Es versteht sich von selbst, dass ein Perfomance-Index wie der DAX nicht mit einem Kursindex wie dem Dow Jones verglichen werden darf. Beim DAX werden die Dividenden der einzelnen Werte in die jeweilige Aktie rechnerisch reinvestiert. Dies führt dazu, dass der Index auf einem viel höheren rechnerischen Niveau notieren muss, als der Dow Jones, bei dem die Dividendenzahlungen nicht wieder in den Index zurückfließen. Daher notiert der DAX auch näher an seinem Rekordhoch, als der Dow. Im kurzfristigen Bild ist dieser Umstand aber nicht von großer Relevanz und der „normale“ DAX ist schließlich der Index, auf den in Deutschland die meisten Anleger schauen. Zuletzt hat sich ein kurzfristiger Widerstand aufgebaut, der trotz freundlichem Wochenschluss noch Bestand hat. Die Indikatoren haben gerade wieder nach unten abgedreht. Dies spricht gegen einen sofortigen Ausbruch nach oben. Allerdings ist die saisonale Lage eher positiv und spricht für einen neuen Rekordstand in den kommenden Wochen. Indexberechnung hin oder her, die US-Märkte werden ebenfalls ansteigen müssen, damit bei uns ein neuer Rekord erreicht wird.
Dow Jones – kommt nicht in die Gänge
Um dem DAX die nötige Unterstützung zu geben, muss man vom Dow Jones schon etwas mehr erwarten, als nur auf der Stelle zu treten. Der Widerstand, der sich in den letzten Monaten gebildet hat, ist wieder etwas weiter entfernt, als dies noch vor einigen Tagen der Fall war. Die Indikatoren können noch keine Unterstützung bieten, da diese gerade erst in den überverkauften Bereich eintreten. In der kommenden Woche sollte der Index nicht weiter abrutschen, da sonst die Gefahr droht, dass sich ein neuer Abwärtstrend etabliert.
Gold – Verschnaufpause nach dem Rekord
Es hätte nach dem Geschmack mancher Marktteilnehmer gerne noch etwas weiter nach oben laufen können. Aber an dieser Stelle soll wieder einmal gesagt werden, dass ein steigender Goldpreis nicht etwa einen Wertzuwachs im Gold bedeutet, sondern dass die Papierwährungen immer mehr an Wert verlieren. Mir ist bewusst, dass die Notenbanker eine solche Aussage im Zusammenhang mit Gold nicht gerne hören, aber so war es in der Geschichte immer und so dürfte es auch dieses Mal so sein. Kleinere Schwankungen wie sie gerade zu beobachten sind, spielen bei einer solchen Bewertung keine Rolle. Die jüngste Abwärtsbewegung hat bis an die neue, allerdings noch nicht sehr aussagekräftige Unterstützungszone geführt. Die Indikatoren befinden sich bereits im neutralen Bereich und geben daher keine Hilfestellung für die nächsten Tage. Insgesamt ist der Aufwärtstrend, der seit der Bodenbildung besteht, weiterhin intakt.
Euro – Die Mischung aus Keil und Widerstand hat gewirkt
Am Ende ist es gleichgültig, ob der Widerstand oder der Keil zum Rückgang des Euros geführt hat. Fakt ist, dass der übergeordnete Abwärtskanal zunächst nicht mehr erreicht wurde und der Euro zuletzt unter Druck geraten ist. Dieser kleine Einbruch führte dazu, dass die Indikatoren der Gemeinschaftswährung in den überverkauften Bereich gelaufen sind. Dies bedeutet noch nicht, dass Kaufsignale unmittelbar bevorstehen. Allerdings dürfte der vermutlich neu etablierte Trend kaum weiter als in den Bereich von 1,07 USD führen.
Öl – In welcher Welt leben die Ölkonzerne eigentlich
Wir Verbraucher haben es über Jahrzehnte nicht geschafft, die Ölkonzerne mal ein wenig zum Umdenken zu bewegen. Es ist schon auffällig, was wir alles mit uns machen lassen, bzw. gezwungen sind, mit uns machen zu lassen. Die Preisschwankungen von morgens bis abends sind manchmal volatiler als so manche Zockeraktie. Über 10 Cent Differenz sind hier keine Seltenheit. Als ich kürzlich in den Niederlanden war, konnte ich solche Bewegungen nicht beobachten. Da gab es einen Preis und der war den ganzen Tag über stabil. Die jüngsten Kursrückgänge beim Öl wurden an der Tankstelle wieder einmal nicht an den Verbraucher weitergegeben. Auch zum Wochenschluss war ein kleiner Preisrückgang im Öl zu beobachten, allerdings nicht an der Tankstelle. Das Öl befindet sich weiterhin im Abwärtstrend und dürfte auch mit der nächsten Bewegung und den jüngsten widersprüchlichen Indikatorensignalen kaum zu einem Höhenflug ansetzen. Hoffentlich sehen das die Ölversorger auch so.
Quelle Charts: ProRealTime.com