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Das „S“ in ESG

Veröffentlicht am 18.05.2023, 14:14
Aktualisiert 30.01.2024, 15:27

Zwischen Klimakleber und Veganismus vergessen wir oft, dass im komplexen Netz der Kausalität der Fokus auf ein paar wenige Faktoren wenig Veränderung bringt. Im Kontext der Klimakrise beispielsweise, ist der Schaden an der Umwelt nicht nur auf das Treibhausgas Co2 zurückzuführen, sondern vielmehr auf die Zerstörung von Wäldern und tierischen Ökosystemen, die dieser Leben einhaucht. Im wirtschaftlichen Zusammenhang sehen Investoren oftmals nur das „E“ in ESG (Environment, Social, Governance) – dabei sind die beiden anderen Themen genauso wichtig!

Gerade im Ölsektor prangert man gerne die Konzerne für ihr moralisch verwerfliches Business an. Dann muss es lauthalse Erklärungen geben, dass man sich ja für die Transformation weg von den fossilen Brennstoffen bemüht, und alles ist erstmal wieder in Ordnung. Nun gibt es aber viel gravierendere Missstände beim Großkonzern ExxonMobil (NYSE:XOM). Am Montag wurde in einem 22 Jahre alten Rechtsstreit in Indonesien eine Einigung gefunden.

2001 klagten elf Anwohner eines Dorfes im indonesischen Aceh den nordamerikanischen Öl-Giganten an. Um seine Fabrik in Lhoksukon zu bewachen, stellte der Konzern zwischen 1999 und 2003 bewaffnete Wachmänner ein. Diese sollen die Anwohner wohl sexuell belästigt, geschlagen und sogar eingesperrt haben. Im Versuch, Gerechtigkeit zu finden, wandte man sich an ExxonMobil und warf dem Konzern Fahrlässigkeit vor. Über 20 Jahre wehrte sich das Unternehmen gegen diese Vorwürfe, jedoch sollte es am 24. Mai mit dem Prozess losgehen, in dem man das Verhalten des Konzerns prüfen wollte. Ohne es so weit kommen zu lassen, einigten sich beide Seiten am Montag, ohne dass die Details der Einigung veröffentlicht wurden.

ExxonMobil ist nur eines von vielen Beispielen, in denen soziale Umstände in den Hintergrund rücken und der Diskussion zum Klimaschutz Platz machen – auch wenn beide gleichermaßen wichtig sind! Auch gegen Shell (ETR:R6C0) haben Opfer über 15 Jahre angekämpft. Erst letzten Dezember wurde der niederländisch-britische Öl-Riese zu einer schlappen Strafe von $16 Millionen wegen der Verschmutzung des nigerianischen Flussdeltas verurteilt. Darunter litt eben nicht nur das Ökosystem, sondern auch Bauern, deren Existenzgrundlage völlig zerstört wurde. Im Februar wurde eine weitere Sammelklage gegen Shell mit über 14 000 Klägern eingereicht. Die Fischer und Bauern stehen nämlich vor einem Gebiet, in dem es weder Fische noch fruchtbare Böden mehr gibt.

Ein weiteres Beispiel ist die anhaltende Kontroverse über den Mobilitätswandel. Weg von Verbrennern und hin zu E-Autos heißt es, aber ein wichtiger Bestandteil der Batterien, Kobalt, wird unter grausamsten Bedingungen geschürft. Allein im Kongo arbeiten etwa 200 000 Kumpel in den Kobalt-Minen und verdienen weniger als $10 pro Tag. Dabei gibt es keine Sicherheitskleidung – geschweige denn Vorrichtungen und Sicherheitsschulungen. Wegen der mangelnden Sicherheit sterben jährlich über 100 Arbeiter in den Minen und viele tragen starke Folgeschäden davon, die zum einen durch Verletzungen zum anderen aber auch durch das Einatmen schädlicher Gase entstehen. Apropos Minen, in den australischen Minen herrschen andere Probleme: Letztes Jahr kam beim Minen-Riesen Rio Tinto (LON:RIO) heraus, dass jeder zweite Arbeiter entweder Rassismus, Mobbing oder sexuelle Belästigung erlebt.

Es wurden also nicht umsonst „E“, „S“ und das „G“ zusammengeführt und das sollten wir uns als Marktteilnehmer auch zu Herzen nehmen. Klar, in den Medien steht vielleicht das „E“ als Aufmerksamkeitsfänger ganz vorne, aber wir dürfen nicht vergessen, dass auch die sozialen und verwaltungstechnischen Angelegenheiten ein Unternehmen prägen und die Qualität ausmachen. Gerade durch das gewissenhafte Investieren und die Nutzung der Stimmrechte bei den Hauptversammlungen kann man effizient Druck machen – schließlich möchte ja niemand, dass der Geldhahn zugedreht wird.


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