Die Bank of England will mehr Klarheit ins Dunkel des Rohstoffmarktes bringen. Rohöl ist von den Untersuchungen nicht betroffen, auch wenn hier bei einer Spanne der Prognosen von 45 bis 380 USD nichts klar ist.
Für den Ölkonzern Shell (ETR:R6C0) läuft es derweil gut genug, um milliardenschwere Abschreibungen auf Öl- und Gasanlagen rückgängig zu machen.
Auch im Bergbau tut sich einiges. Deep South Resources schnappt sich Kupferexplorationslizenzen in Sambia. Mayfair Gold schließt ein Bohrprogramm erfolgreich ab. Und Foremost Lithium stockt eine Aktienplatzierung auf. Die Rohstoffwoche im Überblick.
Ölpreis zwischen Angebotsschock und Rezessionsangst
Wohl selten gingen die Prognosen zum Ölpreis so weit auseinander wie aktuell.
Auf der einen Seite steht die Citigroup (NYSE:C) (WKN: A1H92V, ISIN: US1729674242), deren Analyse zufolge der Ölpreis bis Ende 2022 auf 65 USD und bis Ende 2023 gar auf 45 USD einbrechen könnte. Grund dafür soll die Rezession sein.
Auf der anderen Seite steht die US Großbank J.P. Morgan (WKN: 850628, ISIN: US46625H1005). Diese warnte ihre Kunden in einem Brief vor „stratosphärischen“ Ölpreisen und hält nicht weniger als bis zu 380 USD für möglich. Dazu soll es kommen, falls Russland aufgrund der westlichen Sanktionen die Ölproduktion weiter senkt.
Die Analystin Natasha Kaneva fürchtet, dass die russischen Finanzpolster ausreichen, um eine Kürzung der Ölförderung um bis zu 5 Million Barrel pro Tag zu verkraften. Aktuell notiert der Ölpreis nach einer volatilen Woche bei 103 USD (WTI) bzw. 105 USD (Brent).
Shell macht Abschreibungen rückgängig
Ganz sicher positiv verläuft das Geschäft mit Öl (und Gas) aus Sicht des Konzerns Shell (WKN: A3C99G, ISIN: GB00BP6MXD84). Wie die Briten mitteilten, werden Abschreibungen auf Öl- und Gasanlagen im Umfang von bis zu 4,5 Milliarden USD schlicht rückgängig gemacht.
Der Konzern vermeldet sehr starke Einnahmen im Handel mit Öl und raffinierten Produkten sowie eine Verdreifachung der Raffineriemargen im zweiten Quartal. In diesem zweiten Quartal wurde auch ein Aktienrückkaufprogramm im Umfang von 8,5 Milliarden USD abgeschlossen.
Bank of England will mehr Transparenz auf den Rohstoffmärkten
Die Bank of England will die aus ihrer Sicht undurchsichtigen Rohstoffmärkte besser monitoren und fürchtet, nicht über ein vollständiges Bild der Risiken und Schwachstellen des Marktes zu verfügen.
Aufgrund der erhöhten Unsicherheit infolge des Ukrainekrieges bestehe ein erhebliches Risiko weiterer Störungen auf den Rohstoffmärkten. Die Bruttoengagements großer britischer Banken in den Rohstoffmärkten belaufen sich auf bis zu 140 Milliarden GBP. Dies entspricht 50 % des Gesamtkernkapitals der Institute. Die Bank of England fürchtet nicht zuletzt eine Kreditklemme in diesem Bereich.
Deep South Resources schnappt sich Kupferlizenzen in Sambia
Der kanadische Kupferexplorer Deep-South Resources Inc. (TSX-V: DSM (NASDAQ:ABMD); Frankfurt: DSD; WKN: A2DGWF; ISIN CA24378W1032) hat den Erwerb von bis zu 80 % an drei Kupferexplorationslizenzen inmitten des Kupfergürtels von Sambia bekannt gegeben.
Wie das Unternehmen in dieser Woche mitteilte, wurde eine dementsprechende Optionsvereinbarung mit dem Unternehmen World Class Minerals Venture Ltd abgeschlossen. Die Vereinbarung gewährt Deep South Resources das alleinige und ausschließliche Recht zum Erwerb einer Beteiligung von bis zu 80 %. Die Option kann innerhalb von fünf Jahren nach Abschluss ausgeübt werden.
Deep South leistet einen Preis in Höhe von 150.000 USD in bar, 1,75 Millionen Stammaktien sowie weiteren 3,0 Millionen USD an Arbeitskosten.
Mayfair Gold schließt Bauprojekt ab
Der kanadische Gold-Developer Mayfair Gold Corp. (TSX-V: MFG, ISIN: CA57808L1076) hat den Abschluss der Phase 1/2 eines Bohrprogramms und gleichzeitig den Beginn von Phase 3 angekündigt.
Das Unternehmen teilte den erfolgreichen Abschluss einer Bohrphase im Umfang von 80.000 m beim Projekt Fenn-Gib in der Region Timmins im Nordosten von Ontario mit. Das Projekt verspricht derzeit eine indizierte Ressource im Umfang von 2.080.000 oz.
Laut Mayfair Gold President und CEO Evans wurden seit der Übernahme des Projekts vor 18 Monaten exakt 80.700 m in 144 Löchern gebohrt. In jedem Bohrloch sei eine Goldmineralisierung angetroffen worden. Um das Ressourcenpotenzial des Projekts vollständig abzugrenzen, sei nun das (vollständig finanzierte) Phase 3 Bohrprogramm notwendig. Dieses soll 30.000 m umfassen.
Foremost Lithium stockt Aktienemission auf
Das kanadisches Energietechnologieunternehmen Foremost Lithium Resource & Technology Ltd. (CSE:FAT) (OTCQB: FRRSF) (FSE: F0R0) (WKN: A3DCC8) indes stockt eine bereits angekündigte Flow-Through Privatplatzierung auf.
Wie das Unternehmen mitteilte, sollen nun 4.887.668 Foremost Aktien zu einem Preis von 0,34 CAD pro Aktie zum Kauf angeboten werden, was ein Premium von 130% zum aktuellen Aktienpreis bedeutet und einem Bruttoerlös von 1.661.807 CAD entspräche. Investitionen in dieser Größenordnung will Foremost für die Exploration beim Manitoba Projekt einsetzen.