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Das ist meine Top-Empfehlung für das Börsenjahr 2022

Veröffentlicht am 28.12.2021, 05:41
US500
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Zu dieser Jahreszeit schreiben die meisten Anlageexperten, was im Börsenjahr 2022 passieren könnte. Ich hingegen gebe lieber einen Ausblick auf das, was ich für die nächsten 10, 20 oder 50 Jahre für "sehr wahrscheinlich" halte.

Die kurz und bündig formulierte Antwort auf die Frage, wohin der Markt als Nächstes steuern wird, ist die von J.P. Morgen. "Er wird schwanken", meinte die US-Investmentbank.

Das mag auf den ersten Blick recht plump klingen. Aber in dieser prägnanten Antwort steckt viel Wahrheit und die Anfänge dessen, was wir heute Moderne Portfoliotheorie (MPT) nennen. Die moderne Portfoliotheorie bietet viele gute Ansätze.

Die Grundidee ist fundiert: Mit der MPT können Sie Ihre Rendite auf der Grundlage Ihres akzeptablen Marktrisikos optimieren. Dies erreichen Sie durch Diversifizierung auf verschiedene Anlageklassen. Im Folgenden finden Sie eine Matrix der Anlageklassen, die von 2000 bis zum Jahresende 2020 jedes Jahr die beste und die schlechteste Performance erzielt haben:Rangfolge der jährlichen Renditen der wichtigsten Indizes 2001-2020

Hätten Sie sich in der Hochphase des Dot-Com-Booms im Jahr 2000 dafür entschieden, in den nächsten 2 Jahren in festverzinsliche Anlagen zu investieren? Oder hätten Sie daran gedacht, einen Teil Ihres Portfolios für die nächsten 3 Jahre in internationale Anlagen umzuschichten?

Seit 2012 dominieren die so genannten Large Caps. In 6 von 9 Jahren waren sie das Maß aller Dinge. Geht das so weiter?

Bevor Sie antworten, sollten Sie daran denken, dass Finanzpsychologen uns vor dem kognitiven Drang nach Rezenz und dem Erkennen was zählt warnen (Primat-Effekt). (Der Begriff "Rezenz" beschreibt natürlich das, was in jüngster Zeit geschehen ist, und der Begriff "Primat" das, was das Gesamtbild zeigen könnte.)

Ich beschäftige mich seit vielen Jahrzehnten mit den Märkten. Ich achte sehr genau darauf, was ich im Laufe der Jahre auf etwas mehr als ein Dutzend wichtiger Quellen und Indikatoren eingegrenzt habe. Eine Kristallkugel habe ich allerdings immer noch nicht. Deshalb bleibe ich über verschiedene Anlageklassen hinweg diversifiziert.

Sehen Sie sich noch einmal die obige Grafik an. In "schlechten" Anlagejahren hat selbst der Überflieger nicht gut abgeschnitten. In Jahren, in denen der Top-Dog zweistellige Zuwächse verzeichnete, entwickelten sich dagegen auch die vier oder fünf Kategorien unterhalb des Top-Performers gut.

Eine Lehre, die ich daraus ziehe, ist, dass wir uns mit unserer Einschätzung bezüglich der besten Asset-Klasse irren und trotzdem gut performen können, solange wir das Schlimmste vom Schlimmsten vermeiden. Ich vertraue auf die Tatsache, dass sich die Beliebtheit verschiedener Unternehmen, Branchen, Sektoren und sogar verschiedener Anlageklassen im Laufe der Zeit ändern kann, die menschliche Natur jedoch nicht.

Diversifizierung funktioniert, Beständigkeit gewinnt

Die Menschen neigen dazu, sich umso mehr zu fürchten, je besser die Marktlage ist. Das ist der Grund, warum einige meiner Kunden, die mir angesichts der schlechten Performance im dritten Quartal 2021 und der mageren Performance im Dezember sagen, sie würden gerne auf Cash umsatteln.

Ich erinnere sie dann daran, dass Cash keine besonders brillante Idee ist. Nur ein einziges Mal in den letzten 20 Jahren war die Lage so unruhig, dass Cash eine ordentliche Rendite abwarf. Und auch festverzinsliche Anlagen in Form von Anleihen haben sich stets unterdurchschnittlich entwickelt. Wenn die Anleger dann immer noch besorgt sind, rate ich ihnen zu einem Ansatz mit Qualitäts-Dividenden. Das "Div-Portfolio" im obigen Schaubild war vielleicht nie die beste Klasse, aber auch nie eine der schlechtesten.

Diversifizierung funktioniert. Ja, manchmal wird es Ihnen nicht gelingen, den Markt zu schlagen. Bei dem "Markt" handelt es sich in den Augen der meisten Anleger um die Large Caps in Gestalt des S&P 500, aber das Ziel des intelligenten Investors ist es nicht, auf der diesjährigen Weihnachtsfeier mit etwas zu prahlen. Das Ziel ist es, sich selbst in den ungünstigsten Marktsituationen zu schützen und in den besten Zeiten stark zu partizipieren. Die Leute, die sagen: "Ich habe den S&P dieses Jahr geschlagen!", verschwinden in der Regel ganz schnell wieder von der Bildfläche.

Diversifizierung funktioniert. Beständigkeit gewinnt.

Ich weiß, dass die meisten Leser Artikel auf der Suche nach einzelnen Anlageideen durchforsten. "Welche Aktie sollte ich kaufen, um maximale Gewinne zu erzielen? Welches Unternehmen wird nächstes Jahr besser abschneiden als andere? Was ist die beste Idee dieses Analysten für 2022?" So spannen die Anleger nur den Karren vor das Pferd.

Sobald Sie Ihre Risikotoleranz bestimmt haben, können Sie ganz einfach Ihre eigene Matrix erstellen, in die Sie investieren wollen. Das erspart Ihnen unzählige Stunden an Lektüre! Wenn Sie sich beim Kauf von, sagen wir, SPACs nicht wohlfühlen, warum sollten Sie dann überhaupt etwas darüber lesen? Ein guter Text kann zuweilen unsere Meinung beeinflussen.

Zum Abschluss dieses Jahres möchte ich Ihnen keine Aktien- oder Fondsempfehlungen geben. In der Tat spielt es keine Rolle, was "Mein Top-Tipp für 2022" ist.

Wichtig ist, dass Sie die Chance ergreifen, ein ruhigerer, besser organisierter Anleger zu werden, der im Voraus die Anlageklassen auswählt, mit denen er arbeiten möchte. Sie können dann die Fonds, ETF oder OMF (Original Mutual Fund), oder Aktien auswählen, die Ihren Kriterien am besten entsprechen.

Sie werden sicherlich ruhiger schlafen, wenn Sie so vorgehen - und ich kann mir vorstellen, dass Sie damit mindestens genauso gut und wahrscheinlich sogar mehr Erfolg haben werden. Nebenbei bemerkt, habe ich etwas Besseres zu bieten als eine bestimmte Aktie zu kaufen. Ich gebe Ihnen einfach dieses Mantra mit auf den Weg:

Diversifizierung funktioniert. Beständigkeit gewinnt.

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