Über Deutschland ist wieder einmal ein Sturm hinweggezogen und hat zum Teil erhebliche Schäden angerichtet. Dieser Sturm ist nun weitergezogen und sollte uns nicht mehr behelligen. Ein altes Sprichwort sagt aber auch: „Nach dem Sturm ist vor dem Sturm“. Auch an der Börse hat es den Anschein, als sei das Schlimmste ausgestanden. Aber zuweilen kann der Schein trügen. Kurzfristig sieht aber einiges nach einer Beruhigung aus.
Langfristchart Dax
Im Langfristchart hat sich die Lage weiter verbessert. Das Kaufsignal beim MACD-Indikator und die Divergenz beim Stochastik-Indikator haben dazu geführt, dass der seit Mitte letzten Jahres bestehende Abwärtstrend gebrochen wurde. Die alte Unterstützungslinie konnte aber noch nicht erreicht werden. Diese verläuft bei ca. 11.800 Punkten. In den kommenden Wochen ist ein Erreichen dieser Marke durchaus möglich. Ob dann die Kraft ausreicht, um diese Marke zu brechen, kann heute noch nicht gesagt werden.
Der Dow Jones ist im Bereich des Widerstands bei ca. 26.200 Punkten gescheitert und hat nach unten gedreht. Das Verkaufssignal des MACD-Indikators hat dabei ganze Arbeit geleistet. Die jüngste Abwärtsbewegung war allerdings nicht von anziehen- den Umsätzen begleitet. Die nächste Unterstützungslinie ist zwar noch in Reichweite, dürfte aber zunächst nicht getestet werden. Am Freitag hat der Index eine Hammer-Formation hinterlassen. Sollte diese zum Wochenstart bestätigt werden, wäre die Abwärtsbewegung zunächst wieder beendet.
Der Nasdaq-Index ist knapp über der Widerstandslinie gescheitert. Die Divergenz beim Stochastik-Indikator und das Verkaufssignal beim MACD-Indikator sind noch nicht abgearbeitet. Am Freitag sorgte allerdings eine Intraday-Stimmungswende dafür, dass das Tagesminus gering gehalten werden konnte. Sollte der Wochenauftakt positiv verlaufen, sind schnell wieder die jüngsten Topwerte zu erreichen.
Der DAX hatte vor einigen Tagen einen Shooting-Star gebildet, welcher drohendes Unheil ankündigte. Tatsächlich wurde diese Trendwendeformation am übernächsten Tag bestätigt. Allerdings blieb der anschließende Rückgang moderat. Der MACD- Indikator hat gerade erst ein Verkaufssignal generiert. Dieses könnte mit einem freundlichen Wochenauftakt sofort wieder negiert werden. Sollte dies so kommen, dürfte noch einmal eine Anstiegsbewegung anstehen, die dann zu einem finalen Top führt. Die übergeordnete Lage hat sich zwar verbessert, eine Garantie gegen fallende Notierungen ist damit aber nicht verbunden. Die Indikatorenlage warnt weiterhin vor Turbulenzen.
Der Nikkei hat kurz vor der Widerstandslinie bei ca. 22.000 Punkten gedreht und konnte entsprechend den Aufwärtstrend nicht mehr halten. Inzwischen wurde die Unterstützungslinie bei ca. 21.000 Punkten erreicht. Die Indikatoren haben gerade erst Verkaufssignale generiert, weshalb ein Unterschreiten der Unterstützung im Wochenverlauf denkbar ist.
Der Bund Future hat nach der Divergenz und dem Verkaufssignal beim MACD-Indikator Boden verloren. Der Schub nach unten (Notierungslücke) resultiert allerdings vom Verfallstermin, sodass dieser Rückgang derzeit nicht charttechnisch beurteilt werden kann. Somit muss nun erst wieder eine Historie aufgebaut werden, um eine seriöse Technische Analyse vornehmen zu können.
Der Euro ist in der zweiten Wochenhälfte aus der Seitwärtsrange nach unten ausgebrochen. Dieser Ausbruch erfolgte sehr dynamisch und wurde von einem Verkaufssignal beim MACD-Indikator begleitet. Eine Erholungsbewegung könnte nun an die Ausbruchslinie führen. Ob die Kraft für eine Rückeroberung des Seitwärtstrends ausreicht ist allerdings fraglich.