Die Europa-Wahl ist gelaufen. Der Einfluss auf die Märkte wird sicher eher gering sein. Sie haben aber trotzdem weiterhin die Wahl an den Märkten. Je nach Positionierung können die kommenden Wochen positiv oder negativ für Sie laufen. Wenn man der Statistik folgen mag, ist für die nächste Zeit eher ein Shortengagement angesagt. Die übergeordneten Trends sind derzeit allerdings noch aufwärts gerichtet.
Langfristchart DAX
Der DAX ist mit dem Anstieg, der Ende letzten Jahres begonnen hatte, in den Bereich von 12.500 Punkten gestiegen, an dieser Marke aber zunächst gescheitert. Zuletzt wurde auch die Aufwärtstrendlinie gebrochen. Auch wenn nach der Dow- Theorie der Aufwärtstrend noch intakt ist, könnte sich die Lage in den kommenden Monaten etwas eintrüben. Zudem steht der MACD-Indikator kurz vor einer Bestätigung des Verkaufssignals des Stochastik-Indikators.
Der Dow Jones Index befindet sich seit Ende April in einem Abwärtstrend. Zuletzt wurde die Trendlinie bestätigt. Die Indikatoren verlaufen derzeit neutral und helfen daher kaum weiter. Die jüngsten Abwärtsbewegungen waren von fallenden Umsätzen be- gleitet (was keinen Abgabedruck andeutet), weshalb noch Hoffnung auf einen Trendbruch besteht. Am Freitag war der Umsatz allerdings besonders niedrig, obwohl eine Erholungsbewegung zu beobachten war. Somit ist der Markt weiterhin anfällig.
Der Nasdaq-Index hat Ende April einen Abwärtstrend begonnen, der noch immer intakt ist. Die Indikatoren ziehen noch nach unten und die Erholungsbewegung am Freitag wurde im Keim erstickt. Somit ist die Unterstützungslinie im Bereich von 7.600 Punkten in der kommenden Woche in Gefahr.
Der DAX konnte den Schub nach oben von der Vorwoche nicht nachhaltig gestalten. Somit drehte er unter der Topmarke von Anfang Mai wieder nach unten. Dabei wurde die schon gebrochene Widerstandsmarke von ca. 12.100 Punkten wieder unter- schritten. Zuletzt wurde die Aufwärtstrendlinie (hier etwas flacher gezogen als im Langfristchart) angekratzt. Am Freitag konnte diese gerade noch verteidigt werden, allerdings mit sehr geringen Umsätzen. Da der saisonale Effekt gegen ein Halten dieser Trendlinie spricht, besteht die Gefahr eines Unterschreitens der jüngsten Tiefs, was nach der Dow-Theorie den Beginn eines neuen Abwärtstrends bedeuten würde.
Der Nikkei hatte zwar vor gut einer Woche den steilen kurzfristigen Abwärtstrend zur Seite verlassen, konnte daraus aber keine Aufwärtsdynamik ziehen. Zuletzt ist der Index wieder in den Bereich der wichtigen Marke von 21.000 Punkten gefallen. Die Indikatoren stehen zwar vor Kaufsignalen, könnten aber bei einem Durchbruch nach unten negiert werden. Daher ist in den kommenden Wochen genau auf die Unterstützungslinie zu achten.
Der Euro-Bund-Future ist zum Wochenschluss über die Marke von 167%-Punkten ausgebrochen. Mit diesem Schub zum Wochenende konnte auch die Aufwärtstrendlinie zurückerobert werden, wenn auch noch nicht nachhaltig. Der MACD-Indikator ist zuletzt an seiner Triggerlinie nach oben abgeprallt und hat damit ein finales Kaufsignal generiert. Damit könnte der Wochenauftakt positiv gestaltet werden.
Der Euro befindet sich weiterhin in einem Abwärtstrend auch wenn zuletzt die Trendlinie wieder erreicht und damit getestet wurde. Hier befindet sich allerdings auch eine alte Unterstützungslinie. Ob diese nachhaltig überwunden wird ist fraglich. Sollte der Abwärtstrend bestätigt werden, rückt sehr schnell auch wieder der Bereich um 1,11 USD in den Fokus.