Die Marktteilnehmer reagieren noch immer erstaunlich gelassen auf die drohende Gefahr eines zweiten Lockdowns und die US-Wahlen scheinen an den Märkten weiterhin nur am Rande eine Rolle zu spielen. Diesen Eindruck muss man jedenfalls gewinnen, wenn man die weiterhin intakte Seitwärtsrange beim DAX und die unverändert geringe Volatilität beim Dow Jones betrachtet. Offenbar warten die Börsianer auf Fakten und wollen keine Vermutungen handeln.
Langfristchart Dow Jones
Der Corona-Crash ist längst aufgeholt, auch wenn das Top vom Anfang des Jahres noch nicht wieder erreicht wurde. Der Index bewegt sich derzeit auf hohem Niveau seitwärts. Die Indikatoren bewegen sich im neutralen Bereich und geben keine Hinweise auf die weitere Entwicklung. Spätestens nach den Wahlen zum US-Präsidenten dürfte wieder Bewegung in den Markt kommen.
Der Dow Jones bröckelt innerhalb des Seitwärtstrends leicht ab. Die Umsätze sind rückläufig und der MACD-Indikator verläuft mit einer Divergenz zum Indexverlauf. Der Stochastik-Indikator hat ein Verkaufssignal generiert. Somit spricht einiges dafür, dass der Markt eher unter Druck geraten wird. Allerdings dürften die Marktteilnehmer vor der wichtigen Präsidentschaftswahl kaum größere Positionen einnehmen. Zu groß ist die Gefahr, auf der falschen Seite positioniert zu sein. Vor dem 3. November dürfte daher kaum mehr viel Bewegung zu erwarten sein.
Der Nasdaq-Index konnte nach dem Scheitern am Top und dem Bruch der Aufwärtstrendlinie keine Dynamik entwickeln. Seit einigen Tagen tritt der Index der Technologie-Börse auf der Stelle. Der MACD-Indikator hat eine Divergenz und ein Verkaufssignal generiert. Auch an der Nasdaq dürfte allerdings Abwarten die Devise der Stunde sein.
Wieder einmal hängt der DAX am Tropf der US-Märkte und wartet lieber einmal ab, wie es in den USA weitergeht. Auch ein drohender Lockdown kann derzeit offenbar die Anleger nicht verunsichern. Nur so ist zu erklären, warum sich der deutsche Leitindex weiterhin in der Seitwärtsrange halten kann. Zuletzt wurde zwar der Bereich um 12.500 Punkte unterschritten, zum Wochenschluss war aber wieder eine Erholung zu beobachten. Die Umsätze zeigen die abwartende Haltung am besten an. Die Indikatoren geben keine Hinweise mehr. Somit bleibt auch dem deutschen Anleger nur das Warten auf die nächsten Ereignisse.
Der Nikkei versuchte in der abgelaufenen Woche den Widerstand zu überwinden, hat dies bislang aber noch nicht geschafft. Auch der Wochenauftakt verläuft verhalten und das Verkaufssignal des Stochastik-Indikators dürfte kaum ausreichen, um eine größere Bewegung zu generieren. Somit wartet auch Japan auf die kommenden Entscheidungen.
Der Euro-Bund-Future konnte die Marke von 177%-Punkten nicht erreichen und hat stattdessen erneut die Unterstützung bei ca. 175%-Punkten getestet. Trotzt Verkaufssignalen bei den Indikatoren besteht nun eine Chance, dass die Unterstützung und der Aufwärtstrend gehalten werden.
Der Euro konnte nach dem Bruch des kurzfristigen Aufwärtstrends die Unterstützungslinie verteidigen und innerhalb der Seitwärtsrange wieder nach oben laufen. Noch wurde die obere Trendkanalbegrenzung nicht erreicht, dürfte aber in dieser Woche noch getestet werden. Ein Ausbruch in die eine oder andere Richtung ist zwar möglich, wird von den Indikatoren aber nicht angezeigt.