Seit der Übernahme von Monsanto (NYSE:MON), ist Bayer und Glyphosat aus den News nicht mehr wegzudenken. Zur Abwechslung gab es für Bayer mal positive Nachrichten, indem eine Millionenstrafe durch ein Richter deutlich reduziert wurde, aber dennoch wird Bayer für ein Krebsleiden des Klägers verantwortlich gemacht. Diese Glyphosat-Story wird sich noch lange hinziehen, mit nach wie vor offenem, aber höchstwahrscheinlich milliardenschweren Ausgang.
Strafreduzierung aber dennoch schuldig
Bayer (DE:BAYGN) hat bereits angekündigt, gegen das im Umfang der Strafe gemilderte Urteil in Berufung zu gehen, aber dennoch steht laut Gericht Bayer in der Verantwortung für ein Krebsleiden eines Klägers, welcher das Produkt RoundUp verwendet hat.
Die Strafmilderung hat der Markt zwar positiv aufgefasst, dennoch bleibt Bayer für Anleger sehr risikobehaftet, gerade aus dem Grund, dass die Glyphosat-Story noch lange nicht ausgestanden ist. Daher ist diese Aktie nur mit äußerster Vorsicht zu betrachten, obwohl die quantitativen Kennzahlen alles andere als schwach aussehen.
Bayer eine lukrative Dividenden-Aktie
Betrachtet der Anleger rein quantitativ, und interessiert sich für Unternehmen mit starken Dividendenausschüttungen, muss die Bayer-Aktie (DE:BAYGN) definitiv beachtet werden.
Seit 2004 hat Bayer seine Dividende von von 0,5 € pro Aktie um 560% kontinuierlich auf 2,80 € im Jahr 2018 gesteigert.
Auch die Liquidität gemessen am operativen Cash Flow hat sich bei Bayer prächtig entwickelt. Der Gewinn pro Aktie ist stellenweise stark und konstant gestiegen. Das obwohl über die Jahre gesehen, Bayer doch einiges an Gewinn-Rückgängen zu verkraften hatte. Es ist zu erwähnen, dass die Dividendenausschüttung trotz seit dem Jahr 2016 rückläufiger Gewinne weiterhin konstant gesteigert wurde.
Nun ist es an der Zeit, dass Bayer bzgl. Gewinn wieder den Turnaround schafft, dass die Gewinne wieder gesteigert werden können. Ansonsten werden auch zwangsläufig die konstanten Dividenden-Steigerung nicht mehr gehalten werden können.
Quelle: Aktienfinder.Net
Umsatztechnisch hat Bayer zweifellos das Potential seine Gewinne wieder zu optimieren. Passend zu den Gewinn Rückgängen ist zu sehen zu gleicher Zeit sowohl der Umsatz als etwas später auch die Margen, allen voran die Netto Marge und auch die Operative Marge merklich zurückgegangen sind.
Bayer wird gut daran tun bei anziehendem Umsatz effektiver zu wirtschaften, so dass die Margen sich erholen und so zu weiterem Gewinnwachstum beitragen. Die Prognosen sehen dies zumindest vor, bleibt einzig abzuwarten wie groß die Rückstellungen ausfallen werden, welche die Glyphosat Story (aller Voraussicht nach) nach sich ziehen wird.
Uneinige Analysten schätzen möglich Vergleichszahlungen in Höhe zwischen 2 Mrd. und 25 Mrd. US Dollar.
Quelle: Aktienfinder.Net
Technisch profitiert hat Bayer zuletzt von der vom Markt als positiv aufgenommen Nachricht der Strafmilderung. Langfristig zeigt Bayer allerdings noch immer einen intakten Abwärtstrend.
Langfristig noch abwärts, bei kurzfristigen Aufwärtstendenzen
Bayer ist umgeben von einem intakten fallenden Trendkanal. Die Aufwärtsbewegung der letzten Wochen ist als Korrektur zu betrachten. Während der Oszillator bereits leicht Richtung fallende Kurse dreht ist der MACD nach wie vor long, wobei das fallende Momentum eine eventuelle Umkehr andeutet.
Auf Tagessicht stößt die Bayer Aktie bei 62,84 Euro an einen Widerstand, welcher aktuell den Abwärtstrend deckelt. Der Abwärtstrend ist auf der Stunde so lange intakt, bis dieser Widerstand mit Schlusskurs überboten wird.
Interessant ist die Konstellation der Technik. Sowohl der Oszillator als auch der MACD deuten aktuell Long Signale an. Sollte aus dem Chillmodus tatsächlich ein Long Impuls erfolgen scheinen Preise bis an die 66,70 Euro durchaus im Bereich des möglichen. Das wäre gleichzeitig der Gap Close vom 20.03.2019, als die Aktie aufgrund einer Gerichtsentscheidung mit -8% geöffnet hatte.
Der auslösende Impuls kann tatsächlich bei Stundenschluss über der 60,10 Euro ausgelöst werden. Der Markt auf der Stunde befindet sich aktuell in der Seitwärtsphase zwischen der 58,22 Euro auf der Unterseite und der 60,10 auf der Oberseite.
Die technischen Indikatoren auf der Stunde sind neutral.
Fassen wir die Situation zusammen:
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Glyphosat und kein Ende in Sicht machen die Bayer Aktie zur Wundertüte. Diese Aktie ist mit äußerster Vorsicht zu betrachten.
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Quantitativ stark, vor allem das Dividendenwachstum. Allerdings sollte Bayer in der Gewinnentwicklung wieder eine Schippe drauflegen, um das Dividendenwachstum nicht zu gefährden.
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Technisch auf lange Sicht im Abwärtstrend scheinen auf den kleineren Zeiteinheiten positive Tendenzen zum Tragen zu kommen.