Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1,1229 (08:00 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1,1206 im US-Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 111,69. In der Folge notiert EURJPY bei 125,42. EUR-CHF oszilliert bei1,12298.
Die deutsche Industrieproduktion war im Februar höher als von den Analysten erwartet. Sie wuchs um 0,7 % (erwartet: 0,5 %) nach zuvor 0,0 %. Dabei wurde der Vorwert von -0,8 % auf 0,0 % nach oben revidiert. Auch im Jahresvergleich ergibt sich ein positiveres Bild, der Wachstumswert lag hier bei -0,4 % (erwartet: -1,4 %) nach zuvor -2,7 %. Auch hier wurde der Vorwert nach oben revidiert, von -3,3 % auf besagte -2,7 %.
Die Daten zeigen, dass die Konjunkturlage zwar fragil ist. Sie sind aber auch ein Hinweis darauf, dass die Lage nicht so schlimm ist, wie in vielen Abwärtsprognosen angenommen.
Der Vorschlag des EU-Ratspräsidenten Donald Tusk den Briten eine flexible Verlängerung der Brexit-Frist von zwölf Monaten einzuräumen, ist die Aufforderung zur Prokrastination in Reinform. Als gute Methode einen Konjunkturabschwung herbeizuführen hat sich die systematische Erhöhung der Unsicherheitskomponente bewährt auch bei sonst gleichen Bedingungen. Donald Trump hat eindrucksvoll bewiesen, dass dies nicht nur in makroökonomischen Modellen funktioniert, sondern auch in der Realwirtschaft. Was mag wohl auf der Investitionsseite in den betroffenen Unternehmen passieren, wenn jeder Entscheider weiß, dass es in den nächsten 12 Monaten keinen neuen Sachstand gibt? Aufschub oder Anschub?
Eindrucksvoll wurde gezeigt, dass die Entscheidungsfreude in London gegen Null geht. Brüssel hat die Aufgabe, das UK herausgerechnet, 448 Millionen Einwohner zu vertreten. Die europäische Politik und Wirtschaft haben für diese Menschen da zu sein und sollten sich wieder auf ihre Aufgaben konzentrieren und nicht im Wartemodus verharren. Wie bei Shakespeare gibt es einen Punkt, an dem ein Drama enden muss. Es ist soweit.
Die indische Zentralbank hat auf ihrer gestrigen Sitzung beschlossen, die Leitzinsen um 25 BP (LON:BP) auf 6 % zu senken. Spielraum hat sie durch die für Indien niedrigen Inflationsrate von ca. 3 % erhalten. Auch wenn die BIP-Prognosen von 7,4 % auf 7,2 gesenkt wurde, bleibt Indien damit die weltweit am schnellsten wachsende Volkswirtschaft. Erwartet wird eine weitere Zinssenkung, da der Transmissionsmechanismus also der Prozess durch den sich die geldpolitischen Entscheidungen auf die Realwirtschaft auswirken, gestört scheint. So ist die letzte Zinssenkunge nicht voll bei Unternehmen und Privatpersonen angekommen. Da bei einer Realverzinsung von ca. 3 % sich die Zentralbank diesen Schritt leisten kann, rechnen auch wir mit einer weiteren Lockerung.
Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das eine neutrale Haltung in der Währungsrelation EUR/USD favorisiert. Erst ein Ausbruch aus der Bandbreite 1,1100 1,1520 eröffnet neue Opportunitäten.
Viel Erfolg!