DAX-Wochenergebnis täuscht, Nasdaq schwach, Goldpreis dominiert bei Krisengedanken

Veröffentlicht am 14.02.2022, 08:36

DAX-Wochenergebnis täuscht, Nasdaq schwach, Goldpreis dominiert bei Krisengedanken bezüglich Ukraine und der steigenden Inflation.

Wechsel der DAX-Stimmung

Auch in dieser abgelaufenen Handelswoche gab es einen harten Wechsel der Stimmung. Nachdem in der Vorwoche die EZB-Sitzung der Wendepunkt am Markt war, ist diesmal zum gleichen Zeitpunkt die US-Inflation der Auslöser gewesen. Mit 7,5 Prozent stiegen die US-Verbraucherpreise so stark an, wie zuletzt vor 40 Jahren. Wir erinnern uns noch an die Vorwoche (Rückblick):

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20220206 DAX Wochensentiment Wechsel

Und erhalten ein ähnliches Bild, was ich hier im mittelfristigen Chartverlauf mit Blick auf das große Dreieck skizziere. Dieses ist weiter aktiv geblieben:

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20220211 DAX Xetra mittelfristig

Dabei wurde vorrangig am Freitag ein Minus erzeugt, welches nach einem Gap-close am Vormittag wieder zur Unterseite tendierte:

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20220211 DAX-Entwicklung am Freitag

Dies ist aber nur die „halbe“ Wahrheit, denn am Abend fielen die US-Indizes noch einmal deutlicher und hatten damit auch Auswirkungen auf den DAX in der Nachbörse. Genau dies hatte ich auf Twitter gegen 21.00 Uhr geupdatet:

Insgesamt schmolz damit das Wochenminus in den letzten Handelsstunden merklich zusammen, welches wir noch im XETRA-Handel mit 2,1 Prozent verzeichnet sahen. Dort war nur ein leichter Rückgang auf Tagesbasis nach vier positiven Tagen aufgezeichnet worden:

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20220213 Handelstage DAX

Die Salden der Indizes im Wochenvergleich müssen daher gedanklich nachjustiert werden. Hier sind die US-Indizes klares Schlusslicht gewesen:

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20220213 Indizes Woche

Was machten die anderen Märkte und woher kam die Volatilität?

Gold und Nasdaq im Detail: Angst vor Ukraine-Eskalation geht um

Auslöser der Abwärtsbewegung war, wie eingangs kurz skizziert, die hohe Inflation in den USA. Sie wird sich wohl erst mit weiteren und womöglich sehr schnellen Zinsanhebungen einfangen lassen. Davor haben vor allem die Technologieunternehmen Angst, da sie auf Fremdkapital und attraktive Finanzierungskosten angewiesen sind.

Der Nasdaq hat daher am Freitag erneut seine Unterstützungszone um 14.450 nach unten durchbrochen und eine sehr lange rote Tageskerze hinterlassen:

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20220213 Nasdaq-100

Technisch ist hier nun der 14.000er-Bereich das nächste Ziel.

Am Freitag kam neben der Belastung durch die Inflationsdaten eine Zuspitzung der Situation im Ukraine-Konflikt hinzu. Die USA scheint involviert. Politische Gespräche zur Deeskalation finden seit Wochen statt, doch die Truppen sollen wohl nach aktuellen Meldungen in Alarmbereitschaft stehen. Dies zeigte sich nach News eines Spartensenders in den USA vor allem am starken Anstieg des Goldpreises. Er scheint technisch nun sein Dreieck im Tageschart auf der Oberseite verlassen zu wollen:

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20220213 Goldpres Tageschart

Diese beiden Faktoren könnten auch zum Wochenstart für weiteren Druck an den Märkten (Aufwärtsdruck im Gold, Abwärtsdruck bei den Aktien) sorgen. Immerhin zogen die US-Anleihen ebenfalls weiter an und signalisieren damit die Zinswende in naher Zukunft.

Weitere Signale im DAX

Der DAX kann im XETRA-Chart zwar weiter im Dreieck skizziert werden, doch mit den News vom Freitagabend erscheint mir die Analyse im Endloskontrakt zweckmässiger.

Hierbei fiel der Index komplett in die Unterstützungszone vom Wochenstart zurück:

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20220213 DAX Endloskontrakt

Mehr noch – der Index hat damit auf Monatssicht den Februargewinn wieder ausradiert. Ein Zeichen, welches zu weiteren Abgaben führen kann. Als Unterstützung ist mittelfristig der Bereich noch weiter als nur bis zu den Tiefs von vor einer Woche zu ziehen:

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20220213 DAX Endloskontrakt mittelfrist

Diese breite Zone ist gleichzeitig die untere Range-Begrenzung aus den letzten Monaten. Hier gilt es vorsichtig zu agieren. Denn ein „Buy the dip“ ist keine Strategie, die immer funktioniert.

Ich bin daher vorsichtig und erwarte am Montag erneut hohe Volatilität. Ein neues Gap auf der Oberseite ist fast schon „gesetzt“ und auf der Unterseite die Ernüchterung bis in den Supportbereich hinein eine spannende Trading-Zone.

Aus dem Wirtschaftskalender sind in dieser Woche die Blicke auf die Notenbanken gerichtet.

Am Montag spricht EZB-Präsidentin Christine Lagarde um 16.45 Uhr.

Dienstag erwarten wir die US-Handelsbilanz um 14.30 Uhr und am Mittwoch 8.00 Uhr diese aus Deutschland.

Donnerstag finden weitere Reden aus dem EZB-Umfeld statt und der US-Verbraucherpreisindex steht 14.30 Uhr neben den wöchentlichen Erstanträgen auf US-Arbeitslosenunterstützung auf der Agenda.

Bis zum Freitag lesen und hören wir uns bestimmt, sodass ich hier nur die wichtigsten Termine kurz erwähnt und in den einzelnen Tagesvorbereitungen ausführlicher darstelle.

Alle genannten Termine sind hier verzeichnet und mit den jeweiligen Prognosen aufgelistet:

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20220213 Wirtschaftsdaten Woche

Weitere Quartalszahlen aus den USA können den Markt ebenso beeinflussen. Diese schauen wir uns gern gemeinsam in den verschiedenen Formaten an. Auch dazu habe ich eine kleine Übersicht vorbereitet, in der die Quartalszahlen von Cisco Systems (NASDAQ:CSCO), Nvidia (NASDAQ:NVDA) oder auch AirBnB verzeichnet sind:

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20220213 Quartalszahlen USA

Damit wünsche ich uns zum Start in die neue Handelswoche schon jetzt viel Erfolg. Die Videoversion findest Du hier:

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