Der deutsche Leitindex erwischte am Dienstag einen rabenschwarzen Tag. Vor allem der globale Handelskonflikt, aber auch die Brexit-Verhandlungen und der Etatstreit belasteten das fragile Börsenumfeld. Zu allem Überfluss kollabierte dann noch die Aktie von Bayer (DE:BAYGN).
Der DAX verabschiedete sich am Dienstag mit einem Verlust von 2,17 Prozent auf 11.274,28 Punkte aus dem Handel. Vor allem der Kollaps bei der Bayer-Aktie, die um 9,52 Prozent einbrach, erwies dem deutschen Leitindex einen Bärendienst.
Darüber hinaus hat die EU-Kommission zum ersten Mal einen Haushaltsplan einer Regierung abgelehnt und fordert eine Überarbeitung. Kommissions-Vize Dombrovskis begründete die Entscheidung aus Brüssel so: „Italien habe bewusst gegen frühere Zusagen und Verpflichtungen verstoßen. Wenn das Vertrauen weg ist, nehmen alle Mitgliedsstaaten Schaden, nimmt unsere Union Schaden.“
Einen überarbeiteten Vorschlag an die EU-Kommission muss Italien innerhalb der nächsten drei Wochen einreichen.
Da die Finanzmärkte einen enormen Druck auf die italienische Regierung ausüben, sei es mehr als wahrscheinlich, dass Rom am Ende einlenken und sein Defizitziel anpassen wird, so Robert Zach vom Finanzportal Investing.com. Auch mit Blick auf die Europawahlen 2019 wären die Italiener gut beraten, dass Verhältnis mit der EU nicht zu riskieren.
Charttechnisch betrachtet sollten sich DAX-Anleger auf weitere Verluste in Richtung des 50% Fibonacci-Retracements bei 11.136 Punkten einstellen. Hoffnung auf eine tiefere Erholung gibt es erst wieder über 11.847 Punkten.