlinie). Ein weiterer Stundenwiderstand liegt bei 1,1541 (Tief vom 20. 1. 2015). Stundenunterstützungen finden sich bei 1,1224 (Tief vom 27. 1. 2015) und bei 1,1098. Langfristig deutet das symmetrische Dreieck weitere Schwäche in Richtung Parität an. Schlüsselunterstützungen liegen bei 1,1000 (psychologische Unterstützung) und bei 1,0765 (Tief vom 3. 9. 2003). Ein Widerstand liegt bei 1,1679 (Hoch vom 21. 1. 2015), während ein Schlüsselwiderstand bei 1,1871 (Hoch vom 12. 1. 2015) zu finden ist.

GBPUSD Der GBP/USD hat sich kräftig erholt und die Kurse befinden sich jetzt in der Nähe des Schlüsselwiderstands bei 1,5274. Ein weiterer Widerstand liegt bei der abwärts gerichteten Trendlinie (um 1,5417). Stundenunterstützungen finden sich bei 1,5060 (Tief vom 27. 1. 2015) und bei 1,4952. Langfristig sieht die technische Struktur so lange negativ aus wie die Kurse unterhalb des Schlüsselwiderstands bei 1,5274 (Hoch vom 6. 1. 2015; achten Sie auch auf die abfallende Trendlinie) verharren. Ein vollständiger Rückfall auf die Aufstiegsniveaus von 2013-2014 kann erwartet werden.

USDJPY Der USD/JPY bleibt unterhalb des Stundenwiderstands bei 118,87. Doch das symmetrische Dreieck (eine Fortsetzungsformation) favorisiert kurzfristig einen bullischen Trend. Eine Unterstützung liegt bei 117,18. Ein Schlüsselwiderstand liegt bei 119,96 (achten Sie auch auf den abfallenden Kanal). Eine langfristig bullische Tendenz wird favorisiert, so lange die Schlüsselunterstützung bei 110,09 (Hoch vom 1. 10. 2014) hält. Auch wenn eine mittelfristige Konsolidierung möglicherweise unterwegs sein sollte, so finden sich dennoch keine Anzeichen für ein Ende des langfristig bullischen Trends. Ein Hauptwiderstand befindet sich bei 124,14 (Hoch vom 22. 6. 2007). Eine Schlüsselunterstützung liegt bei 115,46 (Tief vom 17. 11. 2014).

USDCHF Der USD/CHF erholt sich nach seinem kräftigen Abverkauf. Achten Sie auf einen Test des Schlüsselwiderstand bei 0,9132 (sehen Sie auch das 61,8% Retracement). Ein weiterer Widerstand findet sich bei 0,9368 (Tief vom 15. 10. 2014). Stundenunterstützungen liegen bei 0,8936 (Tief vom 27. 1. 2015) und bei 0,8765 (Tief vom 26. 1. 2015). Nach Aufgabe der Mindestuntergrenze für den EUR/CHF hat sich ein wichtiges Top bei 1,0240 gebildet. Wir erwarten eine ausgedehnte Konsolidierungsphase. Ein Schlüsselwiderstand liegt bei 0,9132, und eine Schlüsselunterstützung kann bei 0,8353 (Innertagestief) gefunden werden.

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