Die Deutsche Telekom (DE:DTEGn) hat 2,17 Milliarden Euro in 13 der 41 versteigerten 5G Frequenzblöcke investiert. Im Hinblick auf das enorme Potenzial des Internet der Dinge (IOT) Marktes, ein Meilenstein. Die Kehrseite davon ist, dass dadurch enorm viel Geld in die Blöcke floss und der Netzausbau mit großer Wahrscheinlichkeit Verzögerungen unterliegt. Angepeilt ist, dass bis 2021 20 Millionen Nutzer 5G nutzen können.
Das Internet der Dinge als Wachstumsmarkt der Telekom
Das Vernetzen der elektronischen Gegenstände mit dem Internet hat lt. Studie des Marktforschungsinstituts IOT Analytics ein Wachstumspotenzial von jährlich 40% auf ca. 1,6 Billionen US-Dollar im Jahr 2025.
Das ist enorm und hat die Telekom veranlasst, eine eigene Infrastruktur, ein eigenes Maschinennetz zu entwickeln. Das Maschinennetz ist notwendig dafür, die Objekte miteinander kommunizieren zu lassen, so dass der Kühlschrank den Einkauf beim Discounter um die Ecke direkt auslösen kann.
Das enorme Wachstum dürfte sich zukünftig durchaus positiv auf den Umsatz der deutschen Telekom auswirken.
Schwache Kennzahlen, keine Euphorie
Der Blick auf die Kennzahlen lässt die Aktie allerdings nicht als euphorischen Kauf erscheinen. Eine relativ schwache Eigenkapitalrendite von 3,8% kann die EBIT Marge von 9% leider nur bedingt kaschieren. Immerhin scheint das operationale Geschäft der Deutschen Telekom (DE:DTEGn) einigermaßen zufriedenstellende Ergebnisse zu liefern.
Das als Dividenden Aktie bekannte Wertpapier ist aktuell zudem recht teuer bewertet. Das KGV von 24 liegt in der Branche leicht unter dem Durchschnitt von 25.
Da die Telekom nicht als Preisexplosionswunder bekannt ist, überrascht die Performance von bescheidenen 0,9% im letzten halben Jahr nicht wirklich.
Die Geschäftszahlen wurden vom Markt wohlwollend zur Kenntnis genommen, ohne dass Analysten und Anleger dabei in Euphorie verfallen wären.
Was sagt die Technik zur Aktie der deutschen Telekom. Lohnt sich ein Einstieg in die Aktie und wo liegen aktuell die interessanten Preisbereiche?
Telekom im Aufwärtskanal - Ergeben sich Chancen?
Die Aktie der deutschen Telekom sieht auf Wochensicht positiv aus. Sie befindet sich einem leicht aufwärts gerichteten Trendkanal auf dem Weg zur 16 Euro Preismarke, an welcher die Aktie im März diesen Jahres noch gescheitert ist. Kommt jetzt der Durchbruch?
Der Preis in der Mitte des Trendkanals, ist der Stochastik Indikator bereits im überkauften Preisbereich angekommen. Der MACD ist weiter positive ausgerichtet, genauso wie die beiden gleitenden Durchschnitte.
Der Preis selbst hat die letzten beiden Wochen an Dynamik verloren mit Dochten auf der Oberseite, was für Gewinnmitnahmen spricht. Potential auf der Oberseite ist die Begrenzung des Kanals bei etwas über 16 Euro. Auf der Unterseite sollte die Aktie bei 14,50 Unterstützung erfahren.
Auf dem Tageschart ist deutlich zu sehen, dass das Gap bei 15,26, das durch den Dividendenabschlag entstanden ist, nun geschlossen wurde. Die Aktie erfährt hierbei Widerstand und könnte halt am 20er gleitenden Durchschnitt finden. Dieser verläuft aktuell bei 15,30. Die nächste Unterstützung liegt bei dann bei rund 15 Euro, sollte der 20er Durchschnitt nicht halten.
Die Indikatoren Stochastik und MACD sind aktuell neutral bzw. der MACD leicht fallend. Das Bollinger Band läuft parallel leicht steigend, was für eine konstante Volatilität spricht und neutral zu bewerten ist.
Das Stundenchart wartet mit den gleichen Unterstützungen auf und bietet eine fallende Trendlinie als Signal Trigger an, sollte die Aktie Ihren Weg nach Norden fortsetzen wollen.
Der Stochastik Indikator kann in diesem Fall als Partner herangezogen werden. Sollte der Preis die Trendlinie mit Schlusskurs brechen und in gleichem Atemzug der Oszillator das 20er Level übersteigen sind Long Einstiege durchaus denkbar. Hinzu kommt, dass der MACD selbst noch leicht positiv ausgerichtet ist, was in diesem Fall ein drittes Argument sein könnte einen Long Einstieg zu unterstützen.
Fassen wir die Situation zusammen:
Mit den Themen 5G und Internet der Dinge kann die Telekom eine zentrale Rolle in einem vielversprechenden Markt einnehmen. Nicht zuletzt ist auch hier die Politik gefragt die Digitalisierung in Deutschland zu fördern.
Die Kennzahlen der Telekom sind recht zurückhaltend zu bewerten und geben noch kein Signal für eine längerfristige Anlage.
Die Charttechnik sieht auf der Stunde für einen kurzfristigen Trade relativ gut aus. Aufwärtstrend und Indikatoren geben der Aktie ein positives Aussehen. Einzig der Auslöser lässt noch auf sich warten.
